2024-04-24T13:20:38.835Z

Totopokal
Stefan Heger durfte zwar das Krankenhaus schnell wieder verlassen, doch die Verletzung setzt den Memminger vorerst außer Gefecht.   F.: Olaf Schulze
Stefan Heger durfte zwar das Krankenhaus schnell wieder verlassen, doch die Verletzung setzt den Memminger vorerst außer Gefecht. F.: Olaf Schulze

Getrübte Freude

FC Memmingen steht zwar erstmals im Halbfinale des Toto-Pokals, beklagt aber einen Verletzten

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Der FC Memmingen steht erstmals im Halbfinale des Bayerischen Toto-Pokals, darf weiter vom großen Coup und von der Teilnahme an der lukrativen DFB-Hauptrunde träumen. In einem intensiven Viertelfinale siegten die Allgäuer am Mittwochabend beim Regionalliga-Kontrahenten TSV Buchbach verdient mit 4:2 und nahmen damit auch Revanche für die Punktspiel-Niederlage am Ostermontag. Nun geht es am 19. April (19 Uhr) in der Runde der letzten vier gegen den Drittligisten Kickers Würzburg.

Die Memminger Freude wurde allerdings durch die Verletzung von Stefan Heger getrübt. Er schied bereits in den Anfangsminuten aus, als er nach einem Foulspiel an ihm unglücklich auf den Arm fiel und ins Krankenhaus gebracht werden musste. Die nächste Schrecksekunde gleich danach, als Lukas Dotzler die durch den Heger-Ausfall die kurzzeitig dezimierte FCM-Abwehr düpierte und das Buchbacher 1:0 erzielte (4.). Die Memminger antworteten postwendend und gingen durch einen Doppelschlag von Dennis Hoffmann (13.) und Fabian Krogler (14.) selbst in Führung. TSV-Antreiber Aleksandar Petrovic flog wenig später mit Gelb-Rot vom Platz, nachdem erst meckerte und danach hart gegen Andreas „Bobo“ Mayer einstieg (20.). Die Überlegenheit nutzte Mayer, den Vorsprung noch vor der Pause auszubauen (34.).

Die Gastgeber steckten jedoch auch in Unterzahl nie auf und so entbrannte auch in der zweiten Halbzeit ein offener Pokalfight mit Chancen auf beiden Seite. Während die Memminger die endgültige Entscheidung verpassten, kam Buchbach erneut durch Dotzler noch einmal auf 2:3 (68.) heran. Erst am Ende einer dramatischen Schlussphase machte abermals Mayer in der Nachspielzweit mit dem vierten FCM-Treffer (90.+3) den Deckel drauf. Nur wenige Tage nach ihren kräftezehrenden Liga-Spielen zeigten beide Mannschaft eine beachtliche Energieleistung.

Die Memminger haben nun im Halbfinale Heimrecht und dürfen sich mit Würzburg (3:1-Sieg beim SV Schalding-Heining) als Gegner auf einen echten Knüller freuen. Die Kickers haben als Drittliga-Aufsteiger noch beste Chancen den Zweitliga-Durchmarsch zu schaffen. Was aus FCM-Sicht interessant ist: Wenn Würzburg mindestens Tabellenvierter in der 3. Liga wird, wäre dem Verein ein Platz in der DFB-Pokal-Hauptrunde sicher. Es wird gemunkelt, dass die Franken das Augenmerk verstärkt auf die Punkterunde legen wollen.

Nachdem auch Regensburg oder Unterhaching über die Regionalliga-Meisterschaft einen Startplatz schaffen könnten, würde unter diesen entsprechenden Umständen heuer auch das Erreichen des bayerischen Finales für den FC Memmingen für den ganz großen Coup ausreichen. Doch soweit ist es noch nicht: Um den Pokaltraum weiter zu leben, müsste erst gegen Würzburg die dicke Überraschung gelingen.

Der Fokus ist aber zunächst auf Samstag (15.30 Uhr) gerichtet, wenn es bei der Zweitvertretung von Fürth um wichtige Punkte um den Klassenerhalt geht. Bis dahin gilt es richtig zu generieren, denn anschließend stehen noch zwei weitere „englische Wochen“ an. Die erste Diagnose für Stefan Heger lautet: Anriss des Bizeps. Er konnte noch in der Nacht die Klinik wieder verlassen und wurde von Kapitän Sebastian Bonfert mit dem Auto nach Hause gebracht, während im FCM-Mannschaftsbus im Hinblick auf die kommenden Spiele nur ein klein wenig gefeiert wurde.


Aufrufe: 07.4.2016, 17:14 Uhr
Andreas SchalesAutor