2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Dirk Asmussen, Trainer des TSV Kropp. Foto: Sieg
Dirk Asmussen, Trainer des TSV Kropp. Foto: Sieg

"Geschlossenheit ging uns lange ab"

SH-Ligist TSV Kropp will sein Saisonziel doch noch erreichen

Nach einer turbulenten Hinserie rangiert SH-Ligist TSV Kropp an neunter Stelle der Tabelle. Einer Durststrecke zu Beginn folgte ab Mitte Oktober eine erhebliche Leistungssteigerung. In der Summe erkämpfte sich das Team von Trainer Dirk Asmussen 29 Punkte - eine Bilanz, die in der Rückserie ausgebaut werden soll. Wie dies geschehen soll und warum der TSV am Ende doch noch sein Saisonziel erreichen wird, erklärt Asmussen im Interview.

Die Losung beim TSV Kropp lautete, einen Platz im oberen Tabellendrittel zu erreichen. Warum fand Ihre Mannschaft erst so spät in die Spur?

Unsere Ausrichtung basierte auf der Überzeugung, ein gutes Team zu haben. Allerdings hatten wir im letzten Sommer einen gewissen Umbruch zu verzeichnen. Das heißt, eine Reihe von Spielern verließ den Verein, andere kamen dazu. Das sind normale Prozesse, die aber auch Zeit benötigen.

Von daher war es aus Trainersicht gar nicht so überraschend, dass wir zunächst nicht die erhoffte Leistung erbrachten. Zudem haben wir ja erst knapp die Hälfte aller Partien absolviert und noch viele Gelegenheiten das momentane Tabellenbild aufzubessern.

Aber gerade die Startphase mit ungewohnt vielen Gegentreffern führte zum kollektiven Kopfschütteln unter den Experten.

Noch Mal: Dass wir Probleme bekommen würden, war mir klar. Nur habe ich gehofft, dass wir den Findungsprozess durch mannschaftliche Geschlossenheit besser hätten kompensieren können. In diesem Bereich hat es gemangelt, da waren uns einige Kontrahenten voraus.

Gab es ein Schlüsselerlebnis, das neue Kräfte freigesetzt hat?

Wenn, dann war es die schlimme Heimniederlage gegen Flensburg 08. Da hatten wir eigentlich alles im Griff, konnten den Sack aber nicht zumachen und verloren auf der Zielgeraden noch mit 2:3. Doch so bitter diese Pleite auch war, manch einem wurde nun endlich klar, dass man sich auf dem Platz noch viel mehr als Einheit präsentieren muss.

Wann haben Sie erkannt, dass die Mannschaft den Ernst der Lage verinnerlicht hatte?

Grundsätzlich hatte ich nie das Gefühl, dass die Mannschaft die Situation auf die leichte Schulter genommen hat. Nur die bereits erwähnte Geschlossenheit ging uns lange Zeit ab. Ein Brustlöser war dann die Partie in Heide. Das war seiner Zeit ein absolutes Kellerduell auf sehr bescheidenem Niveau. Als wir spät in Rückstand gerieten, sah es schon nach einer neuerlichen Pleite aus. Doch mit unglaublicher Willenskraft und Leidenschaft bogen wir die Partie noch um - das war Erleichterung pur.

Nach dem Heide-Spiel verlor Kropp aus den restlichen zehn Partien nur noch eine und gewann deren fünf. Gerade gegen die starken Teams agierte Ihr Team auf Augenhöhe.

Das hat mehrere Gründe, allen voran waren wir mittlerweile zu einer Einheit zusammen gewachsen und hatten die Talsohle im Kollektiv durchschritten.

Und weiter?

Wir hatten einige Verletzte, die lange fehlten und nun wieder im Saft standen. Allen voran Hannes Lehmann, der bereits mit einer Verletzung zu uns kam, war endlich wieder fit und tat unserem Spiel sichtbar gut.

Gab es ansonsten einen Spieler, den Sie herausheben würden?

Ich finde, dass sich unser Kapitän Finn Matthes in der schwierigen Phase sowohl auf als auch neben dem Platz vorbildlich präsentiert hat.

Beim Hallenmasters hat sich Ihr SH-Liga-Kontrahent TuS Hartenholm in die Herzen der Fans gespielt und sensationell den Titel geholt. Wäre eine Teilnahme nicht auch für den TSV Kropp mal wieder eine reizvolle Sache?

Natürlich wären wir gerne wieder mal dabei. Vor allem wäre die Teilnahme ja ein Beweis einer guten Hinrunde. Zudem würde ich jedem Spieler das Erlebnis gönnen, mal vor knapp 10000 Zuschauern zu spielen. Grundsätzlich ist dieses Turnier jedoch auch nur ein Bonus für gute Arbeit im Ligaalltag. Zugegebenermaßen ein recht attraktiver.

Abschließend die Frage nach dem weiteren Saisonverlauf. Warum landet Ihr Team doch noch unter den besten sechs Mannschaften?

Das ist ganz einfach. Vom Willen, vom Charakter der Spieler und vom Potenzial her bringen wir alles mit, um dieses Ziel zu erreichen. Jetzt liegt es an uns, den Worten auch Taten folgen zu lassen.

Aufrufe: 027.1.2015, 21:30 Uhr
sh:z / Florian BleifußAutor