"Ich bin schon sehr enttäuscht", sagte Trainer Karl Weiß nach der Partie. "Wir haben gut angefangen und nach zehn, zwölf Minuten komplett den Faden verloren. Unsere Leistungsträger sind überhaupt nicht in die Partie gekommen." Dabei war die erste gute Chance sogar für den RSV. Erkan Ari spielte mit einem herrlichen Lupfer Fatih Özbayrak frei, der jedoch aus halblinker Position an Turu-Keeper Nowicki scheiterte. Es sollte jedoch für lange Zeit das letzte Lebenszeichen der Gastgeber sein. "Wir hatten vor der Pause noch Glück, kein Gegentor zu bekommen."
Zuerst knallte Turus Robert Norf den Ball aus 20 Metern an das Lattenkreuz, dann rettete Dennis Raschka mit einem tollen Reflex in der kurzen Ecke. Vor allem Takehiro Kubo war von der RSV-Abwehr zu keinem Zeitpunkt zu bremsen - er rannte alleine auf das Tor zu, legte noch einmal auf Norf quer, der das Kunststück vollbrachte, hoch und links am leeren Tor vorbeizuschießen.
Es sollte jedoch nur ein Aufschub sein. Die kriselnde Turu lieferte ein Kampfspiel voller Leidenschaft, presste früh und aggressiv und zeigte damit alle Tugenden, die den Ratingern vollständig abgingen. Der verdiente Lohn: Das 0:1. Kubo setzte sich außen durch, die Flanke in der Mitte verwertete Julian Kray per Kopf an den linken Innenpfosten. Und nur acht Minuten später war es wieder Kray, der traf - fast per Kopie: Kubo flankt rein, der Ball landet vor den Füßen des Turu-Akteurs, der ihn diesmal mit dem Fuß an den Innenpfosten knallt. Dazwischen gab 04/19 immerhin mal ein Lebenszeichen durch Carlos Penan ab, dessen Fallrückzieher knapp am Tor vorbei ging.
Penan war es auch, der wenige Minuten später die Ratinger noch mal zurück ins Spiel hätte bringen können. Doch nachdem er sich toll von der Abwehr löste, legte er sich den Ball einen Hauch zu weit vor und scheiterte an Torhüter Nowicki. "Wenn wir das Anschlusstor gemacht hätten, wäre vielleicht noch was gegangen, sagte Weiß. "Aber das wäre nicht verdient gewesen."
Und so verbuchte 04/19 die dritte Pleite im vierten Spiel seit der Winterpause. Spaß hatten am Sonntagnachmittag nur die Gäste aus Düsseldorf - und der einsame, schreiende Anhänger des 1. FC Köln.