Gerlingen triumphiert beim Autohaus-Becker-Cup

Dem Kapitän gehörte nun die letzte Szene des dreitägigen Fußballturniers. Und als er die Trophäe aus den Händen von Thilo Bohn, Standortleiter des Autohauses Becker in Wenden, und Geschäftsführer Christian Hunold erhielt, überschütteten ihn alle anwesenden Mannschaften mit Beifall. Den Applaus hatte sich der FSV Gerlingen redlich verdient, denn bei dem Modus jeder gegen jeden verlor der Landesliga- Aufsteiger nur gegen den SV Rothemühle (0:1). Alle anderen vier Spiele wurden gewonnen, so dass am Ende 12 Punkte und ein Torverhältnis von 7:1 zu Buche stand – Platz eins. Der Nachfolger des letztjährigen Turniersiegers SV Rothemühle heißt FSV Gerlingen.

Perfekt war der Triumph bereits nach der viertletzten Begegnung des gesamten Turniers, als der FSV den Gastgeber SV Ottfingen durch zwei Tore von Chris Hardenack mit 2:0 besiegte hatte und in der Tabelle uneinholbar in Führung lag. ,,Wir haben uns gut verkauft“, resümierte FSV-Co-Trainer Dirk Hennecke, der Chefcoach Paul-Heinz Brüser (Urlaub) in den nächsten 14 Tagen vertritt. Überbewerten wollte er den süßen Erfolg jedoch nicht. ,,Am 12. August zählt’s. Alles andere ist Beiwerk“, blickte der Ex- Ottfinger schon auf den Punktestart, der die Gerlinger ein paar Kilometer weiter nach Hünsborn führt. Kein Wunder, dass Hennecke die Partien am Siepen als ,,Super-Trainingseinheiten“ wertete.

Auf Rang zwei landete der FC Altenhof, der am letzten Tag den stärksten Eindruck hinterließ. Den Weg zur Prämie in Höhe von 400 Euro machte das 1:1 zum Turnierausklang gegen den SV Ottfingen frei. Jurij Betche brachte die Altenhofer in Führung, Daniele Valido glich aus. Der SV Ottfingen musste sich somit aufgrund des schlechteren Torverhältnisses mit Platz drei und 250 Euro zufrieden geben. ,,Es hätte etwas mehr sein dürfen, aber nicht weniger“, kommentierte der SVO-Vorsitzende Peter Hufnagel das Abschneiden seiner Elf. Mit Blick auf die nahe Zukunft meinte er: ,,Wir wollen mit der Mannschaft Freude am SVO vermitteln." 27 Tore produzierten die sechs Mannschaften an den drei Turniertagen. ,,Ein guter Wert“, bilanzierte Oliver Hetzel, zweiter Geschäftsführer des SV Ottfingen. Schade, dass der hohe Aufwand – der Klub hatte im Januar mit den Vorbereitungen begonnen und 60 Helfer eingesetzt – nicht in Einklang mit dem Ertrag stand.

Mit 200 Zuschauern am Donnerstag, 230 am Freitag und 150 am Samstag hielt sich die Resonanz in einem überschaubaren Rahmen. Es ist noch kein Jahrzehnt her, als insgesamt 1800 Augenzeugen kamen. Gegensätze. ,,Wir müssen uns selbst hinterfragen“, sagte Oliver Hetzel, der mit 800 Zuschauer gerechnet hatte. Auf dem Prüfstand steht insbesondere der Spielmodus. Im Gegensatz zu den letzten Jahren wurde jetzt bei einer Spielzeit von einmal 35 Minuten nicht in Gruppen, sondern nach der Jeder-gegen-Jeden- Methode gekickt. Halbfinals und Endspiel gab es nicht. ,,Vielleicht war das keine glückliche Entscheidung. Wir versuchen, für das nächste Jahr eine gute Lösung zu finden“, versprach Hetzel. Heißt: Vielleicht wird dann über zweimal 45 Minuten gespielt – was den Trainern und Teams besser in die Vorbereitungsphase passen würde. ,,Das ist der Modus, den wir uns wünschen“, sagte Dirk Hennecke und sprach damit vielen Trainern aus dem Herzen.

Autohaus-Becker-Cup:

Donnerstag:

SV Rothemühle – FC Altenhof 1:2 FSV Gerlingen – VfB Rüblinghausen 1:0 SV Ottfingen – GW Siegen 1:0 VfR Rüblinghausen – FC Altenhof 0:0

Freitag:

FSV Gerlingen - FC Altenhof 2:0 SV Ottfingen – SV Rothemühle 1:1 GW Siegen – VfR Rüblinghausen 0:0 SV Rothemühle – FSV Gerlingen 1:0

Samstag:

FSV Gerlingen – GW Siegen 2:0 SV Ottfingen – VfR Rüblinghausen 2:0 SV Rothemühle – GW Siegen 3:1 FSV Gerlingen – SV Ottfingen 2:0 GW Siegen – FC Altenhof 1:3 SV Rothemühle – Rüblinghausen 0:1 SV Ottfingen – FC Altenhof 1:1 1.

Endstand:

1. FSV Gerlingen 7:1 Tore, 12 Punkte; 2. FC Altenhof 6:5 Tore, 8 Punkte; 3. SV Ottfingen 5:4 Tore, 8 Punkte; 4. SV Rothemühle 6:5 Tore, 7 Punkte; 5. VfR Rüblinghausen 1:3 Tore, 5 Punkte; 6. GW Siegen 2:9 Tore, 1 Punkt.