Geringeres Interesse am Glocker-Cup

Terminfülle und die Angst vor Verletzungen prägen die 28. Auflage des Hans-Glocker-Gedächtnisturnieres der TSG Ehingen, das an diesem Wochenende in der Längenfeldhalle ausgetragen wird. Am Start sind dieses Jahr nur 15 Mannschaften, die um einen neuen Wanderpokal spielen. „Ich habe etwas Magenschmerzen“, sagt der Ehinger Trainer Udo Rampelt, wenn er an das große Verletzungsrisiko in der Halle denkt. Mit Grauen denkt er ans vergangene Jahr, als sich Angreifer Marc Steudle einen schweren Kreuzbandriss zugezogen hatte. Auch dessen Bruder Philipp lässt die Finger von Hallenturnieren, nachdem sich der Torhüter mal in der Halle eine komplizierte Ellenbogenverletzung eingehandelt hatte. „Ich brauche Philipp auf dem Feld“, betont Rampelt. Seine Devise lautet: keine Verletzten, aber viel Spaß haben.

Ungeachtet der personellen Frage hat Rampelt acht Akteure fürs Team der TSG nominiert, wobei der Torhüter-Position noch offen ist. Von dieser Mannschaft erhofft sich Rampelt ein schnelles und direktes Spiel. „Die Jungs sollen Tempo machen und den Ball laufen lassen“, sagt der TSG-Trainer. Seine Schützlinge zählen als Gastgeber, Titelverteidiger und Sieger beim Allmendinger Karl-Knab-Gedächtnisturnier zu den Favoriten.

Das trifft heuer auch auf den SSV Ehingen-Süd zu. Der Tabellenführer der Landesliga will besser abschneiden als 2016, als es in der Zwischenrunde eine 1:4-Niederlage gegen Ehingen gegeben hatte. SSV-Trainer Michael Bochtler, der am Wochenende in Ehingen ein Wiedersehen mit ehemaligen TSG-Spielern feiern kann, stößt ins selbe Horn wie TSG-Kollege Rampelt. „Die Halle ist nicht so meins, der Fokus liegt auf den Feldspielen.“ Man dürfe die Hallenturniere nicht überbewerten. Verletzungsfrei durchkommen und Spaß haben, heißt auch Bochtlers Motto. Er hofft, dass alle Teams in Sachen Intensität im Rahmen bleiben.

Außer den Ehinger Topteams TSG und Süd dürfen sich auch die SF Kirchen, TSG Rottenacker, Türkgücü, Schmiechtal, Allmendingen oder die SG Öpfingen Chancen ausrechnen. Öpfingen, das letztes Jahr im Finale der TSG mit 0:2 unterlegen war, hatte damals Revanche für 2017 angekündigt. Gespannt sein dürfen die Fans zudem auf die TSG II beziehungsweise die A-Junioren der TSG. Die U19 von Mohsen Younis tritt mit der Referenz von zwei Hallensiegen in Biberach und Bad Saulgau an. Wie TSG-Fußballchef Michael Schleicher mitteilte, ist es inzwischen nicht sicher, ob die A-Jugend mitmacht oder bei der Bezirksmeisterschaft mitspielt. In diesem Fall will die TSG ein drittes Aktiventeam stellen.

Schleicher wartet mit weiteren Neuerungen auf: So wird es nicht nur einen neuen Wanderpokal, sondern am Samstagabend eine Cocktail-Bar geben. Turnierleiter ist erstmals Stefan Nothacker. „Man merkt, dass das Interesse am Hallenfußball nachlässt“, sagt Schleicher. In diesem Jahr kommen Termin-Überschneidungen dazu. In Munderkingen findet parallel das internationale U13-Turnier statt; damit fehlt das VfL-Team; zudem wird der Blautal-Cup ausgespielt. „Da fehlen die Blaubeurer Teams“, bedauert Schleicher. Die Tatsache, dass das erste Januar-Wochenende dieses Jahr auf Neu-Jahr gefallen ist und am zweiten Wochenende die Halle fürs Berger Tischtennisturnier geblockt war, zwang die Ehinger zu einem Kompromiss. Eine entspanntere Lage erhofft sich Schleicher 2018: „Dann können wir den Glocker-Cup eventuell in der neuen Gymnasiumshalle austragen.“

Das Eröffnungsspiel am Samstag bestreiten um 12.30 Uhr die TSG Ehingen und die SG Altheim. Die jeweiligen Gruppenletzten scheiden aus; die Zwischenrunde beginnt am Sonntag um 10.30 Uhr mit zwei Sechser-Gruppen. Danach folgen Halbfinale (17 Uhr) und Finale.