Gerechte Punkteteilung auf der Hörn

Der KBC zeigten sich in den Anfangsminuten etwas aktiver. Aber die Sportfreunde übernahmen mehr und mehr die Initiative. Nach knapp 15 Minuten hatten sie das Spiel in der Hand und gaben es bis zum Halbzeitpfiff nicht wieder her. Trotzdem waren Torgelegenheiten auf beiden Seiten rar. Keiner der Torspieler konnte sich auszeichnen. Die erste Gelegenheit gehörte den viel zu passiven Gästen. Ein Angriff über die rechte Seite brachte den Ball knapp sechs Meter vorm Tor ins Zentrum. Mit einem Schlenzer in die linke Ecke versuchte ein KBC-Angreifer, seine Farben in Führung zu bringen. Er zielte zu genau und traf den Kopf des perfekt positionierten Erik Pawelczyk auf der Torlinie (26.).

Die riesige Torgelegenheit verstanden die Sportfreunde als Warnsignal. Denn die Feldüberlegenheit brachte gar nichts; es musste etwas Zählbares her. Die Aktionen wurden nun zwingender. Nach einer Ecke strich ein Kopfball nur knapp am langen Pfosten vorbei (29.). Kurz darauf gewannen die Gastgeber völlig überraschend den Ball im KBC Strafraum – Torjäger Max Menzel vergab die bis dato größte Möglichkeit.

Die Sportfreunde dominierten weiter. Es gab mehrere Ecken in Folge. Es gab immer Gefahr, aber kein Tor. In der 38. Minute verpasste Jonas Hoppe den Ball, der so durch den Fünf-Meter-Raum segelte und durch Freund und Feind ins Seitenaus ging. Das torlose Unentschieden zum Halbzeittee war sehr schmeichelhaft für die Gäste. Wermutstropfen: SFH-Defensivspieler Erik Pawelczyck musste aufgrund einer Knöchelverletzung raus. Gute Besserung.

KBC-Übungsleiter Mustafa Ardic fand in der Pause die richtigen Worte. Direkt nach dem Wiederanpfiff übernahmen seine Mannen das Spiel. Sie standen nun höher und waren in den Zweikämpfen aggressiver. Von der Hörner Souveränität war nichts mehr zu sehen. Nach einer Ecke scheiterte KBCs Jan Eßer mit einem Kopfball an der Querlatte (50.). Ähnlich wie die Gastgeber in der ersten Halbzeit schafften es die Schwarz-Gelben ebenfalls nicht, ihre Dominanz in Torchancen umzuwandeln.

So dauerte es eine Viertelstunde, bis es wieder lichterloh im Grün-Weißen Straffraum brannte. Jonas Hoppe konnte einen Steckball nicht sauber klären und so konnte der bullige KBC-Stürmer Tarik Fofana auf und davon in Richtung Tor laufen. Aber SFH-Keeper Arwin Toutianoush zeigte seine große Stärke und parierte diese hundertprozentige Chance erstklassig (64.). Einer der wenigen Hörner Entlastungsangriffe brachte die Führung. Sebastian Beckmann setzte sich einmal durch und konnte nur mit einem Foul in halblinker Position gestoppt werden. Den Freistoß drosch Jannik Hoppe direkt in die Maschen (66.). KBC-Torspieler van Gelder zeigte überhaupt keine Reaktion.

Nur zwei Minuten später musste SFH-Spieler Sebastian Beckmann vorzeitig unter die Dusche. Vorher schon gelbverwarnt, gab es einen Zweikampf im Sechzehner, bei dem er zu Fall kam und in „Profimanier“ den Ball auf dem Boden liegend schon mal mit der Hand festhielt. Zweite Gelbe Karte wegen absichtlichen Handspiels (68.). Schiedsrichter Alexander Bühler nach dem Spiel: „Kontakt während des Zweikampfes gab es. Aber nicht genug für einen Strafstoß. Danach spielt Beckmann den Ball absichtlich mit der Hand.“.

Über 20 Minuten sollten die Sportfreunde nun in Unterzahl agieren. Durch die Überzahl wurde die Überlegenheit des KBC noch größer. Trotzdem mussten sie auf die nächste Chance einige Minuten warten. Arwin Toutianoush konnte einen gefährlichen Fernschuss entschärfen (75.). In der Folgezeit gab es mehrere Eckstöße für die Gäste. Einer führte dann zum Ausgleich: der Ball fiel Tarik Fofana auf den Fuß. Die missglückte Volleyabnahme hoppelte Richtung Torlinie, auf der Florian Schmidtke unglücklich über den Ball trat (78.). In Entstehung und Abschluss ein sehr unglücklicher Gegentreffer aus Hörner Sicht.

Insgesamt war der Treffer aber dem Spielverlauf entsprechend. Zwar boten sich den Sportfreunden noch einige Kontergelegenheiten. Durch zu ungenaue Abspiele vergaben die Hörner die Möglichkeiten aber bevor es richtig gefährlich wurde. Zufrieden war nach dem Spiel niemand. Aber aufgrund der beiden komplett unterschiedlichen Spielhälften ist diese Unentschieden ein gerechtes Ergebnis. Zu erwähnen sei noch, dass Ben Schmiedel ab der 67. Minute sein Debüt im Dress der Sportfreunde feierte. Herzlich Willkommen auf der Hörn.

In der nächsten Woche geht es für die Sportfreunde zum Tabellennachbarn nach Baesweiler. Der JSV – vor dieser Saison erst in den Aufstiegsspielen zur Kreisliga A am BTV gescheitert – unterlag trotz fünfzigminütiger Überzahl dem KSV deutlich mit 2:8 (Halbzeit 1:2). Die Truppe ist richtig angefressen und wird auf Wiedergutmachung brennen. Eine schwere Aufgabe für die Sportfreunde.