2024-04-16T09:15:35.043Z

Spiel der Woche
Sauber gezaubert: Pascal Meschak vom FSV Salmrohr (links) schießt den perfekten Freistoß zum 1:0. Foto: volksfreund.de/Hans Krämer
Sauber gezaubert: Pascal Meschak vom FSV Salmrohr (links) schießt den perfekten Freistoß zum 1:0. Foto: volksfreund.de/Hans Krämer

Generalprobe verpatzt, Punkte verschenkt

FSV Salmrohr spielt 2:2 gegen Idar-Oberstein ? Viele vergebene Chancen


Der FSV Salmrohr hat am Samstag kein Kapital aus seinem weitgehend überlegenen Spiel gegen den SC 07 Idar-Oberstein ziehen können. Nach vielen hochkarätigen Chancen des FSV und nur einer 2:0-Führung hätte sich der SC beinahe noch zum Sieger gekürt.

FSV Salmrohr – SC 07 Idar-Oberstein 2:2 (1:0)

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„Für die Zuschauer war das sicher ein tolles Spiel. Für mich nicht so.“ Paul Linz’ Bewertung am Samstag nach der Partie seines FSV traf voll und ganz zu. Ein hochklassiges Oberligaspiel bekamen die 239 Besucher des Salmtalstadions zu sehen. Der FSV Salmrohr gab über weite Strecken den Ton an. Allerdings: „Respekt und Kompliment vor Idar-Oberstein. Das war schon frech, wie die uns angelaufen sind“, sagte FSV-Trainer Linz. Die Gäste versteckten sich nicht, versuchten ab der ersten Minute, viel fürs Spiel zu tun und zeigten, dass ihre aktuelle Tabellensituation längst nicht die eigentliche Qualität der Mannschaft widerspiegelt.

Dennoch hatte Salmrohr die weitaus meisten und größten Gelegenheiten in der Partie, angefangen beim 1:0. Timo Heinz wäre nach Pass von Tim Hartmann eigentlich in Schussposition 20 Meter vor dem Tor gekommen, wurde aber von Obersteins Eugen Vetter gefoult – es gab Freistoß. Als hätte er nie etwas anderes gemacht, war es FSV-Verteidiger Pascal Meschak, der den Standard mit einem Wahnsinnsschuss präzise und absolut unhaltbar unter die Latte setzte (17. Minute).

Sieben Minuten später hätte Julian Bidon zwingend das 2:0 schießen müssen, scheiterte aber im Eins-gegen-eins gegen SC-Schlussmann Nico Adami. Sebastian Ting und zweimal Tim Hartmann hatten vor der Pause den Führungsausbau auf dem Fuß. Nur zwei Chancen in den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte verzeichneten die Gäste.

53 Minuten waren dann gespielt, als der große Salmrohrer Pechvogel des Tages zum Vorschein kam: Dreimal direkt hintereinander war es Timo Heinz, der aufs Tor schoss, aber Gegner und Aluminium traf. Fabian Helbigs letzter Nachschuss ging dann auch noch daneben.


Bidon erhöhte dann in der 56. Minute endlich nach tollem Nachsetzen zum 2:0, nach einem Pass von Hartmann, der den Ball von Ting bekommen hatte.

Doch: Es hätte längst 4:0 stehen müssen. Dass Salmrohr die vielen Chancen nicht verwertet hatte, sollte sich dann rächen. Denn Idar-Obersteins Trainer Murat Yasar kam mit einem Genie-Streich um die Ecke, wechselte auf einen Schlag seine drei besten Spieler ein: Thiago Reis Viana, Alfonso Marte und auch Tim Eckstein kamen in der 63. Minute. Idar-Oberstein drehte nach dem Dreifachwechsel mächtig auf, wurde brandgefährlich. Thiago (68.) und später Nico Pantano (84.) klauten schließlich den Salmrohrern die zwei sichergeglaubten Punkte.

„Wir können von Glück reden, dass wir nicht mit einem 2:3 vom Platz gegangen sind“, sagte FSV-Coach Paul Linz nach der Partie. Christoph Schmell vergeigte nämlich in der 88. Minute die Hundertprozentige Chance nach dem einzigen Fehler von Salmrohrs starkem Keeper, Daniel Ternes. Ternes konnte bei einem Schuss von Thiago aus der zweiten Reihe den Ball nicht festhalten. Schmell stand genau richtig und musste den Abpraller eigentlich nur noch ins leere Tor schieben, setzte das Ding aber daneben.

Und es wurde noch dramatischer: Idar-Obersteins Soleiman Rostamzada holte noch einen platzierten Kopfball von Salmrohrs Lars Schäfer von der Linie und Daniel Schraps köpfte nach einer Ecke in der der Schlussminute daneben.

„Es war am Ende ein gerechtes Unentschieden“, meinte SC-Trainer Yasar nach dem Spiel. Und er klärte zur Personalie Tim Eckstein auf. Um den Traben-Trarbacher hatte es zuletzt Unklarheiten gegeben. Eckstein wird seinen Vertrag zum 31. Dezember beim SC Idar-Oberstein auflösen und wohl in seinem Heimatverein in Traben-Trarbach in der Kreisliga mit dem Kicken weitermachen. Eckstein leite gemeinsam mit seinem Vater eine Versicherungsagentur, was ihn beruflich sehr einspannt. „Bis dahin ist er aber zu Hundert Prozent bei der Sache“, versicherte Yasar. Paul Linz war mit dem Ergebnis natürlich nicht zufrieden, aber dennoch glücklich, dass es nicht schlimmer gekommen war. Paul Linz sagte: „Ich hab meinen Jungs gesagt: Abhaken! Jetzt schießt eh keiner mehr ein Tor. Jetzt konzentrieren wir uns alle komplett auf das Spiel nächste Woche.“ Im Rheinlandpokal gegen Eintracht Trier (Samstag, 15. November, 14 Uhr, Salmtalstadion) könne Salmrohr „nix verlieren, nur sehr viel gewinnen. Das wird ein tolles Spiel, da freuen wir uns alle drauf“, sagte Linz.

Aufrufe: 09.11.2014, 18:57 Uhr
volksfreund.de/Sven EisenkrämerAutor