2024-05-02T16:12:49.858Z

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Von links: Spielertrainer Jürgen Denz, Smart Amos, Markus Wirthmüller, Yonas Kebede, Co-Trainer Rudi Pommer.
Von links: Spielertrainer Jürgen Denz, Smart Amos, Markus Wirthmüller, Yonas Kebede, Co-Trainer Rudi Pommer.

Gelebte Integration beim VfR Niederhausen

Afrikanische Fußballer beim Landauer A-Klassisten aktiv und integriert +++ Torjäger Rudi Pommer bleibt Co-Trainer

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Seit vielen Jahren ist der Fußballsport beim VfR Niederhausen unter anderem auch geprägt vom Mitwirken ausländischer Sportler. Grund dafür war das Vorhandensein eines Ausländerwohnheimes in Niederhausen in der Hauptstraße direkt am Dorfplatz. Die Bewohner und Familien mit ihren Kindern, die dort ihr Zuhause hatten, waren natürlich froh, wenn man Gelegenheit fand, Sport zu treiben, Fußball zu spielen und man damit in die Dorfgemeinschaft integriert wurde und die Freizeit sinnvoll genutzt wurde.

Als dieses Gebäude schließlich in den letzten Jahren veräußert und einer anderen Nutzung zugeführt wurde, waren von heute auf morgen die Zeiten vorbei, als z.B. ein Goran Buric (derzeit FC Aiterhofen), ein Dalibor Buric (derzeit TSV Marklkofen), ein Jusuf Krasniqui, Shpetim Salihu (derzeit SpVgg Hankofen), Fitim Salihu, Veliu Halil, Jeff Kalah, Mohammed Zazai, Timothey Tomoba Bandele, Besim Quollokay, um nur einige zu nennen, Gelegenheit fanden, auf den Sportplätzen des VfR Niederhausen sich der schönsten Nebensache der Welt hin zu geben. Es wurde ruhig um die ausländischen VfR-Akteure, weil auch viele ihren Wohnsitz wechseln mussten und damit gezwungen wurden, woanders Fußball zu spielen.

Niederhausen als Sprungbrett für ausländische Fußballer.

Als dann vor zwei Jahren im ehemaligen Gasthaus Lang in Oberhausen Flüchtlinge und Asylbewerber aus Afrika und Asien einen Unterschlupf fanden und über die Freiwilligenagentur Dingolfing-Landau der Kontakt zum VfR Niederhausen hergestellt wurde, gab es bei den Verantwortlichen des VfR kein „nein“. Man war sich sofort einig und erlaubte nach Rücksprache mit den Verantwortlichen im sportlichen Bereich das Mittrainieren zu den Trainingszeiten und das Mitdabeisein bei den Spielen und Vereinsabenden. Der Verein wurde 1946 übrigens auch von Flüchtlingen und Aussiedlern gegründet. Der Spielerrat beim VfR allen voran Andi Holzer, Michael Kronwinkler und Christoph Metzner nahmen sich der Neuzugänge an. Nach Rücksprache mit dem Landratsamt Dingolfing-Landau beantragte man dann beim VfR dann auch vier Spielerpässe beim Bayerischen Fußballverband, die nach einigem Hin und Her schließlich auch ausgestellt wurden. Man erwirkte für Oumar Sy, Jonas Kebede, Mohammed Arusi und Iwan Karro das Spielrecht bei den Verbänden im Senegal, in Äthiopien und in Syrien. Und alle vier kamen dann immer wieder in der Zweiten des VfR Niederhausen zum Einsatz. Für dieses und das der vergangenen Jahre praktizierte Integrationsverhalten des VfR Niederhausen gab es in diesem Jahr von der Sozialstiftung des Bayerischen Fußballverbandes eine Geldzuwendung, die beim Totopokalfinale in Kirchroth den Verantwortlichen des VfR unter großem Beifall und vor großer Zuschauerkulisse übergeben wurde.

BFV zeichnet VfR Niederhausen für Integrationsarbeit aus.

Inzwischen wurde die Kapazität des Ausländerwohnheimes in Oberhausen vergrößert und die „Auswahl“ an Fußballern für den VfR Niederhausen damit deutlich erhöht. Natürlich ist nicht jeder geeignet, organisierten Fußballsport um Punkte nachzugehen, aber diejenigen, die immer im Training sind, gerne Fußball spielen und sich an den deutschen Fußball anpassen, haben sich durchgesetzt. Mit dem nigerianischen Fußballer und „Super Eagle“ Amos Smart (so werden die nigerianischen Spieler der Nationalmannschaft genannt) konnte jetzt für einen weiterer Asylbewerber, von dem man sich beim VfR einiges erwartet, ein Spielerpass in der Winterpause beantragt werden. Das Spielrecht für den VfR wurde inzwischen auch erteilt und einem Einsatz steht wohl im Frühjahr nichts mehr im Wege.

Personelle Veränderungen in der Winterpause.

Es gibt aber auch „News“ neben den Informationen über die Niederhausener Afrikaner. Mit Bernhard Haslbeck (Neuzugang vom SSV Weng) hat sich ja schon kurz vor der Winterpause ein starker Angreifer dem VfR angeschlossen, der gleich mit zwei Toren in der Reserve für Aufsehen sorgte und sicherlich in der VfR-Zweiten mit seinem Trainingsfleiß einen Stammplatz ergattern wird. Auch die U19 der SG VfR Niederhausen kann einen „prominenten“ Neuzugang in der Winterpause vermelden. Thomas Vögler ist vom FC Dingolfing (B-Jugend, Landesliga) zur U19 des VfR zurückgekehrt und wird sicherlich die Spielstärke der A-Jugend deutlich erhöhen und auch der Qualität des Spielerkaders der Herren in den nächsten Jahren gut tun. Außerdem hat der Top-Scorer der A-Klasse Landau Rudi Pommer (derzeit 18 Tore) dem VfR auch für das Frühjahr 2014 seine Zusage als Co-Trainer gegeben und wird weiterhin Cheftrainer Jürgen Denz tatkräftig unterstützen.

Aufrufe: 04.12.2013, 19:24 Uhr
Hans EttengruberAutor