2024-05-17T14:19:24.476Z

Vereinsnachrichten
Die Optik-Fans dürfen sich auf Regionalliga-Spiele freuen.  ©Roesenberger
Die Optik-Fans dürfen sich auf Regionalliga-Spiele freuen. ©Roesenberger

"Geld schießt keine Tore"

Rathenow findet sich im Spitzentrio des Landes wieder

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Es ist Reisezeit. Viele Westhavelländer dürften in fernen Regionen gefragt werden, was denn das Außergewöhnliche ist an ihrer Heimat, was sind herausragende Institutionen, und worauf sind sie besonders stolz? Kommen keine Antworten, wird eine Identitätskrise offenbar. Denn so richtig mit Inbrunst lässt sich wohl nur von Naturpark und BUGA berichten, von einem Kirchenwiederaufbauprojekt und dem Optikpark in der Kreisstadt und der Ackerlandung eines DDR-Passagierflugzeugs vor rund 25 Jahren, das kann man sogar besichtigen kann. Dann wird es immer dünner mit Informationen, und es geht in die Geschichte, weil es an Zukunft mangelt.

Doch gibt es ein Alleinstellungsmerkmal, von dem es lohnt, immer wieder zu erzählen. Das ist die neue Nummer 3 im Brandenburger Fußball. Es gibt den FC Energie aus dem Oberzentrum Cottbus, der inzwischen in der 3. Liga spielt. Und in der Regionalliga Nordost (4. Liga) tritt der SV Babelsberg 03 aus der Landeshauptstadt an. Beide haben Stadien, deren Kapazitäten von besseren Tagen künden. Das Stadion der Freundschaft in der Lausitzmetropole fasst knapp 23.000 Besucher, das hauptstädtische Karl-Liebknecht-Stadion 11.000. Und in die Heimstätte der aktuellen Nummer 3 im Land passen 5.000 Fans. Klein aber fein! Tatsächlich findet sich der FSV Optik Rathenow mit seinem Schmuckkästchen im Grünen nach dem Aufstieg in die Regionalliga im Spitzentrio des Landes wieder. Doch sind die finanziellen Karten wie die Stadionkapazitäten ungleich verteilt. Der Fußballverein aus dem Westhavelland gilt als Minimalist, während andere, sogar schon in der Oberliga (5. Liga), auf Profiniveau agieren. Unter diesen Umständen beweist auch der FSV Optik Rathenow: "Geld schießt keine Tore".

Was aber wäre, wenn sich doch irgendwann die finanzielle Großwetterlage ändern sollte, sich ein Sponsor findet, der Spaß an sportlichen Erfolgsgeschichten im ländlichen Raum hat? So ein Typ ist beispielsweise Hotelier und Spielerberater Uli Ferber, durch dessen Kohle es die baden-württembergische SG Sonnenhof Großaspach in die 3. Liga schaffte. Der Ort hat rund 8.000 Einwohner. Im Dorf Hoffenheim leben nur 3.500 Menschen. Dank Software-Hersteller SAP als Sponsor spielt die SG 1899 Hoffenheim jetzt in der Bundesliga. Schade nur, dass der SAP-Mitbegründer und jetzige Aufsichtsratsvorsitzende Hasso Plattner zwar in Potsdam, aber noch nicht in Rathenow als Mäzen aktiv wurde. Vielleicht läuft er mal dem Finanzminister Brandenburgs über den Weg, der ja aus Rathenow stammt, und lässt sich von Christian Görke zum Brandenburg-Regionalligaderby des FSV Optik gegen Babelsberg einladen.

Aufrufe: 016.6.2015, 08:31 Uhr
MOZ.de / Rene WernitzAutor