2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Am vorletzten Spieltag stand der Verbandsliga-Aufstieg für die SpVgg F.A.L. in der vergangenen Saison bereits fest und wurde kräftig gefeiert. In der Verbandsliga ist nun der Klassenerhalt das Ziel der Mannschaft von Trainer Uwe Strüver, die fast komp SZ-Archiv: Bodon (2)
Am vorletzten Spieltag stand der Verbandsliga-Aufstieg für die SpVgg F.A.L. in der vergangenen Saison bereits fest und wurde kräftig gefeiert. In der Verbandsliga ist nun der Klassenerhalt das Ziel der Mannschaft von Trainer Uwe Strüver, die fast komp SZ-Archiv: Bodon (2)

Geld fließt auch in der Verbandsliga nicht

Spvgg F.A.L. bleibt sich nach dem Aufstieg treu - Saisonstart am 15. August in Bühl

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Pfullendorf / sz - Mit einem Auswärtsspiel beim VfB Bühl startet die Spvgg. F.A.L. am 15. August als Aufsteiger in die neue Saison in der Verbandsliga Südbaden. Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte, die 1952 mit dem Zusammenschluss der Sportler aus Frickingen, Altheim und Lippertseute begann, spielt die erste Mannschaft im südbadischen Oberhaus. 2012 war F.A.L. dieser Coup erstmals gelungen, nachdem der damalige Trainer Christian Rau das Team aus der Kreisliga A im direkten Durchmarsch bis in die Verbandsliga geführt hatte. Nach dem direkten Abstieg folgte nun in der zweiten Landesligasaison auch schon wieder die Rückkehr. "Damit war vor Saisonbeginn nun wirklich nicht zu rechnen", blickt Fußball-Abteilungsleister Hubert Vögele auf die abgelaufene Spielzeit zurück, in der eine starke zweite Saisonhälfte der Spielvereinigung mit neun Siegen in Serie, bei denen alle direkten Konkurrenten geschlagen worden waren, Meisterschaft und Aufstieg möglich machten. Und nun fragen sich natürlich viele, ob das neuerliche Gastspiel in der Verbandsliga wieder nur auf ein Jahr begrenzt bleibt, oder ob die Linzgauer in der Lage sein werden, sich dort zu etablieren. Vögele: "Mannschaft und Trainer werden sportlich alles versuchen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Aber wenn es nicht gelingt, dann geht bei uns die Fußballwelt auch nicht unter." Und Aufstiegstrainer Uwe Strüver, der mit dem Team in seine dritte Saison geht, sagt: "Ziel kann nur der Klassenerhalt sein. Alles andere ist nicht vorhersehbar."

Das Besondere an den Frickingern war und ist ja, dass den Spielern keine Gehälter bezahlt werden - ein echtes Alleinstellungsmerkmal in dieser gehobenen Amateurspielklasse. Auch beim zweiten Verbandsliga-Abenteuer bleibt der Verein also seiner Philosophie treu. "Da hast du es bei Gesprächen mit potenziellen Neuzugängen natürlich immer etwas schwerer als Vereine, die handfeste Argumente auf den Tisch legen können", sagt Vögele schmunzelnd und meint mit "handfest" natürlich Bares. Dennoch ist es den Verantwortlichen gelungen, die Mannschaft fast komplett zusammenzuhalten. Lediglich Innenverteidiger Felix Randecker wechselte zum FC Überlingen. Mit Torhüter Niklas Meßmer (kam vom TuS Immenstaad) sowie Rückkehrer Philip Mader (war aus beruflichen Gründen nach München gezogen) ist F.A.L. unter dem Strich sogar noch breiter aufgestellt als im Vorjahr. Und Uwe Strüver verrät: "Es wird noch ein bis zwei weitere Neuzugänge geben, die uns nochmal richtig verstärken werden." Außerdem tastet sich mit Frank Burgenmeister ein seit eineinhalb Jahren wegen einer komplizierten Sprunggelenkverletzung fehlender früherer Führungsspieler wieder an das Mannschaftstraining heran. Hubert Vögele: "Das wäre natürlich super, wenn er wieder zurückkäme. Aber wir setzen ihn da überhaupt nicht unter Druck. Wichtig ist, dass er wieder vollkommen gesund wird."

Die Vorfreude auf die Verbandsligasaison ist dieses Mal spürbar größer bei der Spvgg. als beim ersten Versuch. Einerseits liegt das an den sicherlich verbesserten Erfolgsaussichten. Denn: "Die Mannschaft ist fast dieselbe wie 2012/13. Aber die Spieler sind jetzt natürlich zwei Jahre weiter in ihrer Entwicklung als damals", sagt Uwe Strüver. Anderererseits aber auch an den zahlreichen Derbys: Mit dem 1. FC Rielasingen/Arlen, der am zweiten Spieltag erster Heimspielgegner sein wird, dem FC Singen und dem FC Radolfzell, starten gleich drei weitere Bodensee-Vereine in der Liga, mit dem FC Bad Dürrheim ist immerhin ein Team aus dem benachbarten Schwarzwald mit dabei. "2012 ging unsere kürzeste Auswärtsfahrt nach Freiburg", erinnert sich Vögele ungern und freut sich nun über eine "für uns deutlich attraktivere Verbandsliga als damals."

Auch in ihrer Infrastruktur hat sich die Spielvereinigung in diesem Jahr verbessert. Im Juni wurden die Eröffnung eines dritten Rasenplatzes sowie die Renovierung des Clubheims gefeiert. Typisch F.A.L.: Auch die Spieler der ersten Mannschaft um Kapitän Philipp Arnold engagierten sich stark bei der Finanzierung der Projekte, nicht mit eigenem Geld zwar, doch sie halfen nach Kräften bei der Vermarktung mit. Die pfiffige Idee: Sponsoren konnten Teilstücke des neuen Platzes erwerben, Arnold & Co. holten so einige tausend Euros in die Kasse.

Die Kreativität auf dem Platz erreichte in den Vorbereitungsspielen dagegen bislang nicht immer dieses Niveau. Uwe Strüver: "Wir haben sehr wechselhaft gespielt. Mal richtig gut, dann wieder schwächer." Wie zum Beispiel in Runde eins des SBFV-Pokals am vergangenen Samstag. 0:1 verlor F.A.L. bei Landesligist FC Überlingen. "Das war Kopfsache", sagt Strüver. "Überlingen war bissiger, hat dieses Spiel verdient gewonnen." Doch Strüver sagt auch: "Vielleicht war das ein Warnschuss zur rechten Zeit. Es sind ja noch einige Tage bis zum Ligastart. In Bühl gehen wird dann sicherlich mit einer anderen Einstellung zur Sache."

1. Spieltag Verbandsliga Südbaden: Freitag, 14. August (18.30 Uhr): FC Singen - FC Bad Dürrheim; Samstag, 15. August (17 Uhr): VfB Bühl - Spvgg. F.A.L., SV Waldkirch - Offenburger FV, SV Solvay Freiburg - FC Radolfzell, SC Lahr - SV Endingen (15.30 Uhr), Sonntag, 16. August (17 Uhr): FC Bötzingen - SV 08 Kuppenheim, FC Auggen - SV Bühlertal, 1. FC Rielasingen/arlen - SV Linx (15 Uhr)

Aufrufe: 03.8.2015, 17:17 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Oliver KothmannAutor