2024-05-02T16:12:49.858Z

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Gelb-Sperre künftig auch bei Amateuren

Die drei NRW-Landesverbände einigen sich

Was im Profi-Fußball bereits die Regel ist, soll schon ab der nächsten Saison auch bis runter in die Kreisliga C gelten. Dann sollen Spieler nach der fünften Gelben Karte für eine Begegnung zusehen müssen.
In der Bundesliga gilt es schon seit vielen Jahren. Wer die fünfte Gelbe Karte sieht, muss ein Spiel zuschauen. Was bei den Profis die Regel ist, soll ab der kommenden Saison auch bei den Amateuren runter bis in die Kreisliga C gelten. Der Fußball-Ausschuss des Westdeutschen Fußball-Verbandes, dem die Verbände Niederrhein, Westfalen und Mittelrhein angehören, hat sich jetzt einstimmig dafür ausgesprochen. Der Niederrhein und Westfalen wollten sogar schon für diese Saison durchsetzen, dass die fünfte Verwarnung bei den Amateuren eine Sperre von einem Spiel zur Folge hat. Dies scheiterte daran, dass im Verband Mittelrhein die Spielberichte damals noch nicht in allen Klassen elektronisch erfasst werden konnten.

"Die Sache ist zwar noch nicht amtlich. Doch wir arbeiten daran, dass die neue Regel schon ab der kommenden Saison greifen kann. Die Voraussetzungen dafür sind durch den elektronischen Spielbericht in allen Verbänden jetzt vorhanden", sagt Wolfgang Jades, Vorsitzender des Fußball-Ausschusses im Verband Niederrhein. Er erhofft sich von der Neuerung noch mehr Fair Play auf den Plätzen.

"Momentan wird eine Gelbe Karte oft billigend in Kauf genommen. Sie hat ja keine Konsequenzen. Dieses Verhalten wird sich bestimmt ändern", sagt Jades, der betont: "Jede Aktion, die Fair Play unterstützt, ist für den Verband enorm wichtig." Deshalb wurde für diese Saison bei den Amateuren auch schon zur Regel, dass Akteure nach einer Gelb-Roten Karte für eine Begegnung gesperrt werden.

Rainer Lempert, der neue Abteilungsleiter des SV Millingen, rechnet nicht damit, dass sich die Anzahl der Fouls durch die Gelb-Sperre verringern wird. "Bei den Profis ist es auch so, dass wenn es sein muss, es eben zur Sache geht und eine Verwarnung in Kauf genommen wird." Er vermutet, dass die Kreis-Spruchkammer mehr Arbeit haben wird. "Mich würde es nicht überraschen, dass es gerade in den unteren Klassen zu Verwechselungen kommt und Spieler mit einer Gelben Karte im elektronischen Spielbericht erscheinen, die gar keine gesehen haben." Jürgen Brammen steht der Regeländerung skeptisch gegenüber: "Die ist völlig übertrieben und der Aufwand unangemessen. So mancher Schiedsrichter wird gerade zu Saisonbeginn überfordert sein." Der Trainer von Viktoria Birten vermutet, dass es auf dem Platz mehr Diskussionen nach einer Gelben Karte und mehr Falscheintragungen im Spielbericht geben werde. "Außerdem sollte der Verband bedenken, dass die Kader der Kreisligisten nicht sehr groß sind, als dass sie mal eben neben den verletzten auch noch gelbgesperrte Spieler auffangen können", so Brammen.

Aufrufe: 04.4.2014, 20:42 Uhr
Rheinische Post / Joachim Schwenk und Rene PutjusAutor