2024-05-08T14:46:11.570Z

FuPa Portrait
<b>F: Bernd Krommes</b>
<b>F: Bernd Krommes</b>

Gekommen um zu bleiben

Kurzportraits der vier Hessenliga-Aufsteiger FC Ederbergland, TSV Lehnerz, SV Wiesbaden und Sportfreunde Seligenstadt

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Ein großer Umbruch steht der Hessenliga bevor. Gleich sieben neue Mannschaften spielen in der Saison 2013/14 in Hessens höchster Spielklasse. Außerdem wird die Liga um ein Team auf 19 Teilnehmer erweitert. Aus den Verbandsligen kommen die drei Meister TSV Lehnerz, SV Wiesbaden und Sportfreunde Seligenstadt hinzu. Der FC Ederbergland musste den Umweg über die Aufstiegsrelegation gehen.

Der Meister KSV Baunatal hat den Weg nach oben, in die Regionalliga Südwest angetreten. Aus dieser kommen der FC Bayern Alzenau, der 1. FC Eschorn sowie die Reserve des Zweitligisten FSV Frankfurt in die Hessenliga hinunter. Aus den drei Verbandsligen gesellen sich die folgenden vier Vereine zu den 12 übriggebliebenen Vereinen der höchsten hessischen Spielklasse.

TSV Lehnerz

34 Spiele, 31 Siege, keine Niederlage, 133:18 Tore - Auf eindrucksvollere Art und Weise kann man kaum eine Meisterschaft einfahren. Der TSV Lehnerz war in der Verbandsliga Nord in der vergangenen Saison das Maß aller Dinge. Seit 2007 scheiterte man drei mal in der Aufstiegsrelegation zur Hessenliga. Mit der errungenen Meisterschaft konnte man diese diesmal jedoch umgehen. Der Aufstieg in die 5. Liga ist der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Zu verdanken hat man dies unter anderem Trainer Henry Lesser und einem starken Kader. Erfolgreichster Torschütze war Stanislav Szilagyi mit 26 Treffern. Dicht dahinter kamen Patrick Schaf und Trainersohn Patrick Lesser mit jeweils 25 erzielten Toren. All diese und weitere Stammkräfte bleiben dem Verein erhalten. Hinzu kommen zwei Spieler vom benachbarten SV Neuhof (Kemal Sarvan und Torhüter Benedikt Kaiser), zwei Talente aus der Regionalliga-Reserve der Frankfurter Eintracht (Sebastian Bartel und Dominik Rummel), Marek Weber aus dem Nachwuchs von Carl Zeiss Jena sowie Cino Schwab vom künftigen Rivalen Hünfelder SV. Mit all diesen Verstärkungen verfolgt der TSV Lehnerz ein ehrgeiziges Ziel: die Nummer 1 in Osthessen zu werden. Dazu wird man in Zukunft die Hünfelder und Buchonia Flieden hinter sich lassen müssen. Da auch der zweiten Mannschaft der Lehnerzer der Aufstieg in die Verbandsliga gelang, ist der Grundstein für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit gelegt.

SV Wiesbaden

Der Traditionsverein SV Wiesbaden 1899 blickt auf eine lange, ereignisreiche Geschichte zurück. Nach einigen Erfolgen (teils unter sportlicher Leitung des späteren Bundestrainers Helmut Schön) in höheren Ligen, darunter auch Duellen um die Deutsche Amateurmeisterschaft, begann der Abstieg des Traditionsvereins auf sportlicher wie auch finanzieller Ebene. Der K.O. kam 1994 durch die leeren Versprechen eines Investors, die Herrenmannsschaft des SV Wiesbaden musste wieder ganz von vorn anfangen. In den folgenden zehn Jahren kletterte man Liga für Liga nach oben, stieg 2004 schließlich in die Verbandsliga (damals Landesliga) auf. Wieder folgten finanzielle Schwierigkeiten und zumindest ein Abstieg. 2011 kehrte man in die sechste Liga zurück und schaffte nun sogar den Sprung ins hessische Fußball-Oberhaus. Dort wartet vor allem ein Stadtrivale: die Reserve des Drittligisten SV Wehen Wiesbaden. Die Taunussteiner nutzten die Lücke, die sich in der Landeshauptstadt durch die Pleite des SV auftat und zogen nach erfolgtem Aufstieg in den Profi-Fußball von Wehen nach Wiesbaden um. Ihren "angestammten" Platz will sich der SV Wiesbaden nur allzu gern zurückholen. Für den Start in der Hessenliga verstärkten sich die Wiesbadener mit einigen routinierten Fußballern aus dieser Liga, wie etwa mit dem Kapitän des Absteigers FC Eddersheim, Adam Freund. Außerdem verpflichtete man den bisherigen Kapitän der Reserve des SV Wehen Wiesbaden, David Schug, und Stürmer Sebastian Gurok von Rot-Weiß Hadamar. Besonderen Eindruck machen allerdings gleich drei Neuzugänge aus der Regionalliga. Ferhat Gündüz (7 Tore) kommt vom SC Idar-Oberstein, Younes Bahssou von Wormatia Worms und Paolo Cavallo von Bayern Alzenau. Verlassen wird den SV hingegen einer der beiden erfolgreichsten Torschützen. Stürmer Engin Arslan, der ebenso wie Mitspieler Ivan Rebic 24 Tore in der Verbandsliga Mitte erzielte, bleibt in der Stadt und wechselt zum Türkischen SV Wiesbaden.

FC Ederbergland

Der Triumph des FC Ederbergland ist die Trauer des 1. FC Schwalmstadt. Beide Vizemeister gingen ohne Niederlage durch die drei Relegationsspiele, trennten sich im direkten Aufeinandertreffen 2:2. Lediglich durch ein minimal besseres Torverhältnis darf sich der FCE nun allerdings in der Hessenliga beweisen, während die Schwälmer in der kommenden Saison erneut ihr Glück in der Verbandsliga Nord suchen müssen. Für Ederbergland bedeutet der Aufstieg nach 12 Jahren die Rückkehr in Hessens höchste Spielklasse. 32 der insgesamt 84 FC-Tore in der Verbandsliga Mitte erzielte der junge Felix Nolte. Weitere 15 mal traf Maxim Zich ins gegnerische Tor. In der Defensive muss man in Ederbergland allerdings dringend etwas unternehmen, 50 Gegentore waren eindeutig zu viel. Dafür wurde bereits Innenverteidiger Marco Kovacevic vom künftigen Konkurrenten Eintracht Stadtallendorf verpflichtet. Den Verein verlassen wird Torhüter Alessandro Casella, Als Ersatz kommt Keeper Sebastian Wack von Eintracht Wetzlar.

Sportfreunde Seligenstadt

Der Titel des "Underdogs" unter den vier Aufsteigern dürfte entweder auf den FC Ederbergland oder auf die Sportfreunde aus Seligenstadt zutreffen. Vergleichsweise knapp mit fünf Zählern Vorsprung auf die Usinger TSG sicherte man sich den Titel in der Verbandsliga Süd. Vier mal misslang zuvor der Sprung in die Hessenliga. Beste Torschützen waren dabei Tobias Leis (17 Treffer) und Benjamin Goedecke (14 Treffer). Der 33-jährige Goedecke wird die Sportfreunde allerdings zur kommenden Saison verlassen. Verpflichtet wurden mit den U19-Spielern Tobias Schrod vom FSV Frankfurt und Christian Hein (SG Rosenhöhe Offenbach) sowie Tim und Robin Franz vom SV Bernbach lediglich Ergänzungsspieler. Ein Ersatz für Benjamin Goedecke wird noch gesucht. Für die Saison 2013/14 setzen die Seligenstädter vor allem auf die bereits vorhandene Erfahrung. Für diese sorgen sieben Spieler im Kader, die schon in der Regionalliga gegen den Ball traten - damals im Trikot des FC Bayern Alzenau.

Aufrufe: 015.6.2013, 23:41 Uhr
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