2024-04-25T08:06:26.759Z

Ligavorschau
Der Vater des Erfolges: Trainer Daniel Zillken hat den BSC in die Regionalliga geführt und den Verein dort etabliert. FOTO: HEMPEL
Der Vater des Erfolges: Trainer Daniel Zillken hat den BSC in die Regionalliga geführt und den Verein dort etabliert. FOTO: HEMPEL

Gekommen, um zu bleiben

Der BSC emp­fängt am Sams­tag Wup­per­tal. Zwei Neu­lin­ge mit star­kem Start

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Sel­ten misch­ten Auf­stei­ger die Fuß­ball-Re­gio­nal­li­ga West so auf wie in die­ser Spiel­zeit. Der Wup­per­ta­ler SV är­gert die Eta­blier­ten in schö­ner Re­gel­mä­ßig­keit und nimmt als be­ster Li­ga­neu­ling Ta­bel­len­platz vier ein. Sechs Spie­le in Fol­ge hat die Mann­schaft von Trai­ner Ste­fan Voll­mer­hau­sen nicht mehr ver­lo­ren. Zu­letzt al­ler­dings ret­te­te der WSV vor gut 3000 Fans im Sta­di­on am Zoo ge­gen den SC Wie­den­brück erst in der Nach­spiel­zeit ein 1:1.

Bonner SC - Wuppertaler SV (Sa 14:00)

Noch ei­nen Tick spek­ta­ku­lä­rer ist ak­tu­ell der Bon­ner SC nach vor­über­ge­hen­der Durst­stre­cke von sechs sieg­lo­sen Spie­len un­ter­wegs. Nach dem 3:1-Aus­wärts­er­folg beim SC Wie­den­brück füg­te die Elf von Trai­ner Da­ni­el Zill­ken am ver­gan­ge­nen Frei­tag im Rhe­yd­ter Grenz­land­sta­di­on nach ei­ner be­ein­drucken­den Vor­stel­lung dem haus­ho­hen Fa­vor­iten und Ta­bel­len­füh­rer Bo­rus­sia Mön­cheng­lad­bach II mit dem 2:1 die er­ste Sai­son­nie­der­la­ge zu. Am Sams­tag (14 Uhr, Sport­park Nord) tref­fen bei­de Auf­stei­ger im di­rek­ten Du­ell auf­ein­an­der.

Auf Sport­di­rek­tor Schmitz war­tet ei­ne Men­ge Ar­beit

„Spä­tes­tens jetzt be­ginnt für mich der Stress, die Mann­schaft zu­sam­men­zu­hal­ten“, hat­te BSC-Sport­di­rek­tor Tho­mas Schmitz noch eher scherz­haft in Rhe­ydt ver­kün­det. Zwei Ta­ge spä­ter folg­te der durch­aus ernst ge­mein­te Ap­pell des Sport­di­rekt­ors in Rich­tung des BSC-Vor­stan­des, sich früh­zei­tig um ei­ne Er­hö­hung des Etats für die kom­men­de Sai­son zu küm­mern. Die Grün­de für ei­ne Auf­sto­ckung lie­gen auf der Hand. So vie­le Spie­ler wie nur ir­gend­wie mög­lich aus dem ak­tu­el­len Ka­der sol­len ge­hal­ten wer­den. Auch mit Da­ni­el Zill­ken und sei­nem As­sis­ten­ten Mi­cha­el Braun, für Schmitz die Vä­ter des Er­folgs, will der sport­li­che Lei­ter des Auf­stei­gers lie­ber heu­te als mor­gen ver­län­gern (der GA be­rich­te­te).

Zill­ken, der für Sams­tag mit al­len Spiel­ern pla­nen kann, die Glad­bach mit 2:1 schlu­gen, scheint nicht ab­ge­neigt zu sein, sei­nen bis Ju­ni 2017 gel­ten­den Ver­trag vor­zei­tig zu ver­län­gern. Auch wenn dem 49-Jäh­ri­gen durch­aus be­wusst ist, dass nicht nur die Spie­ler auf dem Prä­sen­tier­tel­ler sit­zen, son­dern auch der BSC-Trai­ner: „Es macht ei­ne Men­ge Spaß, mit die­ser Mann­schaft zu ar­bei­ten und an ihr zu fei­len. Kon­ti­nui­tät ist für mei­ne Ar­beit sehr wich­tig.“

Den vor­letz­ten Geg­ner in der Hin­run­de stuft der BSC-Co­ach als über­durch­schnitt­li­chen Re­gio­nal­li­gis­ten ein. „Wup­per­tal hat viel in­ves­tiert und ei­ne er­fahr­ene Mann­schaft zu­sam­men­ge­stellt. Für uns ist der WSV ei­ne ge­nau­so gro­ße Her­aus­for­de­rung wie zu­letzt die Glad­ba­cher Zwei­te.“ In bis­lang 34 Meis­ter­schafts­spie­len ge­gen Wup­per­tal ge­lan­gen dem BSC nur vier Sie­ge. Zehn Par­tien en­de­ten un­ent­schie­den. 22 mal ver­ließ der WSV als Sie­ger den Platz. Vor al­lem die Men­ta­li­tät des Auf­stei­gers hat es Zill­ken an­ge­tan. „Zwölf sei­ner 26 To­re hat der WSV in der Schluss­pha­se er­zielt. Die Jungs ge­ben ein­fach nicht auf.“

Für die Nos­tal­gi­ker un­ter den BSC-An­hän­gern hat WSV-Sport­di­rek­tor Ma­nu­el Bölst­ler al­ler­dings kei­ne fro­he Kun­de. Er­can Ay­dog­mus, der von 2008 bis 2010 zwei Jah­re lang reich­lich To­re für den BSC schoss, wird wohl nicht spie­len kön­nen. Schon ge­gen Wie­den­brück muss­te der 37-jäh­ri­ge ein­sti­ge Bon­ner Pu­bli­kums­lie­bling we­gen ei­ner Gür­tel­ro­se pas­sen. „Der Krank­heits­ver­lauf und die An­ste­ckungs­ge­fahr las­sen ei­nen Ein­satz in Bonn wohl nicht zu“, sagt Bölst­ler.

Schmun­zeln muss der Ex-Pro­fi, der seit 2015 in Wup­per­tal als Sport­di­rek­tor das Sa­gen hat, über die Spe­ku­la­tio­nen der Kon­kur­renz, der WSV ge­hö­re zu den gut si­tui­er­ten Clubs der Li­ga. „Wir ge­hö­ren mit un­se­rem Etat von 600 000 Eu­ro für die er­ste Mann­schaft ähn­lich wie der BSC zum un­te­ren Drit­tel der Li­ga. Wie beim BSC bil­den Trai­ner und Mann­schaft ei­ne Ein­heit.“ Da­für darf sich der Auf­stei­ger als Zu­schau­er­krö­sus be­zeich­nen. „Un­ser Schnitt liegt bei rund 3500 Zu­schau­ern“, sagt Bölst­ler. Um die 700 WSV-Fans wol­len am Sams­tag ih­re Mann­schaft nach Bonn be­glei­ten.

„Die­se Paa­rung hat auch ei­ne gu­te Ku­lis­se ver­dient“, meint Zill­ken. „Bei­de Ver­ei­ne spie­len schließ­lich ei­ne tol­le Sai­son und ha­ben bis zum 16. Spiel­tag die Er­war­tun­gen mehr als er­füllt.“

Aufrufe: 04.11.2016, 10:30 Uhr
General-Anzeiger / Thomas HeinenAutor