2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
null, Foto: Rainer Dahmen
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Geistesblitz um 15.10 Uhr

Thiemo Jérôme Kialka hat dem SC Fortuna Köln mit seinem Treffer einen wichtigen 1:0-Sieg gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach gesichert. Trainer Uwe Koschinat erwartet in den kommenden Wochen ein Auf und Ab der Gefühle.

Köln. Ein lichter Moment reicht im Fußball manchmal, um 90 ansonsten durchweg trübe Minuten rückblickend mit einem glorreichen Leuchten zu versehen: In der Fußball-Regionalliga-Partie zwischen Spitzenreiter SC Fortuna Köln und Borussia Mönchengladbach II am Samstagnachmittag hatte Kölns Thiemo-Jérôme Kialka einen solchen Geistesblitz gegen 15.10 Uhr. Der Stürmer gelangte knapp 25 Meter vor dem gegnerischen Tor an den Ball, drehte sich kurz und schlenzte ihn wunderbar an den Innenpfosten — 1:0 (53.).

Die Bedeutung des Siegtreffers vervielfältigte sich noch einmal, als bekannt wurde, dass die Sportfreunde Lotte nicht über ein 1:1 in Verl hinausgekommen waren. „Ich habe gespürt, wo das Tor steht, und gewusst, wo der Ball ungefähr hin muss. Das hat dann super gepasst”, sagte Kialka. „Jetzt sind wir natürlich sehr, sehr glücklich.” Und das mit Recht: Der Vorsprung auf Lotte ist wieder auf drei Punkte angewachsen, und die Fortuna hat noch ein Spiel mehr zu absolvieren.

Verdient war Kölns Sieg gegen den Mönchengladbacher Nachwuchs jedoch nicht gerade. Die beste Nachricht der ersten Hälfte aus Sicht der Südstädter kam kurz vor der Pause aus Verl: Lotte lag zurück und war nur noch zu zehnt. Auf dem eigenen Rasen brachte die Fortuna nicht viel zustande, mit 0:0 ging es in die Kabine.

Dort nutzte Trainer Uwe Koschinat das Zwischenergebnis des Konkurrenten als Motivationsspritze für seine müde Elf. Mit kurzem, aber unglaublich wichtigem Erfolg: Kialkas Traumtor in der 53. Minute. Im Anschluss wurden die Kölner unverständlicherweise jedoch noch passiver als zuvor. Mönchengladbach schnürte den Tabellenführer zeitweise in der eigenen Hälfte ein. Fortunas wenige Entlastungsangriffe wurden kaum konsequent zu Ende gespielt. Und in der Defensive hatte der Gastgeber einige Male Glück. So verhinderte in der 79. Minute nur der Schädel des sich heldenhaft in die Schussbahn werfenden Fortuna-Kapitäns Daniel Flottmann den verdienten Ausgleich. „Der Sieg war zwar nicht schön, aber wichtig. Das kann man wohl nicht anders sagen”, resümierte Kölns Innenverteidiger Oliver Laux.

Sein Trainer Uwe Koschinat stimmte zu. „Am Ende ist es überraschend, dass wir so viele kritische Situationen dann doch schadlos überstanden haben. Wir hatten weder eine vernünftige Spielkultur, noch haben wir gut verteidigt”, sagte der Coach. „Doch angesichts unserer schwierigen personellen Situation muss man konstatieren, dass viele Spieler heute über ihre Grenzen hinausgegangen sind. Die Mannschaft hat es irgendwie geschafft, das Ergebnis über die Zeit zu bringen.”

Für die kommenden Wochen erwartet Koschinat ein weiteres Auf und Ab der Gefühle, nachdem die Fortuna die jüngste Topspiel-Niederlage gegen Lotte wieder egalisieren konnte. „Mal werden wir beruhigt sein, mal wird es wieder einen Rückschlag geben. Das ist ganz typisch für diese ausgeglichene Liga. Das wird noch sehr viel Arbeit für uns werden.”

Aufrufe: 013.4.2014, 20:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Christian KrämerAutor