2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Benjamin Klement in Aktion. Auf solche Szenen muss der verletzte Vize-Kapitän bis auf Weiteres verzichten.          Foto: Thomas Madel
Benjamin Klement in Aktion. Auf solche Szenen muss der verletzte Vize-Kapitän bis auf Weiteres verzichten. Foto: Thomas Madel
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Geislingen will Pleitenserie gegen Blaustein stoppen

Viel zu unbekümmert

Nach dem verpatztern Einstand will der neue Trainer Jasko Suvalic morgen um 15.30 beim TSV Blaustein die Pleitenserie des SC Geislingen stoppen.

Nach fünf Niederlagen in Folge und dem Rücktritt von Trainer Uli Haug sollte bei Fußball-Landesligist SC Geislingen unter dem neuen Chefcoach Jasko Suvalic vieles anders werden. Vor allem die Ergebnisse. Spötter halten dieses Ziel bereits für erreicht. Unter Haug verlor der SC stets knapp, vorigen Samstag gab’s zum Suvalic-Einstand ein 0:4 gegen Tabellenführer SF Dorfmerkingen.

Der vom Assistenten Haugs zum Chef beförderte Bosnier hatte ohnedies keinen kurzfristigen Schub erwartet. Ihm geht’s nicht um Effekte, "sondern um Entwicklungen". Für schnelle Wirkungen "war die Zeit zu kurz", erklärt der Coach. Und für ein Ende der Pleitenserie der Gegner zu stark. Dorfmerkingen trumpfte im Eybacher Tal gewaltig auf und schoss den SC vollends ans Tabellenende.

Fehlendes Selbstvertrauen hat Suvalic bei seinen Schützlingen trotz des Absturzes nicht festgestellt. Für die prekäre Situation treten sie für den Geschmack ihres Trainers "viel zu unbekümmert" auf. Er vermisst die Sensibilität für die Lage. Morgen um 15.30 Uhr erwartet Suvalic einen Gastgeber TSV Blaustein, der vom ersten Spieltag an gegen den Abstieg spielt und bei dem jeder Spieler "genau weiß, was die Stunde geschlagen" hat. In seiner Mannschaft muss der Coach das "dem einen oder anderen erst noch klar machen".

Es hakt am Zusammenspiel, manchmal sieht der Coach auf dem Platz "elf Spieler, aber keine Mannschaft". Das liege nicht an fehlendem Zusammenhalt, den Teamgeist hält Suvalic für absolut intakt. Die Spieler schaffen es derzeit nicht, ihren Nebenmann zu unterstützen. "Wir kriegen es einfach nicht hin, als Mannschaft geschlossen gegen den Ball zu arbeiten", klagt der Trainer. Das hat auch damit zu tun, dass einigen Geislingern in Verkennung der Lage "die Bereitschaft fehlt, noch mehr zu tun", erklärt Suvalic.

Zudem fehlen jetzt auch die Leute die vorangehen. Mit Kapitän Uwe Grupp sowie seinen Stellvertretern Benjamin Klement und Fabian Ammon ist Suvalics Team "die komplette Führungsriege" weggebrochen. Ammon fehlt schön länger, Grupps Probleme in der Kniekehle haben sich verschlimmert, jetzt helfen nicht mal mehr Schmerztabletten. Klement droht mit Verdacht auf Knorpelschaden im Knie sogar eine ganz lange Zwangspause. Wen auch immer der Coach an ihrer Stelle ins Rennen schickt, von denen fordert er, nicht "zufrieden zu sein, weil sie spielen dürfen". Auch sie müssen wie jeder andere Geislinger "mehr bringen".

Mit dem Viertletzten wartet eine physische extrem starke Mannschaft, die allein durch die Körpergröße vieler Akteure Respekt einflößt. Suvalic will morgen die elf Spieler finden, "die begriffen haben, wie man kompakt gegen den Ball spielt". Möglicherweise gibt’s davon noch gar keine elf, auch der Tainer weiß, dass "das nicht von heute auf morgen" funktioniert. Viel Zeit bleibt nicht mehr, allmählich braucht der SC Ergebnisse. Auch wenn’s noch früh in der Saison ist, seine Schützlinge dürfen den Kontakt zum rettenden Ufer "auf keinen Fall abreißen lassen", mahnt Suvalic.

Daher sollten sie bei Mitkonkurrent Blaustein tunlichst nicht schon wieder verlieren.

Aufrufe: 030.9.2016, 08:26 Uhr
NWZ / THOMAS FRIEDRICHAutor