2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Singer
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Geislingen-Trainer Uli Haug reagiert auf lasches Spiel gegen Blaustein

Beim 0:1 gegen Blaustein vermisste Trainer Uli Haug bei Fußball-Landesligist SC Geislingen den Biss. Das soll sich in Waldstetten ändern.

Normalerweise pflegt Uli Haug seine Schützlinge nach dem Montagstraining zu einer kurzen Analyse des Spiels vom vergangenen Wochenende zu bitten, die ausgiebige folgt dann donnerstags. Diesmal fiel die erste Nachbesprechung aus. Nach der enttäuschenden 0:1-Heimpleite gegen den TSV Blaustein "war mir nicht danach", erklärt der Geislinger Trainer die ungewöhnliche Maßnahme.

Haug vermisste gegen Blaustein "den 100-prozentigen Willen", die Partie zu gewinnen. Die Seinen waren spielerisch "deutlich besser", fanden aber gegen die kompakten Gäste im Strafraum keine Lösungen. Der Coach hatte sich "ein besseres Zweikampfverhalten" gewünscht, so wie es etwa Pascal Volk "in einigen Phasen" zeigte. So blieben die Geislinger deutlich hinter ihren zuletzt starken Auftritten zurück und bekamen die Quittung. In so einem Spiel, verweist Haug auf den finalen Fehlschuss von Benjamin Klement, "verschießt man eben auch in der 89. Minute einen Elfmeter".

Vorigen Samstag war für den SC-Coach erstmals deutlich erkennbar, dass die Saison sich ihrem Ende zuneigt und bei seinen Zöglingen der "letzte Biss nicht mehr vorhanden" ist. Das soll sich heute Abend um 18 Uhr ändern. Ausgerechnet bei einem Verein, bei dem Haug schon gearbeitet hat und dem er normalerweise alles Gute wünscht. Der TSGV Waldstetten steckt mitten im Abstiegskampf und kann sich eine Heimniederlage gegen den SC kaum leisten. Der Ex-Coach der Waldstetter kennt aber kein Erbarmen. Eine Pleite dort empfände er nicht weniger unangenehm als anderswo. Für Haug ist "jede Niederlage gleich schlimm".

Im Abstiegskampf wünscht er dem TSGV alles Gute - nach dem heutigen Spiel. Für die prekäre Situation seines ehemaligen Vereins könnten die Geislinger nichts - im Gegenteil. Im Eybacher Tal überließ der SC den Gmünder Vorstädtern beim 1:1 einen Zähler. "Wir haben also nicht viel dafür getan, dass Waldstetten so weit unten steht", sagt Haug. Er unterschlägt dabei, dass die Seinen im eigenen Stadion fast jedem Gegner Punkte zukommen ließen.

Mit dem Einverständnis, die Partie von Samstag auf Freitag vorzuverlegen, habe der SC guten Willen gezeigt. Da die Waldstetter morgen drei Spieler hätten ersetzen müssen, baten sie den SC, schon heute zu spielen. Die Geislinger hatten nichts dagegen. Damit aber, unterstreicht Haug, sind sie dem TSGV "genug entgegengekommen".

Punkte genehmigt Haug dem Ex-Club freiwillig nicht, die im Jahr 2016 auswärts unbesiegten Geislinger wollen diese Serie in den beiden verbleibenden Partien auf fremdem Platz über das Saisonende hinaus retten.

Damit heute nichts schiefgeht, plant der Trainer einige personelle Wechsel. Da die vier A-Junioren allesamt wieder zur Verfügung stehen, fehlt nur der verletzte Patrick Leyhr. So hat Haug mehr Alternativen, um "Leute reinzuwerfen, die sich für die kommende Saison präsentieren wollen". Gegen Blaustein ragte mit Volk ein Spieler heraus, der den SC am Saisonende verlässt.

Von der gestrichenen Nachbesprechung am Montag verspricht sich der SC-Coach einen Leistungsschub bei den Seinen. "Wenn ich etwas Außergewöhnliches mache, erwarte ich auch außergewöhnliche Reaktionen", erklärt Haug. Die hat er im Training bislang schon gesehen.

Er hat sich in Ruhe die Reaktionen seiner Spieler angeschaut und beobachtet, wer von ihnen "sich einen Kopf macht über das verlorene Spiel". Die Botschaft, glaubt der Trainer, ist bei den meisten seiner Zöglinge angekommen.

Aufrufe: 013.5.2016, 11:06 Uhr
THOMAS FRIEDRICH | SWPAutor