2024-04-23T06:39:20.694Z

Interview
Der Torjäger des TSV Rain herzt den neuen Kapitän: Sebastian Kinzel (links) und Sebastian Mitterhuber verstehen sich offenbar prächtig.	F.: Szilvia Izsó
Der Torjäger des TSV Rain herzt den neuen Kapitän: Sebastian Kinzel (links) und Sebastian Mitterhuber verstehen sich offenbar prächtig. F.: Szilvia Izsó

»Gehen sicher nicht arrogant ins Spiel«

Rains Sebastian Mitterhuber über seine neue Rolle in der Mannschaft, das wichtige Heimspiel gegen Sonthofen und einen Blick auf die Statistik

Souveräner geht es fast nicht. Doch für den TSV Rain könnte es erst jetzt, wo der Tabellenführer der Bayernliga Süd neun Spieltage hinter sich hat, so richtig ernst werden. Warum genau, haben wir mit dem 26-jährigen Mittelfeldspieler Sebastian Mitterhuber erörtert, der erst kürzlich in eine besondere Rolle geschlüpft ist und schon gespannt auf das Spitzenspiel im heimischen Georg-Weber-Stadion am Samstag (14 Uhr) gegen den 1. FC Sonthofen blickt.

Herr Mitterhuber, Sie sind der neue Kapitän des TSV Rain. Wie wohl fühlen Sie sich in dieser neuen Rolle?

Mitterhuber: Sehr wohl eigentlich. Ich habe ja schon viele Spiele gemacht, auch höherklassig. Da sehe ich keine Probleme.

War es auch kein Thema, dass Sie relativ neu in der Mannschaft sind? Sie kamen erst im Sommer aus Aichach...

Mitterhuber: Das ist in der Tat eher ungewöhnlich, dass ich schon in so eine Rolle schlüpfen darf. Aber ich kenne einige Spieler aus Aichacher Zeiten und außerdem sehe ich mich so oder so als Führungsspieler, egal ob ich die Binde habe oder nicht.

Ihr Vorgänger war Fabian Kling, der mittlerweile das Team verlassen hat und in die USA ausgewandert ist. Was konnten Sie von ihm in der kurzen Zeit noch mitnehmen?

Mitterhuber: Ich glaube Fabian hat das auf seine Weise gemacht, ich mache das auf meine. Es ist vor allem schade, dass er jetzt als Spieler nicht mehr da ist. Grundsätzlich haben wir aber genug Führungspersönlichkeiten in der Mannschaft.

Neben Fabian Kling fehlen derzeit noch einige andere Spieler verletzt oder sind im Urlaub. Könnte das noch Probleme geben?

Mitterhuber: Viel passieren darf nicht mehr, das stimmt. Wir haben Probleme in der Breite. Aber Lemmi (Patric Lemmer, d. Red.) kommt bald zurück aus dem Urlaub und ein paar von den Verletzten ja auch.

Unter anderem wegen Patric Lemmer gab es eine Umstellung des Systems. Von anfangs 4-4-2 mit Ihnen im Zentrum des Mittelfelds hin zu einem 4-2-3-1 mit Ihnen in einer etwas vorgezogenen Rolle in der Dreier-Reihe. Wo sehen Sie sich denn am liebsten?

Mitterhuber: Ich bin da nicht so festgelegt. In Aichach, da allerdings in einem 3-5-2, habe ich in einer ähnlichen Rolle gespielt. Grundsätzlich ist das System jetzt für uns in Ordnung, aber für uns ist es eigentlich wichtig, mit zwei Stürmern Druck machen zu können.

Was ändert sich jetzt dadurch?

Mitterhuber: Wir müssen defensiv etwas kompakter stehen und zuletzt haben wir ja auch zwei Mal zu Null gespielt.

Trotz dieser Problemchen: Der Start des TSV Rain war ja quasi perfekt. War das so zu erwarten?

Mitterhuber: Das kannst du nie erwarten. Aber grundsätzlich war uns im Vorfeld schon klar, dass wir für Bayernligaverhältnisse eine gute Mannschaft haben. Es macht derzeit einfach Spaß.

Dann hätte ich jetzt mal eine Statistik – aufgepasst! Der TSV hat bisher gegen die acht Teams gespielt, die aktuell in der Tabelle zwischen den Plätzen 10 und 17 liegen. Hätten Sie das gewusst?

Mitterhuber: Wollen Sie damit sagen, dass wir die nächsten Spiele alle verlieren werden?

Natürlich nicht, aber die dicksten Brocken kommen wohl erst noch...

Mitterhuber: Ich kenne die Liga aus der vergangenen Saison mit Aichach. Von daher weiß ich, dass sie sehr ausgeglichen ist. Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Teams auf einem Level. Wir gehen da sicher nicht arrogant in ein Spiel.

Mit Herbert Zanker haben Sie einen Trainer, der bisher eher tief gestapelt hat und gerne das angesprochen hat, was Ihre Mannschaft nicht so gut gemacht hat. Liegt er damit goldrichtig?

Mitterhuber: Der macht das schon richtig, so wie er das macht. Was wir gut gemacht haben, können wir Spieler meistens schon selber einschätzen. Es ist wichtig, dass er das anspricht, was wir besser machen können oder müssen.

Wie ist denn Zankers Arbeitsweise?

Mitterhuber: Er ist ruhig und klar und bereitet uns immer sehr genau auf den jeweiligen Gegner vor. Aber er spricht auch nicht zu viel über den Gegner, weil wir uns auch auf uns selbst konzentrieren wollen.

Was hat er denn über den Samstagsgegner Sonthofen erzählt?

Mitterhuber: Noch nichts. Diese Besprechung machen wir immer erst nach dem Abschlusstraining und dann direkt vor dem Spiel. Aber wir wissen auch, dass Sonthofen sehr kampfstark ist. Die haben einen Trainer, der sehr erfahren ist und die Mannschaft gut einstellen wird.

Kennen Sie Esad Kahric? Er war ja viele Jahre in Memmingen und ist so etwas wie ein kleiner Star der Szene in Schwaben...

Mitterhuber: Nicht persönlich. Aber ich habe schon immer verfolgt, was er da so macht. Und jetzt in Sonthofen – das ist fast die gleiche Mannschaft wie vergangene Saison, die damals noch gegen den Abstieg gespielt hat. Das spricht ja für sich.

Aber Ihnen ist sicher egal, wer gegenüber auf der Trainerbank sitzt – am Samstag sollen drei Punkte her, oder?

Mitterhuber: So sieht es aus. Es ist ein wichtiges Spiel und wir werden alles für einen Sieg tun.

Aufrufe: 021.8.2014, 11:17 Uhr
Donauwörther Zeitung / Bastian LauerAutor