2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal

»Gegen Trier kann viel passieren«

Freude über kurze Anreise, Respekt vor dem Gegner: BVB-Fans aus der Region und das Pokalspiel

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Gut 10.000 Fans sind am Montag, 20.45 Uhr, beim DFB-Pokal-Erstrundenkracher zwischen Eintracht Trier und Borussia Dortmund im Moselstadion live dabei. Rund die Hälfte der Zuschauer werde dem BVB die Daumen drücken - glauben zumindest Anhänger des Vizemeisters. FuPa hat sich mit mehreren von ihnen getroffen.

Der vermeintlich naheliegendste Grund ist falsch. Die Mitglieder des Dortmund-Fanclubs Treverer Borussen haben sich das Bistro Citrus in der Trierer Saarstraße nicht der farblichen Verwandtschaft zum BVB wegen als Vereinslokal ausgesucht. Es ist schlicht die zentrale Lage für die Vereinsmitglieder, die zum großen Teil aus dem Kreis Trier-Saarburg kommen.

Auch am Montag werden sich mehrere Mitglieder im Citrus treffen - aber dann nur, um ins vier Kilometer entfernte Moselstadion loszuziehen. Eintracht Trier gegen Borussia Dortmund - das DFB-Pokalerstrundenspiel ist für die BVB-Anhänger in der Region Trier ein Glücksfall.

"Es ist klasse, dass Dortmund mal wieder an der Mosel spielt. Als das Los feststand, war in unserer Whatsapp-Gruppe die Hölle los", berichtet Tanja Steinmetz, Vorsitzende der Treverer Borussen, die sich im Dezember 2013 gegründet hatten. Die wichtigste Frage dann: Wie kommen wir an Karten? Zehn der 16 Mitglieder haben’s geschafft - über Kontakte zu Sponsoren, nach langem Anstehen beim Stadionfest von Eintracht Trier, über Ebay (zwei Stehplatztickets für zusammen 70 Euro).

Die Treverer Borussen freuen sich, die neue BVB-Mannschaft vor der Haustür zu sehen. "Ich denke, dass die Neuzugänge schnell einschlagen können. Aber die Chancenverwertung wird wieder der Knackpunkt sein", glaubt Andreas Loew. Christian Jungblut pflichtet ihm bei: "Trainer Thomas Tuchel hat ein Händchen für die Integration von Neuzugängen. Aber das wird drei bis vier Pflichtspiele dauern." Rückkehrer Mario Götze werde dabei nicht verdammt. David Schneider: "Aber er muss mit Leistung die Herzen zurückerobern."

Markus Schmitt war acht Jahre alt, als der BVB 1997 im Pokal-Achtelfinale in Trier verlor: "Ich war damals im Stadion und habe nach der Niederlage geweint." Diesmal soll’s keinen neuen Anlass zur Trauer geben - doch der Respekt vor der Eintracht ist da. Schmitt: Ich kann mir vorstellen, dass der BVB sogar in Rückstand gerät, aber am Ende wird’s einen Dortmunder 5:1- oder 6:1-Sieg geben."


Anderer Ort, vergleichbare Meinung. Auch Christian Hoffmann aus Bollendorf warnt davor, den SVE auf die leichte Schulter zu nehmen. "Die Eintracht steht für Pokalfight. In Spielen gegen Trier kann viel passieren. Am Montag könnte es ebenfalls eine enge Kiste werden. Mein Tipp: 60 Minuten lang passiert nix - doch am Ende gewinnt Dortmund mit 4:1."

Hoffmann ist Vorsitzender des im Februar 2015 aus der Taufe gehobenen BVB-Fanclubs Gelbe Wand Südeifel, dessen Vereinslokal der Alte Bahnhof in Irrel ist. 30 der 60 Mitglieder, die vornehmlich aus der Südeifel und Luxemburg kommen, haben laut Hoffmann Karten fürs Spiel. Sie wollen gegen 18 Uhr mit dem Zug Richtung Trier losfahren.

Auch bei ihnen wächst die Vorfreude. Hoffmann: "Wir haben uns gewünscht, irgendwann mal im DFB-Pokal keine weiten Wege machen zu müssen. Jetzt ist es endlich so weit!"

Infos zu den Fanclubs:

treverer-borussen.mein-verein.de

www.facebook.com/GelbeWandSuedeifel

Aufrufe: 020.8.2016, 06:45 Uhr
volksfreund.de/Mirko BlahakAutor