Gegen Individualisten im Kollektiv stark sein

Den Auftaktpleiten gegen die beiden Topteams JSK Rodgau und beim FC Hanau 93 – die in beiden Rückspielen bereits korrigiert wurden – und der Auswärtsniederlage bei der SG Marköbel, ließ die Viktoria zuletzt neun ungeschlagene Spiele (sechs Siege, drei Remis) folgen. Was zunächst nach einer Seuchensaison aussah ist mittlerweile zu einer zufriedenstellenden geworden. Im letzten Heimspiel gegen Aufsteiger Türk Gücü Hanau (2:2) fehlte ein wenig der Mut, ansonsten wäre der anvisierte Dreier vielleicht geglückt. Wie schon beim vorletzten Gegner SV Pfaffenhausen, so wurde auf Wunsch der Sportfreunde Seligenstadt II das Heimrecht auch diesmal getauscht, weshalb die Partie gegen die Reserve des Hessenligisten am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) auf der Niddaer Gänsweid angepfiffen wird.

Mit dem Tabellenzehnten kommt eine Mannschaft, die in den letzten Wochen mächtig für Furore sorgte. Tabellenführer JSK Rodgau (2:2) trotze man zwei Punkte ab. Dass das keineswegs eine Eintagsfliege war bestätigten die Seligenstädter dann in den folgenden Auswärtsspielen beim Tabellendritten FC Hochstadt (6:3) und beim KV Mühlheim (3:1). Viktoria-Coach Stepan Belter zeigt Riesenrespekt: „Die letzten Ergebnisse zeigen, dass es bei einer Hessenligareserve mit neu zusammen gestelltem Kader und auch dem neuen Trainer Thomas Marton schon ein wenig dauern darf, bis die Mannschaft sich findet und vor allen Dingen funktioniert.“ „Wir müssen uns auf einen bärenstarken Gegner, gespickt mit guten Individualisten einstellen“, teilte Belter mit.

Und der Niddaer Coach geht sogar noch ein Stück weiter und glaubt, „dass da eines der schwersten Spiele für uns auf dem Terminplan steht“. Die eigene Serie wird nach Einschätzung von Belter nur halten, „wenn wir der individuellen Qualität des Gegners eine disziplinierte und geschlossene Teamleistung entgegen stemmen“. Das jüngste Heimremis gegen Türk Gücü Hanau sei nicht besonders erwähnenswert, teilte der Niddaer Trainer mit. Dass es am Ende nicht zum erhofften Drei reichte, lag nach Aussage von Belter unter anderem daran, „weil es bei uns an der nötigen Überzeugung gefehlt hat“. Das soll sich schon am Sonntag ändern. „Allerdings dürfen wir nicht den Fehler machen und dem Gegner ins offene Messer laufen“, so Belter. Von 16 Pflichtspielen wurden bis dato vier verloren (einschließlich Hessenpokal). Der Niddaer Coach sieht allerdings noch nicht die Zeit gekommen, in der die Ansprüche gleich wieder steigen müssen. „Wir wollen am Sonntag gegen Seligenstadt II einfach nur wieder besser Fußball spielen als im letzten Heimspiel gegen Türk Gücü Hanau“, teilte Belter mit.

Großartige Veränderungen im Kader sind nicht geplant. Jan Döll wird wieder hinzu stoßen. Marcel Schwalm wurde vom Trainer im letzten Heimspiel mal eine schöpferische Pause verordnet. Vor Wochenfrist entschied sich Belter für die etwas defensivere Grundausrichtung (Pilch für Schwalm). Ob Pilch wieder rausrotiert ließ der Niddaer Coach offen. Festgelegt hat er sich allerdings bereits, was die Personalie Schwalm betrifft: „Er wird definitiv wieder in die Anfangsformation rücken.“

SC Viktoria Nidda (Kader): T. Kuhl, F. Böck, Diedrich, J. Döll, Filges, Heck, Jannik Jung, Jonathan Jung, Kneifl, K. Kuhl, Meinzer, Michel, Pilch, Reiss, Schwalm, Wagner.