2024-04-25T14:35:39.956Z

Gegen Favoriten auf Heimrecht verzichtet

Wegen Sicherheitsauflagen tritt Windeck zum Pokalspiel in Aachen an

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Die Freude über die Auslosung hat sich schnell in Ernüchterung verwandelt. Der Mittelrheinligist setzt nun auf eine starke Defensive.

Windeck. Als der TSV Germania Windeck im Viertelfinale des Verbandspokals den Drittligisten TSV Alemannia Aachen zugelost bekam, war die Vorfreude durchaus groß. Doch die Ernüchterung folgte schnell. Die Polizei hatte dem Fußball-Mittelrheinligisten umgehend mitgeteilt, dass die Partie in der heimischen Weco-Arena nur unter strengen Sicherheitsauflagen ausgetragen werden darf. "Die Kosten dafür hätten im keinem Verhältnis zum finanziellen Ertrag gestanden", sagte TSV-Präsident Heinz-Georg Willmeroth, der daraufhin mit dem Vorstand die Entscheidung traf, das ursprüngliche Heimrecht zu tauschen. Entsprechend wird die Begegnung heute Abend um 19 Uhr auf dem 32.960 Zuschauer fassenden Aachener Tivoli angepfiffen.

"Wir hätten natürlich gerne in Windeck gespielt. Für alle Beteiligten wäre es noch einmal ein echtes Highlight gewesen", bedauert Hermann-Josef Werres. Hinsichtlich der Erfolgsaussichten seiner Elf äußert sich der Germania-Coach eher bescheiden. "Wir spielen gegen einen Drittligisten und müssen zudem noch auswärts antreten. Da sind wir wohl kaum der Favorit." Vielmehr geht es Werres darum, sich mit seiner Mannschaft so teuer wie möglich zu verkaufen. In Aachen baut er in erster Linie auf eine stabile Defensive, um vor allem ein frühes Gegentor zu vermeiden.

Werres gibt aber auch zu verstehen, "dass wir bemüht sein müssen, in der Offensive den ein oder anderen Nadelstich zu setzen." Dabei denkt der Coach zum Beispiel an Felix Bably. Der 30-jährige Routinier zeigte beim jüngsten 2:1-Sieg in der Meisterschaft gegen den den TSV Hertha Walheim eine starke Vorstellung und soll nun auch die Aachener Abwehr ein wenig beschäftigen. Ebenfalls hofft Werres auf einen Einsatz des ebenfalls schnellen Tom Barth, der aufgrund einer Verletzung in der Winter-Vorbereitung kaum trainieren konnte. "Vielleicht kann ich ihn eine halbe Stunde lang bringen."

Den Gegner konnte Werres übrigens schon beobachten. Der Ex-Profi von Fortuna Köln war Augenzeute, als die Aachener in der zweiten Verbandspokalrunde beim Regionalligisten FC Viktoria Köln mit 5:2 nach Elfmeterschießen die Oberhand behielten. "Die Alemannia hat viele junge Spieler in ihren Reihen. Alle sind technisch stark, unheimlich wenig und schnell auf den Beinen. Bei uns müsste schon alles passen, wollen wir auch nur im Ansatz eine Chance haben." Auch die Tatsache, dass die Alemannia ihre Liga-Partie am vergangenen Wochenende beim FC Rot-Weiß Erfurt absagen musste, weil insgesamt 18 Spieler über Nacht an einer fiebrigen Grippe erkrankt waren, interessiert Werres nur am Rand. "Aber vielleicht sind ja noch nicht alle wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte."

Dass aber an einem guten Tag immer was möglich ist, weiß auch Werres aus der Vergangenheit. 2011 war die Germania unter seiner Regie in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim krasser Außenseiter, hätte aber fast für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Der TSV hatte den Hoffenheimer Profis vor 2588 Zuschauern im Kölner Höhenberg Stadion alles abverlangt und musste sich erst nach Verlängerung mit 1:3 geschlagen geben. Daniel Ottersbach, Marcus Voike und Florian Buchholz standen in der Startelf und Dominic Spitali wurde eingewechselt. Alle vier stehen auch heute noch im Kader des Mittelrheinligisten. Übrigens: Florian Buchholz hatte Windeck mit einem Kopfball in Führung gebracht (35.).

Aufrufe: 019.2.2013, 22:11 Uhr
Thorsten Jordan, Kölner Stadt-AnzeigerAutor