2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Schlucken mussten die Bad-Städter heuer eine Menge in Heimspielen. 2017 soll es besser schmecken.  Foto: Tschannerl
Schlucken mussten die Bad-Städter heuer eine Menge in Heimspielen. 2017 soll es besser schmecken. Foto: Tschannerl

Gegen elf hinten drin ist es schwer

Wie Bayernliga-Aspirant FC Bad Kötzting damit umgeht, dass drei Heimpleiten den zweiten Tabellenplatz gekostet haben.

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Natürlich haben sie ihn auch angerufen, die von der Passauer Presse. Dass in der Drei-Flüsse-Stadt davon geredet werde, der Sepp Beller werde Trainer am Roten Steg. „Ich habe ihnen gesagt, dass da nichts dran ist“, bekräftigt Hans Kuchler, starker Mann bei den Rot-Blauen, im Internet von einem Witzbold sogar zum Vorstandsvorsitzenden befördert. Ex-Erfolgscoach Hans Kuchler bleibt gelassen, weiß, dass Übungsleiter Peter Gallmaier mit diesem dritten Platz über Weihnachten genau im Soll liegt.

Das sieht auch Gallmaier so und spricht Kuchlers Sprache bei der Analyse des bisher Geschehenen: Es muss künftig darum gehen, wieder besser Fußball zu spielen. Denn in dieser Landesliga Mitte ist attraktiver Fußball gleichbedeutend mit Erfolg und tief einstelligem Tabellenplatz. Das würde für Hans Kuchler wieder bedeuten, man könne Gedanken an die Bayernliga verschwenden. Aber nur dann, wenn die Zuschauer mehr würden eben wegen attraktiverer Spielweise. Die neue Führungsmannschaft bringe derzeit einen Hauch von Aufbruchstimmung rein, so des Präsidenten Eindruck. Mit Gewalt werde freilich kein Anlauf gestartet, will sich der rot-blaue Sympathieträger nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Gerieben hatte sich Kuchler in dieser Saison trotzdem bestimmt zwei, drei Mal an Trainer und Mannschaft. Weil er als Erz-Rot-Blauer das Herz auf der Zunge trägt, wenn etwas schief läuft. Weil die Vorbereitung miserabel und dabei der Trainer auch in Urlaub war, hatte der Vorsitzende jenen Fehlstart kommen sehen. Der manche beängstigt hatte angesichts Seebacher Leichtigkeit beim 3:0 als Neuling gegen einen Bayernliga-Kandidaten.

Dass es bald aufwärts ging, hat die Nerven der Führungsriege, der in Armin Riedl nun einer jener Helden von einst als Sportlicher Leiter angehört, dennoch schnell beruhigt. Ohne dass alle rundum glücklich sein könnten in der Badstadt. Die drei Heimpleiten gegen die nicht unbedingt stärkeren Kareth-Lappersdorf, Etzenricht und Osterhofen schmerzen. Was wäre wohl bei drei Siegen mehr? „Das ärgert mich, weil wir dadurch Zuschauer verprellt haben“, hat Kuchler das ganz eingehend mit allen Beteiligten besprochen. Diese zweigleisige Bayernliga neuerer Zeitrechnung sei angesichts solcher Parameter demnach nicht erstrebenswert als finanzieller Kraftakt. „Aber man weiß nicht, was in einem halben Jahr ist“, denkt Kuchler voraus, dass bei neuer Euphorie die Bayernliga immer ein Thema sein könne für den FC.

Deswegen dürfe Überraschungs-Spitzenreiter DJK Gebenbach ruhig einmal vorpreschen, sich die Hörner abstoßen, natürlich auch Donaustauf. Augenthaler & Co. werden ohnehin ihren Weg gehen, so Kuchler, ob nun über den Winter vier weitere Brasilianer kommen oder nicht. Mitleid hat Kuchler mit Donaustaufs Star-Coach Klaus Augenthaler nicht, „da brauchst du schon Humor, um sowas zu machen“, wäre Kuchler der Zirkus zu groß. Erst ab Bayernliga kann der „Auge“ wohl garantieren, mit den Seinen vorher am Spielort ins Cafe zu gehen. In manchen Landesliga-Kleinoden gibt es keines oder es hat nicht offen.

Aber sowas ist wirklich sekundär, Platz drei ist auch in den Augen von Trainer Gallmaier „in Ordnung“ angesichts der Schwankungen seit Saisonstart. Warum die drei Heimspiele gegen mit zehn Mann hinten drin stehende Karether, Etzenrichter und Osterhofener in den Sand gesetzt wurden, kann der Trainer auf die Schnelle nur so erklären: „Wenn du nicht schnell das 1:0 machst gegen solche, wird das immer schwer“, hätten seine Schützlinge in dieser Hinsicht wenigstens zuletzt gegen Sorghof reüssiert. Das gibt Hoffnung. Donaustauf werde im Frühjahr nicht alles gewinnen, dann müsse der FCK da sein.

Dann ohne den 20-jährigen Stürmer Felix Hornberger, der in die Kreisklasse zum SV Neukirchen/Steinburg zurück geht. Größere Transfer-Aktion gibt es nicht, Mitte Januar startet Gallmaier zum Endspurt mit seinem Team, die fünf Tage Trainingslager in Kroatien Mitte Februar bringen den Feinschliff, die Testspiele gegen Vilzing, Amberg, Hankofen und Lam den finalen Wettkampf-Charakter.

Aufrufe: 022.12.2016, 13:00 Uhr
guAutor