Gegen den Ligafavoriten zahlt die Kunkel-Elf Lehrgeld

In der Folge übernahm Uerdingen zwar dann schnell die Kontrolle, doch die RWO-Abwehr stand zunächst sicher und ließ wenig zu. Weil sich das prominente offensive KFC-Quartett aber bei der Defensivarbeit merklich zurückhielt, gab es immer wieder Raum für Konter. Die spielten die Kleeblätter aber zu unsauber aus, in einer Drei-gegen-Zwei-Situation verpasste Marcel Landers den richtigen Moment für das Abspiel und die größte Chance verpuffte.

Die Uerdinger versuchten vor Allem über die Flügel durch scharfe Hereingaben zum Erfolg zu kommen. Nach dem Pausentee zeigte der KFC Uerdingen wesentlich mehr Initiative, so dass sich die Kleeblätter kaum noch befreien konnten. Ein Lattenschuss und ein unbedrängter Kopfball von Takehiro Kubo (49’/51’)sowie Mohamadou Idrissou (52’) deuteten die individuelle Klasse der Seidenstädter an. Wenig später wurde Silvio Pagano am zweiten Pfosten sträflich allein gelassen und ließ sich nicht zweimal bitten (53’). Genauso wie Idrissou 2 Minuten später, der nach einer Ecke seine körperlichen Vorteile ausspielte und zum 2:0 für den KFC einnickte.

Gegen den mit einigen ehemaligen Bundesliga-Spielern gespickte Uerdinger Kader schien das junge rot-weiße Team nun endgültig ins Hintertreffen geraten zu sein. Die Kunkel-Elf jedoch zeigte Moral und belohnte sich. Bernad Gllogjani und Mirac Bayram kombinierten sich toll durch das Mittelfeld und der Stürmer schloss trocken zum Anschlusstreffer ab (63’). Zu mehr reichte es aber nicht mehr. Stattdessen erzielte Kubo noch die Treffer 3 und 4 für die Gäste (72’)/(83’).

Was in der ersten Hälfte noch gut ging, änderte sich somit in der zweiten. Die Krefelder spielten ihre körperliche Überlegenheit gnadenlos aus. Alle vier Treffer fielen nach Flanken. Peter Kunkel resümierte: „Wir haben in der ersten Halbzeit ein wenig Glück gehabt, aber auch relativ sicher gestanden". Zu allem Überfluss verletzte sich noch der Ex-Bochumer Robin Fechner. „Er konnte den Mund nicht mehr richtig öffnen. Ein Kieferbruch würde mich nicht wundern", sagte Kunkel kopfschüttelnd, "man muss sich eingestehen: Einen Robin Fechner können wir derzeit nicht ersetzen.“

Gegen den mit absoluten Topspielern und viel Erfahrung ausgestatteten Ligafavoriten hatten die jungen Kleeblätter an diesem Tag das Nachsehen. Mit drei Punkten nach drei Spielen steht man nun auf Position 12. Am Sonntag wartet dann der Aufsteiger SpVg Schonnebeck aus Essen.