2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
F: Thiemig
F: Thiemig

Gefühlter VfB-Sieg gegen Ligazweiten Neuruppin

Guben Nord geht beim EFC trotz starker Angriffsleistung leer aus

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Mit Leidenschaft und viel Herz brachten die Hohenleipischer den Favoriten an den Rand einer Niederlage, mussten sehr früh einem Rückstand hinterherlaufen und die Schlussviertelstunde in Unterzahl auskommen. Neuruppin hatte in jeder Hälfte nur eine Chance, dagegen ließ der VfB eine ganze Reihe bester davon aus, hatte zweimal Latten-Pech und vergab in der Nachspielzeit noch die Riesenmöglichkeit zum Sieg. Gut motiviert und aggressiv eingestellt gingen die Breesener in Eisenhüttenstadt zwar in Führung, machten es dann aber dem Gegner leicht, immer wieder über Standards die entscheidenden Tore zu machen.
VfB Hohenleipisch 1912 - MSV 1919 Neuruppin 1:1 (0:1)
Schon die ersten fünf Minuten beschrieben, wie die Partie verlaufen würde. Hohenleipisch hatte gut nachgesetzt, Werner Schiffner bedient, dessen Schuss Keeper Wilke zu Hagedorn faustete, der vom Strafraumeck abzog. Der Tormann brachte die Kugel samt Lattenberührung irgendwie weg und schließlich konnte Werner den Kopfball nicht druckvoll genug bringen (2.). Per Konter gingen die Gäste mit ihrem ersten Angriff abgezockt in Führung. Zu einfach hatten die Hohenleipischer den Treffer hergeschenkt, zeigten sich aber nicht lange unter Schock. Mitte der ersten Halbzeit hatten sich die Platzherren gefunden und wurden deutlich gefährlicher als Neuruppin. Beide Mannschaften pushten sich lautstark, besonders Seifert und Weckwerth gaben diesbezüglich jeweils den Ton an. Letzterer wurde im Gäste-Spiel, das auf Konter angelegt war, immer wieder mit langen Anspielen gesucht, ohne jedoch zwingend zu werden. Dagegen traf Nitzschner nach schönem VfB-Angriff nur die Latte (27.). Es folgten drei weitere, tolle Möglichkeiten, wobei Mouen Ebongue nach klasse Zuspiel von Werner mit der besten davon knapp scheiterte (34.). Zur Pause hörte man im Publikum immer wieder "Einer musste doch reingehen!" Keine Frage, die Halbzeitführung für die Gäste war glücklich. Nach Karten lag jedoch Hohenleipisch vorn und ob der schwache Schiedsrichter mit diesen drei frühen Verwarnungen für Ruhe sorgen, ein Zeichen setzen oder etwas anderes wollte, ist nicht bekannt. Auf alle Fälle hatte er sich sein Maß kaputt gemacht und hinterließ bis zum Schluss mit seinen Entscheidungen jede Menge Fragezeichen, mal für die Blauhemden und etwas häufiger für die Rothosen. Die hatten zehn Minuten nach Wiederbeginn die erste nennenswerte Szene durch den eingewechselten Rink, während auf der anderen Seite Tormann Liebe gut reagierte (58.). An der Seitenlinie trieb VfB-Trainer Henrik Pohlenz seine Jungs immer wieder an und Gäste-Coach Dietmar Bletsch forderte mehr Ordnung. Die war auch nötig, denn wie eine Spitzenmannschaft präsentierte sich Neuruppin höchstens in puncto Cleverness. "Das 1:1 ist in Ordnung, aber wir hätten das Spiel eigentlich gewinnen müssen." meinte Bletsch nach dem Abpfiff. Mit welchen Torchancen das hätte passieren sollen blieb offen, vielleicht spielte er auf die Überzahl an, die der MSV zwanzig Minuten genoss und dabei eher noch in Schwierigkeiten geriet. Mehr als fragwürdig war die Ampelkarte für Ayata, was die Emotionen kurzzeitig hochgehen ließ. Vielleicht war gerade das noch einmal ein Wachmacher für die Einheimischen. Jetzt erst recht, hieß ihre Devise für die Schlussphase. Mit dem überfälligen und absolut verdienten Ausgleich belohnte Freigang schließlich die vorbildliche Moral der nie aufgebenden VfB-Elf. Noch eine knappe Viertelstunde war zu überstehen, aber abgesehen von einer Aktion, in der Liebe vor einem einschussbreiten Neuruppiner den Ball wegfischte, ließ man nichts zu und die MSV-Standards verpufften komplett. Dagegen wäre dem Ausgleichsschützen in der vierten Nachspielminute fast noch der Siegtreffer gelungen. Freigang setzte eine Flacheingabe von Mouen Ebongue um Millimeter daneben. In Anbetracht der Chancen wäre das 2:1 nicht einmal unverdient gewesen. Aber auch so haben die Hohenleipischer ihr Ziel, den Favoriten möglichst zu ärgern, allemal erreicht und am Ende fühlte sich der Punkt fast wie ein Sieg an, während der MSV im Aufstiegsrennen wieder etwas eingebremst wurde.

Eisenhüttenstädter FC Stahl – BSV Guben Nord 4:3 (3:2)
Vor guter Kulisse begannen die Breesener aggressiv und zweikampfstark, während der EFC vor allem durch Eckbälle und Freistöße aus dem Halbfeld für Gefahr sorgte. So ermöglichte auch ein von Kaiser in den Fünfmeterraum gezirkelter Eckball die erste Chance für Hütte, doch Hilgers schoß über den Kasten. Im Gegenzug schlenzte Arek Waszkowiak die Kugel in den Strafraum, Marvin Wegner übernahm, tanzte noch zwei ihn Elfmeter reif in die Zange nehmende Gegenspieler aus und überlupfte den Keeper. Stahl ruckte sofort an. Aus dem Spiel heraus gelang nicht viel, aber aus den, von den Breesenern leichtfertig zugelassenen, Ecken und Freistößen inszenierten die Gastgeber eine Reihe gefährlicher Strafraumsituationen. Vor allem Hilgers war immer präsent, zog den Ball über das Tor (8.Min.) und köpfte nach einer der vielen Ecken drüber (11.), wie auch Kubein (15.) und erneut Hilgers (16.). Zwischenzeitlich traf Enrico Schwittlich, im Abschluß eines BSV-Konters, den linken Pfosten (18.), bevor der EFC zum Ausgleich traf. Die Gubener klärten nicht konsequent, Grünberg legte auf Wolbaum ab, dessen Schuß Danny Hübner zwar stark parierte, den Ball dann aber durch die Arme rutschen ließ. Kurz darauf war es Kerl, der, mit einem langen Ball von Hilgers bedient, im Stolpern Hübner anschoß, von dessen Körper die Kugel ins Tor trudelte. Der sehr agile Wegner, neben Kapitän Christian Schulz der beste Breesener, lief dann seinem Gegenüber Brüllke davon und zog entschlossen ab. Seinen Scharfschuß konnte der Torwart nur noch ins eigene Netz abfälschen. Hütte ließ nicht locker. Konnte Hübner noch einen Kopfball Kerls mit toller Parade entschärfen (39.), so war er in der Nachspielzeit machtlos, als, wiederum Kerl, der körperlich kleinste Akteur auf dem Platz, völlig ungedeckt zur 3:2-Pausenführung einnickte. Mit viel Elan und Offensivdruck kam der BSV aus der Kabine. Auch die Abwehr zeigte sich stabilisiert. Folgerichtig der erneute Ausgleich. Von Waszkowiak im Gewühl angespielt, fand Steven Stoll an der Strafraumgrenze eine Lücke und schmetterte das Streitobjekt diagonal ins lange Eck. Weitere Möglichkeiten boten sich den Gästen. U.a. verhedderte sich Schwittlich bei einem schwer zu kontrollierenden Ball im gegnerischen Sechzehner (66.) und ein Kopfball Stolls strich über das Tor (70.). Einmal mehr wurde dem BSV dann wieder die schlechte Zuordnung der Abwehr bei Standards zum Verhängnis, indem Hilgers nach einem Eckball zum 4:3-Endstand einköpfen konnte. Durch eine, auf beiden Seiten nicht nachvollziehbare, Entscheidung des Schiris, wurden die Gäste per Platzverweis gegen Picciarelli für den Schlagabtausch der Schlußphase geschwächt. Bei einem normalen Zweikampf mit Wolbaum reichte die Tatsache, daß der EFC-Akteur dabei zu Fall kam für Rot. Hütte wollte nun den Sack zubinden. Mit einem langen Diagonalpaß von Hilgers bedient, steuerte Kerl allein auf Hübner zu, der zur Ecke klärte. Schließlich verpaßte Mauch eine Flanke Wolbaums. Weit in der Nachspielzeit schlenzte der aufgerückte Hübner das Leder in den Strafraum und sein Gegenüber Duchnowski konnte gerade noch zur Ecke retten, mit deren Hilfe Stoll nochmals in Position kam. Sein Schuß aus der Drehung ging aber drüber.
Aufrufe: 026.4.2015, 21:08 Uhr
Frank Thiemig/Roland ScheumeisterAutor