2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Gedenkstein erinnert an die "Siedler"

Gelände des FC Albsiedlung am Albufer von der Stadt vollständig geräumt

Die Daxlander Straße 163 war einst die offizielle Postanschrift des FC Albsiedlung. Das Sportgelände am Albufer galt als schönstes Fußballfeld der Fächerstadt. Von hohen Alleebäumen umgeben, lag es inmitten von viel Grün direkt an der Alb. Heute erinnert nur noch ein Gedenkstein an die verstorbenen Vereinskameraden, der vor dem alten Vereinsheim stand, an den FC Albsiedlung.

Bis vor einigen Monaten hätte sich den Alb-Spaziergängern ein grauenvolles Bild geboten. Das Unkraut stand hoch zwischen den Torgestängen, die willkürlich auf dem Platz lagen. Auf dem Gelände neben dem ehemaligen Fußballplatz sah es noch schlimmer aus. Zerbrochenes Glas, kaputte Stühle, brachial aufgebrochene Türen. Überall lag Unrat herum. Am Fahnenmast baumelte eine große, blaue Mülltüte. Doch mittlerweile ist auch dies Geschichte. Die Stadt hat den Müll beseitigt, die alten Kabinen, Torgestänge und was noch übrig war, abgerissen und entsorgt.

Nun zeigen mehrere Vereine Interesse am herrlich an der Alb gelegenen, brach liegenden Gelände. Anfragen über die weitere Verwendung an die Stadt, blieben bislang unbeantwortet. Die letzte stammt aus dem Mai des vergangenen Jahres. Die KULT-Gemeinderatsfraktion forderte Oberbürgermeister Frank Mentrup auf, die Pläne offen zu legen. Die bislang einzige Aussage Mentrups zur weiteren Nutzung stammt aus dem November 2013. In dieser erteilte der OB einer über die sportliche Nutzung hinausgehenden Bebauung im Albgrün nahe dem Friedhof eine strikte Absage. Mehr gab es bislang nicht zu hören.


Vor rund zwei Jahren hielten sich hartnäckig Gerüchte, ein englischer Milliardär hätte Gefallen am FC Albsiedlung gefunden und wollte diesen wiederaufleben lassen. Es blieb jedoch ein Gerücht. Die Fußball-Romantiker wurden enttäuscht. Die Gegenwart sieht anders aus. Den FC Albsiedlung gibt es schon einige Jahre nicht mehr.

1954 gegründet, kam der FCA 1960 zu dem Gelände an der Alb, auf dem er 1964 sein Vereinsheim einweihte. Die Fußballmannschaft spielte überwiegend in den Kreisklassen, aufgrund des kleinen Spielfeldes war ein torloses Remis äußerst unwahrscheinlich. Den letzten sportlichen Aufschwung gab es mit der Verpflichtung von Michael Walch als Trainer. Der heutige Trainer des TSV Langenbrücken übernahm 2009 die "Siedler" und schaffte 2011 den Aufstieg in die B-Klasse. Es folgten Grabenkämpfe zwischen den Bürdern Peter und Bernd Rastetter, der rasche Niedergang des FC Albsiedlung begann.

Das letzte Spiel datiert vom 29. Juli 2012 gegen den SC Schielberg (0:13). Das 2012 eröffnete Insolvenzverfahren wurde im Sommer 2015 eingestellt. Nun sind auch die letzten Überbleibsel der damaligen Zeit entfernt worden. Einzig der Gedenkstein mit der Aufschrift „Zum Andenken an unsere verstorbenen Vereinskameraden“ steht weiterhin da, wo er vor einigen Jahrzehnten aufgestellt wurde.

Aufrufe: 024.2.2016, 09:00 Uhr
Marcel KammAutor