2024-04-24T13:20:38.835Z

Vereinsnachrichten
Viel Eingewöhnungszeit bleibt nicht. Am Sonntag wird  Sascha Gavranovic bereits zum ersten Mal auf der Plattenhardter Bank sitzen. Foto: Baumann
Viel Eingewöhnungszeit bleibt nicht. Am Sonntag wird Sascha Gavranovic bereits zum ersten Mal auf der Plattenhardter Bank sitzen. Foto: Baumann

Gavranovics Ziel: der Aufstieg

Neuer Plattenhardt-Coach leitete am Donnerstagabend seine erste Trainingseinheit

Wie inzwischen erwartet, ist der 47-Jährige der neue Trainer des TSV Plattenhardt. Mit den Abteilungsmachern hat er für die nächsten eineinhalb Jahre einen ambitionierten Plan.

Angedeutet hatte es sich bereits, nun ist es perfekt: Sascha Gavranovic ist neuer Trainer des Fußball-Bezirksligisten TSV Plattenhardt. Auf Wunsch des Vereins steigt der 47-Jährige sofort ein und wird bereits am Sonntag im Auswärtsspiel beim TV Zuffenhausen auf der Bank der Filderstädter sitzen. Geeinigt haben sich beide Seiten auf eine Zusammenarbeit zunächst bis Sommer 2016 – dies mit einem ambitionierten Ziel. „Es war mir wichtig, dass es für den besagten Zeitraum ein klares gemeinsames Signal gibt“, sagt Gavranovic. Jenes lautet: „Wir wollen hoch“, Aufstieg in die Landesliga. Mit seinem jetzigen Engagement schließt sich für Gavranovic ein Kreis. Plattenhardt war einst seine erste Aktivenstation als Spieler. Bis 1995 schnürte er rund ein Jahrzehnt lang im Weilerhau die Kickschuhe. Seitdem hatte es bereits mehrere Male nach einer möglichen Rückkehr ausgesehen. Wann immer in den vergangenen Jahren auf Filderstadts Höhen ein neuer Trainer gesucht wurde – der Name Gavranovic machte die Runde, mal lediglich in der Gerüchteküche, mal intern und ganz konkret. Zuletzt galt der in Stuttgart geborene Serbe im Dezember 2012 als heißer Kandidat, ehe sich die Clubverantwortlichen seinerzeit dann aber für Marco Russo entschieden.

Scholz: Der 47-Jährige passt gut ins Anforderungsprofil

Nun ist es eben der geschasste Russo, den Gavranovic beerbt, nachdem diesmal im Umfeld auch Bernd Eckhardt und Nazim Sevencan als potenzielle Nachfolger gehandelt worden waren. In dem seit Juli amtierenden neuen Abteilungsleiter Christoph Scholz hatte er einen gewichtigen Fürsprecher. Scholz hatte von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht, dass Gavranovic „gut ins Anforderungsprofil“ passen würde. Selbiges skizziert der Fußballchef in drei Punkten. Erstens „ein Mann mit regionalem Bezug und optimalerweise noch dazu Plattenhardter Vergangenheit“. Zweitens „ein im positiven Sinne Fußball-Verrückter“. Drittens, und das nicht zuletzt, jemand, der bereits „sportliche Erfolge vorweisen kann“. Welches die bislang größten waren, darüber lässt sich streiten. Die Landesliga-Vizemeisterschaft anno 2006 mit dem damaligen Klassenneuling SV Vaihingen? Oder die zwei Aufstiege Gavranovics mit seinem bisherigen Arbeitgeber Calcio Leinfelden-Echterdingen in dieselbe Spielklasse? In den Goldäckern hat der Trainer wie berichtet vor wenigen Tagen erst seinen Rücktritt erklärt, wegen „fehlender Disziplin“ der Spieler, wie er es begründete, und wohl auch wegen einer aus seiner Sicht fehlenden Unterstützung durch die dortige Führungsriege im Kampf um Ordnung in den eigenen Reihen.

Rückrunde als Aufbau- und Anlaufphase nutzen

Solche an den Nerven zerrenden Nebenschauplätze muss Gavranovic in Plattenhardt nicht fürchten. Dort geht es jetzt stattdessen schlicht darum, sportlich die Kurve zu bekommen. Nach einem bislang enttäuschenden Saisonverlauf erwartet Scholz kurzfristig eine Distanzierung von der Abstiegszone, mittelfristig freilich mehr. Der eigentliche Plan: die Rückrunde des aktuellen Spieljahrs als Aufbau- und Anlaufphase nutzen, womöglich mit der ein oder anderen Winterpausen-Verstärkung, ehe dann 2015/2016 der Angriff in Richtung vorderste Tabellenplätze folgen soll. Aktuell ist die Mannschaft nur Neunter, gerade mal drei Zähler von der K.o.-Zone entfernt – gemessen am seit jeher hohen Anspruchsdenken im Weilerhau ein unwürdiger Zustand. Vor diesem Hintergrund wollten Scholz und Co. offenbar keine Zeit mehr verlieren. Gavranovic hätte eigentlich einen Einstieg erst im Januar bevorzugt. Dass er nun gleich ran muss? Nein, daran sollte es nicht scheitern. Der Coach, der am Donnerstagabend seine erste Trainingseinheit leitete, sagt: „Ich bin heiß für die neue Aufgabe.“ Und wer ihn kennt, weiß, dass dies nicht nur eine Worthülse ist

Aufrufe: 012.12.2014, 14:00 Uhr
Filder-Zeitung / Franz StettmerAutor