2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Der Spieler der Saison in der Bayernliga Süd: Mittelfeldmotor Dennis Niebauer führte den VfR Garching zum Titel - und steurte satte 24 Treffer dazu bei. F: Leifer
Der Spieler der Saison in der Bayernliga Süd: Mittelfeldmotor Dennis Niebauer führte den VfR Garching zum Titel - und steurte satte 24 Treffer dazu bei. F: Leifer

Garching schlägt zurück, Tristesse im Bayerischen Wald

Saisonrückblick Bayernliga Süd: Hürde Lizenzauflagen: Spitzenteam Pullach will, darf aber nicht +++ Beliebter Gastgeber: Ruhmannsfelden verliert alle 17 Heimspiele

Eine nervenaufreibende Bayernliga Süd-Spielzeit 2015/16 ist Geschichte. Die letzte Entscheidung fiel am 11. Juni, als der SV Erlbach nach der 0:1-Niederlage gegen Frohnlach zurück in die Landesliga musste. Den Meistertitel sicherte sich für die Experten wenig überraschend der VfR Garching. Die Oberbayern hatten nach dem Abstieg aus der Regionalliga die direkte Rückkehr in Liga vier angepeilt und gehörten schon vor Saisonbeginn zu den Topfavoriten. Vizemeister wurde wie im Vorjahr der SV Pullach, der aber erneut keinen Lizenzantrag für die Regionalliga stellen konnte, weil keine entsprechende Spielstätte vorhanden ist. So kam der Tabellendritte TSV 1860 Rosenheim in den Genuss der Aufstiegsrelegation und packte die Regionalliga-Rückkehr im zweiten Anlauf gegen den SV Viktoria Aschaffenburg. Für Neuling Ruhmannsfelden ging es direkt wieder zurück in die Landesliga. Die SpVgg brachte es fertig, alle 17 Heimspiele zu verlieren und sammelte insgesamt nur acht magere Zähler ein - was Minusrekord für die Bayernliga bedeutet.

Der Meister


VfR Garching (1. Platz, 68 Punkte, 67:29 Tore)
Sehr unglücklich war der VfR Garching vor einem Jahr aus der Regionalliga Bayern wieder abgestiegen. In der Relegation scheiterte die Weber-Elf am FC Amberg. Doch groß Trübsal blasen war nicht rund ums Stadion am See, der Kader blieb größtenteils zusammen und so hob die Vereinsführung die direkte Rückkehr in Bayerns Beletage auf die Agenda. Der Saisonstart in Dachau ging mit 0:3 zwar gründlich in die Hose, aber unterm Strich war das ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit. Der VfR fing sich schnell und konnte sich fortan vorne festkrallen. Im Spätsommer nahmen sich die Garchinger ihre Krise, aus sieben Spielen konnte nur ein Sieg eingefahren werden. Doch Coach Daniel Weber drehte an den richtigen Stellschrauben - und sein Team bis zum Winter wieder auf. Der Start in die Frühjahrsrunde wurde zwar verpatzt, aber dann legten die Oberbayern mit fünf Siegen in Serie, unter anderem gegen die direkte Konkurrenz aus Rosenheim, Heimstetten und Pullach den Grundstein für den Titelgewinn. Herausragender Akteur war Kapitän und Eigengewächs Dennis Niebauer, der die Mannschaft nicht nur als Skipper anführte, sondern zudem für einen Mittelfeldspieler überragende 24 Treffer zum Triumph beisteuerte. Nun will der VfR den nächsten Schritt gehen und sich in der Regionalliga etablieren. Dieses Mal soll es nicht bei einem einjährigen Intermezzo bleiben.



Der Absteiger

SpVgg Ruhmannsfelden (18. Platz, 8 Punkte, 22:92 Tore)
Völlig überraschend sicherte sich die SpVgg Ruhmannsfelden vor einem Jahr den Titel in der Landesliga Mitte. Die Euphorie war groß im Bayerischen Wald und die Vorfreude auf das Abenteuer Bayernliga riesig. Doch die verflog zügig, schnell wurde klar, dass die zweithöchste Spielklasse in Bayern dann doch mindestens eine Nummer zu groß ist für die Lerchenfeldkicker. Die Verantwortlichen gaben unumwunden zu, die Bayernliga ein wenig unterschätzt zu haben. Vor der Saison wurde der Kader nur in der Breite ergänzt, richtige Verstärkungen waren nicht dabei, bei der SpVgg vertraute man auf den Aufstiegskader. Aber der Schuss ging nach hinten los. Am Ende wurde es bitter: ganze acht Zähler konnten Kress, Kilger, Weidlich und Co. in 34 Partien einfahren. In Erinnerung wird aber die Heimschwäche bleiben: die Fans der SpVgg durften nämlich in 17 Heimpartien nicht über einen einzigen Zähler jubeln.


Die Bomber der Liga

933 Tore wurden erzielt, was einen Schnitt von 3,05 Treffern pro Partie bedeutet (Vorjahr 3,13). Die Torjägerkrone holte sich Orhan Akkurt (SV Heimstetten) mit 26 Treffern. Es folgen Dennis Niebauer (24, VfR Garching), Josip Tomic (19, TSV 1860 Rosenheim), Andreas Faber (18, FC Unterföhring), Christian Spengler (17, SpVgg Hankofen), Oliver Wargalla (16, TSV 1865 Dachau), Danijel Majdancevic (15, TSV 1860 Rosenheim), Chaka Menelik Ngu'Ewodo (14, SV Pullach) und Daniel Raffler (14, TSV Schwabmünchen).

Spiele11m 1. Akkurt,
Orhan (30)
26 33 0/1 2. Niebauer,
Dennis (28)
24 33 6/6 3. Tomic,
Josip (22)
19 32 4/4 4. Faber,
Andreas (27)
18 30 5/6 5. Spengler,
Christian (24)
17 24 -/- 6. Wargalla,
Oliver (23)
16 26 -/- 7. Majdancevic,
Danijel (27)
15 32 4/4 Siegwart,
Philipp (26)
15 34 -/- 9. Ngu'Ewodo,
Chaka Menelik (20)
14 25 4/4 10. Raffler,
Daniel (29)
14 31 -/-


Die Dauerbrenner

5 Spieler haben keine einzige Minute bei ihrem Verein gefehlt. Dauerbrenner waren Andreas Roth (SV Pullach), Kevin Fend (1. FC Sonthofen), Michael Liebherr (TSV Kottern), Kevin Pradl (BCF Wolfratshausen) und Max Putz (SpVgg Hankofen-Hailing). Zwölf weitere Kicker absolvierten auch alle 34 Spiele für ihr Team, kamen aber nicht auf die volle Zahl von 3.060 Einsatzminuten.


Die Zuschauermagneten

86.630 Zuschauer kamen in die 18 Stadien, ein Schnitt von - exakt wie im Vorjahr - 283 Besuchern pro Partie. Allerdings wurden erheblich weniger Spiele ausgetragen, weil es dieses Mal 18 statt 19 Vereine waren. Somit ging die Gesamtzahl der Besucher um fast 10.000 zurück. In der Bayernliga Nord lag der Schnitt bei 323 Besuchern pro Match, also deutlich höher. Zuschauerkrösus im Süden ist der Neuling SV Kirchanschöring mit einem Schnitt von 591 Interessierten. Es folgen Kottern (467), Vilzing (413), Hankofen-Hailing (367), Sonthofen (362), Landsberg (335), Erlbach (306), Bogen (280), Garching (251), Schwabmünchen (251) und Pipinsried (231). Der stärkste Besucherandrang wurde mit jeweils 1.200 Zuschauern bei den Allgäuer Derbys 1. FC Sonthofen gegen den TSV Kottern und TSV Kottern gegen den 1. FC Sonthofen registriert. Ansonsten gab es keine weiteren vierstelligen Besucherzahlen. Die wenigsten Zuschauer verfolgten die Begegnung des SV Pullach gegen den TSV 1860 Rosenheim mit nur 50 Besuchern.

MinMaxGesamtØ 1. Kirchanschör 17 450 813 10.056 591 2. TSV Kottern 17 200 1.200 7.940 467 3. Vilzing 17 230 750 7.030 413 4. Hankofen 17 220 650 6.250 367 5. FC Sonthofen 17 180 1.200 6.160 362 6. TSV Landsb. 17 190 550 5.700 335 7. SV Erlbach 17 200 400 5.210 306 8. Bogen 17 130 850 4.760 280 9. Garching 17 150 550 4.283 251 10. Schwabmünch. 17 100 380 4.280 251 11. Pipinsried 17 130 380 3.930 231 12. 1860 Rosenh. 17 100 600 3.610 212 13. Heimstetten 17 80 350 3.569 209 14. Dachau 65 17 100 850 3.450 202 15. Unterföhring 17 100 300 3.400 200 16. Ruhmfelden 17 70 400 3.005 176 17. BCF Wolfrats 17 80 210 2.182 128 18. SV Pullach 17 50 215 1.815 106 Gesamt 306 86.630 283


Die "Bad Boys" der Liga


15 böse Buben gab es mit zwei und mehr Platzverweisen. Michael Scheßl aus Ruhmannsfelden sah zweimal Rot und einmal Gelb-Rot. Zwei rote Karten erhielten Maximilian Hintermaier (Heimstetten) und Manuel Jung (Kirchanschöring). Dreimal Gelb-Rot erhielt Florian Hofmann aus Kirchanschöring. Zweimal Gelb-Rot kassierten Yasin Yilmaz (Unterföhring), Roland Fichtl (Kottern), Martin Kress (Ruhmannsfelden) und Arthur Kubica (Pipinsried). Einmal Gelb-rot und einmal Rot sahen Christoph Wallner (Rosenheim), Philip Grahammer (Pipinsried), Michael Müller (Ruhmannsfelden), Nicolas Jaeger (Hankofen-Hailing) und Christian Duswald (Wolfratshausen).


Aufrufe: 024.6.2016, 09:30 Uhr
dme/mwiAutor