2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Der Hartplatz am Waldstadion bietet schwierige Bedingungen. Foto: Haas
Der Hartplatz am Waldstadion bietet schwierige Bedingungen. Foto: Haas

Ganzes Team weg: SG Pallien gibt auf

Trainerteam und elf Akteure gehen zur SpVgg Trier

In der Kreisliga ist ja so einiges möglich, das hat aber echten Seltenheitswert: Zum Jahreswechsel hat sich nahezu der gesamte Kader von der SG Pallien/Post verabschiedet. Gleich Elf Spieler mitsamt des Trainerteams um Jürgen Klankert wechseln die Moselseite und schließen sich der SpVgg Trier an.

Ein Vierteljahrhundert pendelte der TuS 07 Pallien zunächst alleine und später in einer Spielgemeinschaft mit dem Postsportverein (PST) zwischen der Kreisliga D- und B. Jetzt haben die Verantwortlichen erst einmal genug vom Seniorenfußball, wie Obmann Dirk Wengler betont: „Nachdem sich nahezu all´ unsere Aktiven abgemeldet haben, werden wir im weiteren Saisonverlauf nicht mehr antreten. Die Neugründung einer ersten Mannschaft ist vorerst nicht geplant.“

Ausfallzahlungen an die vorgesehenen Gegner und Strafen an den Verband dürften die Vereinskasse mit bis zu 1.000 Euro belasten. Die Partien werden bis Ende der Saison alle gegen die offiziell als Absteiger feststehende SG gewertet.

Schwierige Rahmenbedingungen nennt der scheidende Trainer Jürgen Klankert als Hauptgrund für seinen Abgang: „Das vereinsinterne Interesse gerade vom Vorstand war sehr gering. Wir waren immer wieder auf uns alleine gestellt.“ Der marode Hartplatz am Waldstadion und die unzureichende Infrastruktur dort, aber auch die schlechte sportliche Perspektive des als Tabellenvorletzter in der Kreisliga C Trier/Eifel in die Winterpause gegangenen Teams taten ihr Übriges dazu.


Gut staffiertes Trainerteam

Sportlich sieht es bei Klankerts neuem Klub noch prekärer aus, ziert die SpVgg Trier doch das Tabellenende in der B-Klasse Trier/Saar. Der erst vor wenigen Jahren neu gebaute Kunstrasen in Feyen, aber auch die Ambitionen des SpVgg-Vorsitzenden Peter Oberbillig („Wir wollen nicht die Hände in den Schoß legen, sondern hier noch einiges bewegen. Es muss jetzt was in unserem Verein passieren.“) machten dem 28-Jährigen – einst A-Junioren-Bundesligatorwart bei der Trierer Eintracht – den Wechsel aber schmackhaft. Klankerts Vater Josef kommt als Torwarttrainer und Betreuer ebenso mit, wie Athletikcoach Fränky Schanen. Zumba-Trainer Josua Da Silva-Rosenbaum komplettiert das für B-Liga-Verhältnisse sehr gut staffierte Team auf der sportlichen Kommandobrücke.


Zweifelhafter Ruf

Nicht weniger als elf Akteure folgen dem für seine Motivationskünste bekannten Jürgen Klankert zum neuen Verein, weitere drei zog es zum FSV Kürenz beziehungsweise zur SG Fell. Vier Abmeldungen liegen SG-Pallien-Obmann Wengler außerdem vor. „Wir hätten gerne die Saison noch zu Ende gespielt. Steine wollten wir den wechselwilligen Spielern aber auch keine in den Weg legen“, sagt er. Zu den Vorwürfen des bisherigen Coachs Richtung Vorstand will sich Wengler nicht äußern „und schon gar nicht nachtreten“. Dass sich die SG zumindest in der vergangenen Saison, als es elf (!) Platzverweise hagelte und viele Undiszipliniertheiten an der Tagesordnung standen, einen zweifelhaften Ruf erwarb, „muss dann aber doch ein bisschen am Trainer liegen“, merkt der SG-Verantwortliche an.

Fußball wird übrigens weiter bei der SG Post/Pallien gespielt: Die Bambini, F- und E-Junioren sollen ebenso weiter aktiv sein, wie die Alten Herren. AA

Aufrufe: 06.1.2017, 12:36 Uhr
Andreas ArensAutor