Gallier dem Aufsteiger nicht gewachsen.

Die Gallier, die mit veränderter Formation aufliefen, starteten durchaus ansprechend, aber schon nach wenigen Minuten wurde deutlich, dass alte Fehler und Pech auch vor dem neuen Trainergespann nicht Halt machen. Wie so oft in letzter Zeit, fing sich der SCL ein frühes Gegentor. Ein verunglückter Schuss der Volmershovener, der vermutlich Richtung Eckfahne gegangen wäre, wurde abgefälscht und landete kurios im Netz der Gäste. So hieß es 0:1 schon nach wenigen Minuten. Auch das zweite Tor fiel kurz darauf, nachdem Volmershovener eine Unaufmerksamkeit in der Hintermannschaft der Liessemer konsequent zum zweiten Tor nutzten.

Anstatt aber aufzustecken, zeigte die Mannschaft des SCL dann aber, was möglich sein kann, wenn man sich denn auf das beschränkte, was zählt, nämlich Willen, Zweikampfstärke und gemeinsames Anfeuern. Die Gäste erspielten sich so einen Freistoß kurz vor Strafraumgrenze der Volmershovener, den Kukuc trocken zum 2:1 in die Torwartecke drosch.

Bei der Truppe auf dem Platz und gerade auch bei den zahlreichen mitgereisten Liessemer Zuschauern keimte schon so etwas wie Hoffnung aus, aber just in die kleine Drangphase des SCL setzte Yannick Kay einen wohl plazierten Kopfball nach einem Eckstoss (1:3), der den alten Abstand wiederherstellte.

In der Folge schließlich sollte sich das kurze Aufbäumen der Gäste aber als Störfeuer entpuppen. Gerade in der zweiten Hälfte wusste der Liganeuling die sich bietenden Räume effektiv zu nutzen. Ein feiner Lupfer (1:4), ein Abstauber nach einem gut parierten Schuss von Schure (1:5) und zwei weitere Fehler in der Liessemer Defensive sorgten schließlich für den aus Volmershovener Sicht verdienten 7:1-Erfolg.

Der SCL wiederum musste eine Niederlage hinnehmen, die gerade zum Schluss offenlegte, woran es derzeit mangelt. An Fitness, an mannschaftlicher Geschlossenheit und an dem Willen, sich egal welchem Gegner in den Weg zustellen, um für den Verein das Beste zu erreichen.

Dennoch gilt: Totgesagte leben länger und der SC Liessem wäre nicht der SC Liessem, wenn jetzt der Kopf in den Sand gesteckt wird. Denn Aufgeben ist keine Option. Dass aus einer verunsicherten Mannschaft nach einem Rücktritt des Trainers nicht von heute auf morgen eine souverän aufspielende Truppe wird, liegt auf der Hand und hat sich im Spiel gegen Volmershoven gezeigt. Dass auch die beiden Neuen an Seitenlinie nicht zaubern können, sollte auch klar sein. Doch nun gilt es sich zu sammeln und nach dem kommenden Spiel gegen Alfter das vielleicht vorentscheidende Spiel gegen den SC Muffendorf mit der richtigen Einstellung anzugehen. Das sollte das mindeste sein, was von den Spielern zu erwarten ist und es ist mit großer Gewissheit davon auszugehen, dass die Trainer Kratzmann und Falkensteiner dafür sorgen werden, dass die Truppe sich anders präsentieren wird.