2024-04-23T13:35:06.289Z

Relegation
Die Freude am Dallenberg bei Niklas Weißenberger und Co. kannte nach Abpfiff keine Grenzen mehr. F: Scheuring
Die Freude am Dallenberg bei Niklas Weißenberger und Co. kannte nach Abpfiff keine Grenzen mehr. F: Scheuring

6:5 i.E.: FWK nach Elfmeter-Drama in Liga 3

Relegation 3. Liga - Rückspiel: Saarbrücken egalisiert Hinspiel-0:1 und geht nach Elfmetern k.o.

Die Freude kannte nach Schlusspfiff keine Grenzen mehr. Die Würzburger Kickers steigen nach einem wahren Elfmeter-Drama in die 3. Liga auf und geben dem Regionalliga-Südwest-Vizemeister 1. FC Saarbrücken knappestmöglich das Nachsehen. Die Saarländer hatten zuvor in der regulären Spielzeit eine 0:1-Hinspielniederlage wettgemacht und lagen auch im Elfmeterschießen - nach einem Fehlversuch von Adam Jabiri - bereits in Front.


FC Würzburger Kickers - 1. FC Saarbrücken 6:5 i.E. (0:1/0:0)
Die Würzburger Kickers haben's geschafft und sich den ambitionierten Traum vom Aufstieg in den Profifußball erfüllt. Sollte dem TSV 1860 München der Zweitliga-Klassenerhalt per Relegation gelingen, wären die Kicker vom Dallenberg nach dem Abstieg des SSV Jahn Regensburg und der SpVgg Unterhaching sogar der einzige bayerische Vertreter in Liga 3. Nach einer recht ausgeglichenen ersten Spielhälfte gelang Felix Luz - seines Zeichens Ex-Spieler beim SV Wacker Burghausen und beim FC Augsburg - Sven Sökler wurde im Strafraum gelegt - per Foulelfmeter das 0:1 (60.). Saarbrücken drückte nun auf Treffer Nummer zwei und damit auf die Vorentscheidung. Doch die Kickers überstanden die Drangphase und erzielten Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit einen Treffer, der wegen Abseitsstellung keine Anerkennung fand. Nun herrschte mächtig Aufregung, die sich bis zum Schlusspfiff - angesichts der Brisanz der Partie - quasi nicht mehr legte. Steven Lewerenz bediente Marco Haller, Alexandre Mendy konnte gerade noch so zur Ecke klären, die Kickers reklamierten vergeblich Handspiel (95.). In Minute 105 vergab Adam Jabiri nach einer tollen Aktion vor FCS-Keeper David Hohs, dann kamen wieder die Saarbrücker zu einer Doppelchance nach einer Ecke (108.). Die Sekunden tickten runter und so musste das Elfmeterschießen über den Aufstieg in die 3. Liga entscheiden. Adam Jabiri scheiterte mit Würzburgs zweitem Elfer an David Hohs, doch auch Saarbrückens Felix Luz - zuvor sicher in Minute 60 - zeigte Nerven und traf diesmal nur den Pfosten. Beim Stand von 6:6 avancierte dann Robert Wulnikowski zum Elfmeterhelden bei den Kickers. Er parierte den Versuch von Daniel Döringer und erfüllte seinem Team somit den seit Saisonbeginn vehement gehegten Aufstiegstraum. Und mal sehen, vielleicht geht es für die Kickers ja in den nächsten ein, zwei Jahren noch höher hinaus im deutschen Profifußball.
Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg) - Zuschauer: 10.500 (ausverkauft)
Tor: 0:1 Felix Luz (60. Foulelfmeter)

Das Elfmeterschießen: 1:1 Marco Haller, 1:2 Alexandre Noel Mendy, Adam Jabiri (FWK) verschießt gegen David Hohs, 1:3 Dennis Wegner, 2:3 Christopher Bieber, 2:4 Jan Fießer, 3:4 Christian Demirtas, Felix Luz (FCS) setzte den Ball an den Pfosten, 4:4 Niklas Weißenberger, 4:5 Alexander Hahn, 5:5 Clemens Schoppenhauer, 5:6 Christian Sauter, 6:6 Dominik Nothnagel, Daniel Döringer (FCS) verschießt gegen Robert Wulnikowski.


FC Würzburger Kickers: Robert Wulnikowski, Nico Herzig (90. Niklas Weißenberger), Clemens Schoppenhauer, Dominik Nothnagel, Lukas Billick (66. Adam Jabiri), Christian Demirtas, Steven Lewerenz, Joannis Karsanidis, Amir Shapourzadeh (11. Liridon Vocaj), Marco Haller, Christopher Bieber - Trainer: Bernd Hollerbach
1. FC Saarbrücken: David Hohs, Daniel Döringer, Alexander Hahn, Peter Chrappan, Alexandre Noel Mendy, Marco Meyerhöfer (57. Marius Willsch), Dennis Wegner, Jan Fießer, Sven Sökler (85. Matthew Taylor), Timo Kunert (76. Christian Sauter), Felix Luz - Trainer: Fuat Kilic





Vorschau - das Relegationsrückspiel:


Jubel nach der spielentscheidenden Szene des Hinspiels: Nico Herzig (mi.) hat soeben den Treffer zum 1:0 für die Kickers erzielt und damit das Tor zur dritten Liga ganz weit aufgestoßen. F.:Scheuring


FC Würzburger Kickers - 1. FC Saarbrücken (So. 14 Uhr - Hin: 1:0)
Die Euphorie kennt in Würzburg nach dem 1:0-Hinspielsieg beinahe keine Grenzen mehr. Deshalb ist Kickers-Coach Bernd Hollerbach spürbar bemüht, den Ball flach zu halten, trotz der hervorragenden Ausgangsposition, die sich seine Schützlinge erarbeitet haben: "Wir haben uns eine gute Basis geschaffen, mehr aber nicht. Die Chancen stehen weiterhin Fünfzig zu Fünfzig." Der Ex-Profi weist darauf hin, dass erst die Hälfte der Etappe geschafft ist: "Wir haben erst ein Spiel hinter uns und wir haben noch 90 Minuten vor uns. Da kann viel passieren." Die Würzburger wollen sich vom 1:0-Sieg im Hinspiel nicht blenden lassen. "Wir werden das angehen wie jedes andere Spiel zuvor", gibt sich Hollerbach betont unaufgeregt. Teammanager Norbert Mahler schlägt in die gleiche Kerbe: "Es ist ja noch nichts Außergewöhnliches passiert. Wir bereiten uns auf das Rückspiel wie auf jedes andere Spiel vor, wollen im Rhythmus bleiben. Daher trainieren wir am Samstag auch noch einmal und dann werden wir sehen, was am Sonntag rauskommt." Trotz allem Understatements können die Unterfranken die Favoritenrolle nur schwerlich von sich weisen. Aber davor sollte den Kickers auch nicht bange sein. Die Saison in der Regionalliga Bayern hat gezeigt, dass der FWK damit bestens umgehen kann. Jetzt ist es nur noch ein kleiner Schritt Richtung 3. Liga, in der die Würzburger der einzige bayerische Vertreter wären. Personell hat Bernd Hollerbach die Qual der Wahl und kann aus dem Vollen schöpfen. Alle Mann sind fit und brennen darauf, den finalen Schritt zu machen. Saarbrücken hat sich indes noch längst noch nicht aufgegeben. Der FCS ärgerte sich nach dem Hinspiel über einen nicht gegebenens Tor. In der Nachspielzeit verweigerte Schiedsrichter Sven Jablonski einen Treffer, als er den Schuss von Peter Chrappan nicht im Tor wähnte. "Wir haben offensiv alles aufgeboten und hatten Chancen", sagte Cheftrainer Fuat Kilic. Sein Stürmer Matthew Taylor ergänzte: "Es liegt an Kleinigkeiten, der Schiedsrichter hat den Treffer nicht gegeben. Wir waren phasenweise gut, in Würzburg müssen wir das ganze Spiel über gut sein."








Relegation zur 3. Liga

(6 Mannschaften spielen um 3 Plätze)
(
mit Hin- und Rückspiel im Europapokal-Modus*)


Relegation - Rückspiele: (Sonntag, 31. Mai - 14 Uhr)
Spiel 1: FC Würzburger Kickers - 1. FC Saarbrücken (Hin: 1:0)
Spiel 2: Kickers Offenbach - 1. FC Magdeburg (Hin: 0:1)
Spiel 3: Borussia Mönchengladbach II - SV Werder Bremen II (Hin: 0:0)


Die Sieger der Spiele 1-3 (Hin- und Rückspiel gemäß Europapokal-Modus*) sind für die 3. Liga 2015/16 qualifiziert.




Aufrufe: 031.5.2015, 23:55 Uhr
S. Ziegert / dme / mwiAutor