2024-05-02T16:12:49.858Z

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<b>F: Jan Sigel</b>
<b>F: Jan Sigel</b>

FVN sagt "Krawallvereinen" den Kampf an

Neues Regelwerk kommt im Sommer 2015 +++ Wiederholungstäter sollen zum Psychologen

Der Fußballverband Niederrhein (FVN) will ab der kommenden Saison knallhart gegen die grassierende Gewalt auf den Amateurplätzen vorgehen. Wie die Neue Ruhr/ Neue Rhein Zeitung (NRZ) am Freitag berichtete, arbeitet der FVN bereits an einem neuen Regelwerk für die kommende Saison.

Darin sollen vor allem Dingen härtere Strafen für "Krawallvereine" und "Wiederholungstäter" festgehalten werden. Sogar ein Zwangskurs beim Psychologen kann die Folge für Gewaltausbrüche sein.

Attacken auf Schiedsrichter, Schlägereien und Pöbeleien sind im Amateurfußball längst keine Seltenheit mehr. Jüngste Beispiele dafür sind der Spielabbruch im Essener Kreispokal bei der Partie zwischen dem SV Kray und den Sportfreunden Niederwenigern oder die Schlägerei im Anschluss an das A-Liga-Derby in Lohberg zwischen dem VfB und dem RWS.

Am Mittwochabend ließen Spieler des SV Kray ihrem Frust im Angesicht des Ausscheidens gegen den Landesligisten Niederwenigern freien Lauf und bedrohten nach zwei Platzverweisen gegen sich den Unparteiischen Maik Henkies. In Lohberg kochten die Emotionen nach Schlusspfiff über und das Derby zwischen dem VfB Lohberg und dem RWS Lohberg endete mit einer handfesten Auseinandersetzung, in deren Verlauf Thomas Grefen, Coach des VfB, von RWS-Akteur Hakan Tütüncü niedergestreckt wurde. Beide Vereine stellten nach den Vorkommnissen Strafanzeige.

"Krawallvereine" und "Wiederholungstäter" im FVN-Visier

Der Fußballverband Niederrhein will solchen Szenen endgültig Einhalt gebieten und arbeitet derzeit intensiv an einem neuen Regelwerk, das ab Sommer 2015 in Kraft treten soll. Dem Bericht zufolge will der FVN besonders "Krawallvereine" und "Wiederholungstäter" mit härteren Strafen ins Visier nehmen. "Wenn Vereine dreimal auffällig geworden sind, werden sie zunächst vom Kreisvorstand zum Gespräch vorgeladen", erklärte Frank Adams, Vorsitzender des FSVN-Kreises 9. Abhängig von der Brutalität des Falles, wäre auch ein viertägiger Zwangskurs beim Psychologen fällig. Das würde dem zuständigen Verein dann 120 Euro kosten.

Neben dem Gang zum Psychologen sollen die Spruchkammern außerdem die Befugnis erhalten, härtere Strafen für Gewalteskalationen auszusprechen. Laut Adams kann das dann unter Umständen bis hin zum Zwangsabstieg führen. Die Weichen für das neue Regelwerk sind schon gestellt. FVN-Präsident Peter Frymuth habe dem Konzept bereits zugestimmt.

Aufrufe: 027.4.2015, 12:00 Uhr
Jonas RüttenAutor