2024-05-31T10:52:53.652Z

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Ein Bild mit Symbolcharakter für die Saison des FV Schutterwald: Der Ball landet im Tor des FVS, Benjamin Ziegler (v.l.), Lukas Grothmann und Marc Michael Hertwig sind chancenlos. | Foto: Alexandra Buss
Ein Bild mit Symbolcharakter für die Saison des FV Schutterwald: Der Ball landet im Tor des FVS, Benjamin Ziegler (v.l.), Lukas Grothmann und Marc Michael Hertwig sind chancenlos. | Foto: Alexandra Buss

FV Schutterwald: Zum Siegen verdammt?

Schon jetzt mehr Gegentore wie in der Vorsaison +++ FV Schutterwald seit 12 Spielen ohne Sieg +++ Verletzungssorgen warfen das Team immer wieder zurück

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Die Tabelle lügt nicht, heißt es so schön und wer derzeit einen Blick auf das Tableau der Verbandsliga wirft, der bemerkt sofort, dass die Lage beim FV Schutterwald wahrlich nicht rosig ist.
Dabei war der Start des FVS eigentlich gar nicht so schlecht verlaufen, in den ersten vier Spielen hatte die Truppe von Martin Heimburger zwei Siege eingefahren. Die beiden Heimspiele gegen den FC Denzlingen und den SV Linx waren siegreich gestaltet worden - 5:1 und 2:0. Alles im Soll in Schutterwald, sollte man meinen.

Schutterwald wartet seit zwölf Spielen auf einen Sieg

Doch dann nahm die unheimliche Serie, allerdings im negativen Sinne, ihren Lauf. Seit dem Heimsieg gegen Linx am 25. August wurde lediglich ein Punkt geholt, ein 2:2-Unentschieden gegen den FC Singen. Insgesamt wartet die Heimburger-Elf nun bereits seit zwölf Spielen auf einen Sieg.

Ursachenforschung für diesen Negativlauf betreibt auch der Schutterwälder Übungsleiter Martin Heimburger: "Die Gründe verteilen sich auf mehrere Bereiche. Da wären zum einen die zahlreichen Verletzten". Vier Stürmer umfasst der Kader des FV Schutterwald, zeitweilig war nicht ein einziger davon im Kader. "Langzeitverletzte im Sturm und wenn sie dann zurück kamen, mangelte es den Angreifern an der nötigen Fitness", zählt der Trainer die Probleme in der Offensive an. Die mangelnde Fitness seiner Stürmer ist verständlich für ihn, wie sollen sie nach Verletzungen auch sofort wieder in Form sein, doch bemerkbar macht sich dieser Rückstand dann schon.

"Dazu kam auch noch die lange Sperre von Paul M\'Bela - er fehlte ja allein schon acht Wochen", erweitert Heimburger die Ausfallliste. M\'Bela war im Spiel gegen den VfR Hausen wegen einer Tätlichkeit vom Platz geflogen und hatte dafür eine drastische Sperre auferlegt bekommen.

Individuelle Fehler in der Defensive

Doch nicht nur im Offensivbereich klappt es nicht mehr, ein weiterer Grund für das schlechte Abschneiden ist das Defensivverhalten der Schutterwälder. 48 Gegentore hat die Mannschaft in der abgelaufenen Hinserie kassiert, das ist bereits ein Tor mehr gegenüber der gesamten Saison 2012/13. "Individuelle Fehler, gerade auch im Defensivverhalten, haben immer wieder dazu geführt, dass wir auch in Spielen, in denen wir gut gespielt haben, als Verlierer vom Platz gehen mussten", berichtet der Schutterwälder-Coach.

So kam es, wie es kommen musste: "Der Mannschaft ging das Selbstvertrauen abhanden, die Spieler machten sich ihre Gedanken \'wieso läuft es nicht?\' und es entwickelte sich der Abwärtstrend", lautet eine Erklärung von Heimburger für die Negativspirale. Die Folge: Die Leistungen der Vorsaison konnten nicht mehr abgerufen werden. "Den Kopf frei bekommen", lautet die wichtigste Aufgabe derzeit beim FVS. Hört sich so leicht an, gestaltet sich aber schwierig. Viele junge Spieler stehen im Kader, sind neu aus dem Jugendbereich in die Verbandsliga gekommen. Und für die Jungen ist dieser Negativtrend einen neue ungewohnte Situation, mit der sie erst umzugehen lernen müssen. Doch nicht nur sie haben damit ein Problem, auch den erfahrenen Spielern, die normalerweise das Team aus der Krise führen sollten, fällt es nicht leicht, mit dem selbstauferlegten Druck und der Situation umzugehen. Die Verunsicherung im gesamten Kader ist enorm.

Mannschaft zum Siegen verdammt

Doch welche Möglichkeiten bleiben dem Verein derzeit, um einen Weg aus der Krise zu finden? Martin Heimburger führt derzeit viele Einzelgespräche, erzählt er, nimmt sich die einzelnen Spieler zu Seite, redet mit ihnen, versucht ihnen den Druck zu nehmen. Dazu machen er und alle Verantwortlichen sich ständig Gedanken, welche Änderungen vorgenommen werden können. Der Trainer hat zwischenzeitlich das Spielsystem geändert und auch personelle Veränderungen in der Aufstellung vorgenommen.

"Die Mannschaft ist zum Siegen verdammt", weiß auch Heimburger. Dringend muss ein Erfolgserlebnis eingefahren werden, um das abhanden gekommene Selbstvertrauen wieder zu erlangen. Auch wird der Abstand zum rettenden Ufer immer größer. "Die Zeit wird knapp, aber ich glaube an die Mannschaft. Sie hat das Zeug zum Klassenerhalt." Doch lange warten darf der FVS nicht mehr. Schon aus den letzten vier Spielen vor der Winterpause müssen Punkte her, sonst ist der Zug vermutlich abgefahren.
Aufrufe: 013.11.2013, 08:00 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor