2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Der SSV Ulm 1846 (vorne Tino Bradara) gewann das Testspiel in Wolfegg gegen den FV Ravensburg (Felix Widmann) mit 3:1. Foto: Thorsten Kern
Der SSV Ulm 1846 (vorne Tino Bradara) gewann das Testspiel in Wolfegg gegen den FV Ravensburg (Felix Widmann) mit 3:1. Foto: Thorsten Kern

FV Ravensburg unterliegt dem SSV Ulm

Fußball-Oberligist verliert gegen den Regionalligisten in Wolfegg mit 1:3 – Viel Härte im Spiel

Ravensburg / tk - Freundschaftsspiele zwischen dem FV Ravensburg und dem SSV Ulm 1846 gibt es eigentlich nicht. Zwischen diesen beiden Mannschaften geht es immer zur Sache. So auch am Samstag vor rund 300 Zuschauern in Wolfegg. Das muntere – und teils hitzige – Spiel gewannen die Regionalligafußballer aus Ulm mit 3:1.

"Ich bin ein Freund von gesunder Härte", sagte Ulms Trainer Stephan Baierl nach den intensiven 90 Minuten in Wolfegg. "Es war ein ernster und guter Test, aber teilweise überhart." Vor allem eine Szene erhitzte die Gemüter der Ulmer. In der 21. Minute stoppte Ravensburgs Innenverteidiger Moritz Jeggle kurz vor dem Strafraum Ardian Morina unfair – und extrem hart. Ulms Stürmer versuchte es zwar noch ein paar Minuten, musste dann aber mit Schmerzen im rechten Knöchel runter. "Hoffentlich fehlt er uns nicht länger", meinte Baierl. Jeggle kam mit der Gelben Karte davon. "Teilweise war ein bisschen zu viel Härte in den Zweikämpfen", sagte auch Wolfram Eitel.

Chrobok trifft zur Führung

Der Trainer des Oberligisten war abgesehen davon aber sehr zufrieden mit seiner Mannschaft. "Das war ein gutes Testspiel, auf beiden Seiten wurde richtig guter Fußball gespielt." Ravensburg ging früh in Führung. Nach einem Ballverlust von David Kammerbauer lief Thomas Zimmermann auf der rechten Seite nach vorne, seinen klasse Pass verwertete Max Chrobok mit rechts zum 1:0. Der Zugang des Offenburger FV sollte eigentlich erst in der zweiten Halbzeit zum Zuge kommen, allerdings musste Rahman Soyudogru wegen Wadenproblemen passen. Als FV-Innenverteidiger Philipp Altmann in der 16. Minute verletzt im eigenen Strafraum lag, spielte Ulm weiter und kam nach Flanke von Steffen Kienle durch Morina zum 1:1.

Nach einem leichten Ballverlust von Jeggle gab es kurz vor der Pause die Ulmer Führung. Nach Pass von Luca Graciotta stellte der für Morina ins Spiel gekommene Thomas Rathgeber aus kurzer Distanz auf 2:1. "Tore sind immer dann gefallen, wenn eine Mannschaft einen Fehler gemacht hat", sagte Eitel.

Viele Wechsel

Zur zweiten Halbzeit wechselten beide Trainer munter durch, es blieb jedoch weiter ein ansehnliches Testspiel. Daniel Hörtkorn hätte beinahe einen Fehler von Christian Sauter ausgenutzt, blieb aber am SSV-Torhüter Kevin Birk hängen. Ulm war effektiver und profitierte von einem Patzer in Ravensburgs Hintermannschaft – Graciotta sagte mit dem 3:1 danke.

Mit zunehmender Spieldauer hatte Ulm die Begegnung größtenteils im Griff, spielte allerdings seine Konter nicht gut aus. Stjepan Saric oder Thomas Rathgeber hätten die Führung ausbauen können oder sogar müssen. Beim FV fehlte die Präzision im letzten Pass – oder es wurden falsche Entscheidungen getroffen. "Aber ich habe das gesehen, was ich von der Mannschaft sehen wollte", lobte Eitel. Auch sein Gegenüber war zufrieden: "Ich wollte sehen, dass meine Spieler dagegenhalten und nicht zurückstecken", so Baierl. "Zwei Wochen vor dem Saisonstart wollte ich genau so einen Test auf hohem Niveau."

Neben Rahman Soyudogru musste Eitel am Samstag auch auf Bartosz Broniszewski (Rückenbeschwerden), Steffen Wohlfarth (beruflich in Hongkong), Jona Boneberger (angeschlagen) und Sebastian Mähr (Prüfungen) verzichten. Die auffälligsten Spieler aufseiten des FV waren Felix Schäch (Eitel: "Wenn er ins Laufen kommt, ist er nur schwer zu stoppen"), Max Chrobok und Burhan Soyudogru.

FV Ravensburg – SSV Ulm 1:3 (1:2) – Tore: 1:0 Chrobok (5.), 1:1 Morina (16.), 1:2 Rathgeber (41.), 1:3 Graciotti (64.) – Schiedsrichter: Fimpel (Wangen) – Zuschauer: 300 – FV erste Halbzeit: Kraus (38. Mesic) – Zimmermann, Jeggle, Altmann, Fiesel – Coban, Hörger, Reiner, Schäch – Chrobok, B. Soyudogru – FV zweite Halbzeit: Mesic (75. Volo) – Henning, Gbadamassi, Altmann, Schäch – Toprak, Hörger (63. Kraft), Hörtkorn, Widmann – B. Soyudogru (63. Bonelli), Chrobok.

Aufrufe: 015.7.2017, 17:16 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Thorsten KernAutor