FV Ravensburg hat Hunger auf mehr

Dominik Buss untermauerte seine Ambitionen auf den Stammplatz im Tor, Andreas Kalteis versprach den Anhängern mindestens acht Tore, Rahman Soyudogru will sogar eine zweistellige Trefferzahl erreichen. ,,Ich mache zehn Tore - mindestens", so Soyudogru. Sein Kumpel Harun Toprak sorgte mit einer neuen Trikotnummer für Aufsehen. Die ,,58" wird er fortan tragen - die steht auf den Autokennzeichen in der Türkei für die Heimgatgegend seiner Eltern. Auch wenn in den Aussagen der FV-Kicker teils Spaß dabei war, die sportlichen Ankündigungen haben verdeutlicht: Zwei Wochen vor dem Saisonstart in Mannheim ist Ravensburg bereit für das zweite Oberliga-Jahr nach dem Aufstieg. Nach einer guten Premierensaison in Baden-Württembergs höchster Liga (Platz acht), die nur durch Schwächephasen zu Rundenbeginn und -ende getrübt worden war, hat Ravensburg Hunger auf mehr.

Um die Konkurrenzsituation weiter aufrecht zu erhalten, hat sich der FV drei neue Spieler ins Team geholt. Die Neuzugänge haben sich gleich hohe Ziele gesteckt. ,,Das sind Top-Jungs, wir haben einen Top-Trainer. Wir spielen um die Plätze eins bis sechs", sagte Nicolas Jann. Während der Allrounder, der vom Verbandsligisten FC Wangen kam, mit der Mannschaft Großes anpeilt, bleibt er bei den persönlichen Zielen bescheiden. ,,Ich will verletzungsfrei bleiben und so oft spielen, wie es geht."

Neben Jann stoßen Torwart Philipp Pless (Heidenheim II) und Stürmer Omar Jatta (SpVgg Unterhaching) zum Oberligisten. Pless fehlte bei der Präsentation, aber FV-Sportchef Peter Mörth sieht mit ihm und Nachwuchskeeper Clemens Frey die Torhüter-Lücke beim FV gestopft. In der letzten Saison musste mit Dominik Wohlfarth ein externer Torhüter einspringen, da das eigentliche Personal ausgefallen war. ,,Es wird uns nicht mehr passieren, was letztes Jahr passiert ist", so Mörth.

Hausaufgaben gemacht

Einen freundlichen Empfang bekam Rückkehrer Omar Jatta. Der Stürmer aus Gambia hatte über den FV den Sprung in den Profi-Fußball gewagt (Stuttgarter Kickers, Unterhaching), nun läuft er wieder für seinen Heimverein auf. Peter Mörth ist mit der Kaderstellung jedenfalls zufrieden. ,,Wir haben uns gezielt verstärkt und die Abgänge mehr als kompensiert", glaubt der sportliche Leiter. ,,Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, jetzt ist die Mannschaft am Zug."

Die Spieler starten mit großen Ansprüchen in die neue Saison. Peter Mörth und auch der neue FV-Trainer Wolfram Eitel versuchten dagegen, die Erwartungen etwas zu relativieren. ,,Es ist immer wichtig, Ziele und Träume wie die Regionalliga zu haben", so Eitel. Zunächst gelte es aber, einen guten Start zu erwischen. Die Ergebnisse der Vorbereitung, in der Ravensburg unter anderem die Oberligisten Ulm (2:0) und Pfullendorf (3:0) geschlagen hatte, dürften nicht überbewertet werden. ,,Es ist immer schwer, ein Ziel zu formulieren", sagt Peter Mörth. ,,Aber ich traue der Mannschaft einiges zu."