FV müht sich zum 1:0-Sieg

In den ersten Minuten war bei den Ravensburgern zu sehen, dass sie gewillt waren. Sie versuchten, nach vorne zu spielen. Steffen Wohlfarth zögerte nach einem guten Lauf aber zu lange mit dem Abschluss. Je länger die erste Halbzeit dauerte, desto schwächer wurde allerdings das Spiel der Ravensburger. Viele Fehlpässe ließen einen Rhythmus erst gar nicht aufkommen.

Doch auch die Freiburger spielten sich nicht gerade Torchancen in Serie heraus. Ein Kopfball von Ridje Sprich knapp neben das FV-Tor war in der 18. Minute noch das Gefährlichste, was beide Mannschaften zeigten. Nach vorne ging bei Ravensburg so gut wie nichts, die Fehlpässe häuften sich. Einen rabenschwarzen Tag hatte Maschkour Gbadamassi erwischt, er wurde in der 31. Minute von Eitel ausgewechselt. Für Gbadamassi kam Simon Wetzel in die Partie, der zumindest eine ganz andere Körpersprache auf den Platz brachte. "Es tat mir leid für Gbadamassi, er hatte überragend trainiert", sagte Eitel. "Aber ich musste ihn runternehmen."

Kurz vor der Pause mussten die zahlreichen - und in den ersten 45 Minuten leidgeprüften - Zuschauer im Ravensburger Stadion zittern. Sebastian Mähr löste das Duell gegen Sprich eigentlich fair, Schiedsrichter Andreas Rinderknecht pfiff dennoch Freistoß. Mike Enderle brachte den Ball aber viel zu zentral aufs Tor, FV-Torwart Kevin Kraus hatte keine Mühe. Dann war Pause - und der FV musste irgendetwas ändern.

Und tatsächlich: Ravensburg kam mit Schwung aus der Kabine - und hatte die erste dicke Chance. Wetzel eroberte sich am Mittelkreis den Ball, sprintete Richtung Strafraum und legte auf für Ndriqim Halili. Freiburgs Torwart Tim Kodric parierte aber stark mit dem Fuß. Wetzel war nach seiner Einwechslung der auffälligste Ravensburger. "Dafür, dass ich reingekommen bin, hat es ganz gut geklappt", gab sich der Mitteldfeldspieler bescheiden.

Seine Mitspieler steigerten sich ebenfalls. Und in der 53. Minute fiel das 1:0. Nicolas Jann warf ein, Daniel Hörtkorn verlängerte mit dem Hinterkopf und Jonas Wiest drückte den Ball über die Linie. "Da sind wir nicht gut gestanden", kritisierte Freiburgs Trainer Ralf Eckert. Jetzt lief es deutlich besser bei den Hausherren, sie spielten viel besser nach vorne. Komfortabel war das 1:0 aber noch lange nicht. Nach einer zu kurzen Kopfballrückgabe von Mähr kam Sprich an den Ball, im zweiten Nachfassen hatte Kraus aber den Ball.

Freiburg brachte nach vorne kaum Gefahr zustande. In der 78. Minute zog Vedat Erdogan mal aus der Distanz ab, doch auch dieser Schuss ging am Ravensburger Tor vorbei. Der FC hatte aber noch seine Chancen, weil der FV wieder den Schwung rausnahm. Bei einem Konter ließ Ravensburg zudem das 2:0 fast schon fahrlässig liegen. Jascha Fiesel und Jona Boneberger kombinierten gut, der Abschluss war allerdings zu harmlos (83.).

So gab es kurz vor doch noch die Riesenchance für die Gäste. Bei den Schüssen von Stipe Malenica und Ibrahim Bayram reagierte Kraus gut, zudem hatten die Ravensburger auch das nötige Glück. Am Schluss schwächte sich Freiburg auch noch selbst, weil Erdogan die Beherrschung verlor und mit Rot vom Platz flog. So blieben die drei Punkte beim FV. "Aber", sagte Eckert, "meine junge Mannschaft hat ein gutes Spiel gemacht." Während Ravensburg nach vier Spielen in Folge aber wieder gewann, war es für Freiburg die fünfte Niederlage in Folge.

FV Ravensburg - Freiburger FC 1:0 (0:0) - Tor: 1:0 Jonas Wiest (53.) - Schiedsrichter: Andreas Rinderknecht (Tübingen) - Zuschauer: 400 - Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Vedat Erdogan (FC, 90.+2, Tätlichkeit) - FV: Kraus - Zimmermann, Jeggle, Mähr, Fiesel (86. Friedrich) - Jann, Hörtkorn, Gbadamassi (31. Wetzel), Wiest (76. Bentele) - Halili, Wohlfarth (70. Boneberger).