2024-04-23T13:35:06.289Z

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Freude bei Nils Mayer (Mitte) und Co – auch über den Rekord?   | Foto: Matthias Konzok
Freude bei Nils Mayer (Mitte) und Co – auch über den Rekord? | Foto: Matthias Konzok

FV Lörrach-Brombach auf Landesliga-Rekordjagd

In Jahrzehnten haben nur ganz wenige Clubs eine Saison gespielt wie der Meister – ein Blick in die Statistik bis in die 1920er Jahre

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Sie wirkte wie eine Niederlage, die so egal war wie nur irgendwas. Als der FV Lörrach-Brombach, gerade Landesliga-Meister geworden, vor zwei Wochen beschwipst beim VfR Hausen vorbeischaute und überraschend mit 1:3 verlor, verursachte das vielerorts nicht mehr als ein leichtes Schulterzucken. C’est la vie, so ist das Leben. Da haben sie eben vorher eine Woche durchgefeiert, die Lörracher. Gegönnt war es ihnen.
Die dritte Saisonniederlage könnte die Lörracher Spieler irgendwann im Blick zurück allerdings noch ein wenig nerven. Denn der FVLB schickt sich gerade an, es zu höchsten statistischen Weihen zu bringen. Nur bei voller Ausbeute in den noch ausstehenden drei Spielen wären sie allerdings das Landesliga-Rekordteam dieser Staffel (seit 1978/79), respektive der 2. Amateurliga Südbaden II (seit 50/51). Vergleiche mit den Jahren zuvor, den Zeiten der Zonen-, Gau-, und Bereichsligen (bis 1940er) sowie den Kreisligen Oberbaden (1930er, 20er und früher) sind wertlos, da die Ligen damals durchgehend mit weniger Mannschaften besetzt waren. Zum Teil deutlich weniger.

Zwei Clubs haben in der Geschichte dieser Liga bei gleicher Anzahl an Partien (30) in Zeiten der Drei-Punkte-Regelung mehr Zähler geholt: der FC Denzlingen und der FC Freiburg-St. Georgen. Die Freiburger würde der FVLB schon bei einem Sieg am Samstag in Stegen hinter sich lassen, St. Georgen hatte beim Aufstieg vor drei Jahren sogar nur zwei Niederlagen am Ende, allerdings zu viele Remis und damit nur 72 Punkte. Der FVLB steht nach 27 Partien bei 70 Zählern.

Den Punkte-Rekord der Landesliga II, die in der aktuellen Form seit 38 Jahren existiert, halten – auch mit Umrechnung der Zweipunktezeit – der SV Weil, der FC Auggen und der FC Denzlingen. Der SV Weil wäre 1991/92, mit Abwehrspieler Thomas Schwarze als Torjäger, umgerechnet auf 78 Punkte gekommen, bei allerdings 34 Spielen. Auggens Wert vor zwei Jahren: 77 Punkte, 32 Spiele.

Der FCD kam in der Spielzeit 2004/05 auf 77 Zähler, bei 30 Spielen wie in der aktuellen Saison – und um diesen Rekord zu knacken, müssten die Lörracher alle drei ausstehenden Partien gewinnen, dann wären sie alleiniger Rekordhalter; mit 79 Punkten. Ein zu keiner Zeit erreichter Wert? Zumindest wenn der FC Gutach in der Saison 1950/51 in der 2. Amateurliga bei 53:3-Punkten keine 26 Siege plus ein Remis erreicht hat. Gutach, bitte melden!

Den besten Punkteschnitt hat der FC Rheinfelden aus der Saison 1938/39 vorzuweisen, als der Club in der damaligen Landesliga, der Bezirksliga Freiburg, 32:0-Punkte erspielte. Der FV Lörrach könnte in der Saison 1965/66 bei 52:8-Punkten immerhin auf maximal 78 Zähler bei Dreifachwertung für einen Sieg gekommen sein. Doch auch der mögliche Rekord des hauseigenen Vorgängerclubs wäre am Ende mit 79 Zählern überboten. Sofern der FVLB die restlichen drei Spiele gewinnt.
Aufrufe: 04.5.2017, 20:00 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor