2024-05-10T08:19:16.237Z

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Voll reingehauen beim künftigen Verbandsligisten: Andreas Lismann (rechts, mit Eike Elsasser, Weil)  | Foto: Matthias Konzok
Voll reingehauen beim künftigen Verbandsligisten: Andreas Lismann (rechts, mit Eike Elsasser, Weil) | Foto: Matthias Konzok

Andreas Lismann: Ein Garant für den Höhenflug

Der Waldshuter Andreas Lismann hat beim FV Lörrach-Brombach Fuß gefasst +++ Aufstieg bereits am Samstag?

Am Samstag könnte Tabellenführer FV Lörrach-Brombach in der Fußball-Landesliga die Meisterschaft feiern. Ein Garant dafür, dass der Höhenflug ungebrochen anhält, ist Andreas Lismann. Ein Spätstarter.
„Jetzt läuft’s endlich.“ Man hört Andreas Lismann die Erleichterung an. Der 19-Jährige ist der Mann der Stunde beim Spitzenreiter. In den letzten drei Spielen hat der Youngster viermal getroffen. Spielerisch geht Lismann durch die Decke – endlich. Dass er im Grütt ein gefragter Torjäger ist, ist eine neue Situation. „Ich bin lange nicht richtig angekommen auf dem Platz“, erzählt der Blondschopf. Sein Trainer, Ralf Moser, ergänzt: „Er hat die gesamte Vorrunde über nie so richtig Tritt gefasst.“

Während sein Team im Herbst einen Rekord nach dem anderen aufstellte und 15 Spiele in Serie gewann, schmorte der Offensivmotor und Flügelflitzer oft auf der Bank. „Eine Verletzung am Syndesmoseband hat vieles erschwert“, sagt Lismann, der nach dem Abitur im vergangenen Frühling derzeit ein Übergangsjahr mit verschiedenen Nebenjobs absolviert. Ab September beginnt er in Lörrach ein Duales Studium. Der verhaltene Start Lismanns überraschte viele, denn der Rechtsfuß war mit reichlich Vorschusslorbeeren ins Landesliga-Team aufgerückt. Bereits im Jahr zuvor hatte er achtmal bei den Aktiven ausgeholfen – und direkt drei Buden gemacht.

Fußballerisch machte Lismann seine ersten Schritte beim VfB Waldshut. Über den SV 08 Laufenburg und RW Weilheim gelang ihm der Sprung ins U-19-Oberligateam des FVLB. In der A-Jugend-Verbandsliga zeigte er seine Torjägerfähigkeiten und traf in 18 Spielen 16 mal.

Trainer Ralf Moser: „ein wenig die Ernsthaftigkeit gefehlt“

Übungsleiter Moser differenziert: „Er war anfangs arg verspielt und hat das Jugendhafte zu spät abgelegt.“ Zu viel Hacke, zu viel Getänzel: „Da hat ihm etwas die Ernsthaftigkeit gefehlt.“ Es zeichnet Lörrach aus, dass über solche Schwierigkeiten ausführlich gesprochen wird. Über die Winterpause suchte Moser Einzelgespräche mit Lismann. „Das hat mir viel Selbstvertrauen gegeben“, sagt der aus Waldshut-Tiengen stammende Stürmer. Auch Moser ist von der Entwicklung angetan: „Er hat sich voll reingehauen. Dieser Prozess zahlt sich jetzt aus.“

Am Samstag trifft der FVLB auf den FC Zell. „Wir haben ein großes Glück mit unserem Kader“, sagt Moser vor der Partie gegen den Tabellenletzten, der kaum mehr zu retten ist. Verletzungen könne das Team problemlos auffangen. So fallen derzeit die Ausfälle von Gianfranco Disanto und Marvin Müller nur wenig ins Gewicht. „Mit unseren 15 Feldspielern sind wir ein ganz schönes Pfund“, findet Moser.
Kein Wunder, dass Lörrach diesen Luxus auch in der Verbandsliga halten will. „Über 90 Prozent der Spieler werden bleiben“, verrät Moser. Auch Andreas Lismann hat zugesagt, klar, Verbandsliga.
Gewinnt der FVLB am Samstag und der Zweite SV Kirchzarten in Elzach nicht, wäre die Meisterschaft perfekt – fünf Spieltage vor Serienende. „Wir wollen das jetzt klar machen“, sagt Lismann. Wahrscheinlich wird er seinen Teil dazu beitragen. Es läuft ja auch endlich.

Der FV Lörrach-Brombach steigt am Samstag auf, wenn er mehr Punkte holt als der SV Kirchzarten. Der FVLB hat die Partie gegen Zell extra um eine Stunde verlegen lassen, damit die Spiele zeitgleich laufen.
Aufrufe: 012.4.2017, 20:15 Uhr
Jakob Schönhagen (BZ)Autor