2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

„Wir werden der Gejagte sein“

FVU-Trainer Robert Michnia im Interview

Bereits Anfang Juli bittet FVU-Trainer Robert Michnia sein Team bereits wieder zum Trainingsauftakt und der damit verbundenen Vorbereitung auf die kommende Spielzeit. Zwar befindet sich das Team immernoch in der Sommerpause, doch die Kaderplanung schreitet ungehindert voran. Ebenso macht sich der Uracher Trainer bereits intensive Gedanken um die schon im August beginnende Saison. Im Interview verrät uns Michnia seine Gedankengänge.
Das Ziel der letzten Runde, die Klasse zu halten, wurde leider verfehlt. Worin liegen für Dich hier die Gründe?
„Die Gründe für den Abstieg sind sicherlich vielschichtig. Gegen die Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel haben wir sehr viele Punkte geholt, aber gegen unsere direkten Konkurrenten bzw. die vermeintlich leichteren Teams viel zu wenig. Hier liegt für mich der Hauptgrund. Oft fehlte der entscheidende Wille, die Konstanz und die Durchschlagskraft. Speziell in der Rückrunde muss man auch die Mentalität der Mannschaft hinterfragen. Da geht es um Dinge wie sich selbst zu pushen, aber auch um die nötige Ernsthaftigkeit oder auch Trainingsbeteiligung. Bei einem Abstieg nehmen wir Trainer uns natürlich auch nicht raus und hinterfragen uns. Wir hatten in vielen Spielen deutlich mehr Ballbesitz, haben aber zu wenig daraus gemacht. Die Gegner haben hingegen oftmals mit wenigen Aktionen viel bewirkt. Hier müssen wir ganz klar auch an unserer Effektivität arbeiten. Die Erkenntnisse aus der letzten Saison sind da, jedoch muss nun auch jeder die Bereitschaft haben sich positiv verändern zu wollen“.

Wie sieht die Kaderplanung für die neue Runde aus?
„Sawas Avramidis ist Stand heute unser einzig echter Abgang. Bei ein paar Spielern wird sich noch zeigen ob sie künftig vielleicht nur noch in der zweiten Mannschaft spielen. Aber tendenziell bleibt unsere Mannschaft nahezu komplett erhalten. Ich werte dies als äußerst positives Zeichen, dass die Jungs die mit für den Abstieg verantwortlich sind nun zusammenhalten und den Karren wieder aus dem Dreck ziehen wollen. Neu dazu kommen werden Sascha Hahn, Michi Da Costa, Dean Berisa und Meris Katic. Mike Kemmler, der zum Ende der letzten Saison schon zu uns kam, ist gefühlt auch noch ein Neuzugang. Von der zweiten Mannschaft werden wir Kevin Seibold und Burhan Elbir hochziehen, die sich das in der letzten Saison einfach verdient haben.

Was erwartest du von unseren Neuzugängen?
„Es sind alles junge Burschen von denen ich erwarte, dass Sie unseren Etablierten direkt zeigen, dass sie in die erste Elf wollen“.

Wie sieht die bald beginnende Vorbereitung genau aus? Worin liegen für dich die Schwerpunkte?
„Wir starten am 05. Juli. Bis zum ersten Pflichtspiel werden wir vier Testspiele absolvieren. Ein Schwerpunkt wird sicherlich die körperliche Fitness sein. In der letzten Saison hat man gesehen, dass diese dem ein oder anderen gefehlt hat. Ich möchte Zug reinbringen und weiter an unserem Spielsystem, das wir uns in den letzten 2,5 Jahren angeeignet haben, arbeiten.“

Apropos Spielsystem. Kann man dieses in der Kreisliga A einfach so beibehalten oder worauf genau müsst ihr euch in der neuen Saison einstellen?
„Was unser genaues Konzept angeht, werde ich nochmal in mich gehen. Hier spielen natürlich auch die Eindrücke unserer Neuzugänge eine wichtige Rolle. Klar ist, wir werden von Anfang an der Gejagte sein. Das heißt wir dürfen in kein Spiel hineingehen und denken es wird ein Selbstläufer. Wenn ich sehe, dass jemand diese Einstellung an den Tag legt, dann wird er bei mir nicht spielen. Wir werden sicher auch auf eine etwas härtere Gangart als in der Bezirksliga treffen, weshalb Zweikampfverhalten wichtig sein wird. Genau deshalb möchte ich auch die körperlich stärksten zum Einsatz bringen. Es wird darauf ankommen, dass wir zu Beginn eines jeden Spiels direkt zeigen wer Chef im Ring ist und die Spiele möglichst früh in unsere Richtung lenken“.
Aufrufe: 020.6.2017, 15:50 Uhr
Dominik Redlich | Pressesprecher FVUAutor