2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
International die einzig von der Fifa erlaubte Hallenfußball-Version: Im Länderspiel zwischen Deutschland und England im Herbst in Hamburg ging es durchaus auch mal härter zur Sache. DFB-Kicker Nils Klems (rechts) steigt Englands Douglas Reed auf die Füße.	Foto: dpa
International die einzig von der Fifa erlaubte Hallenfußball-Version: Im Länderspiel zwischen Deutschland und England im Herbst in Hamburg ging es durchaus auch mal härter zur Sache. DFB-Kicker Nils Klems (rechts) steigt Englands Douglas Reed auf die Füße. Foto: dpa

,,Futsal wird sich durchsetzen"

Lothar Renz sieht auf lange Sicht Hallenfußball nach neuen Regeln vorn

Alzey. Schon seit Jahren ist der Hallenfußball regeltechnisch zweigeteilt. Auf der einen Seite die Verbandsturniere und offiziellen Meisterschaften, die inzwischen nur noch nach den sogenannten „Fifa-Hallenregeln“ gespielt werden dürfen – also Futsal. Auf der anderen Seite die Veranstaltungen, die von Vereinen oder den Schiedsrichtervereinigungen organisiert werden, und deshalb noch nach den alten Hallenregeln gespielt werden dürfen.

Private Turniere weiter mit alten Regeln und Bande

Dass dieser Zustand auch in den kommenden Jahren noch anhalten wird, glaubt der Vorsitzende des Fußballkreises Alzey-Worms nach der jüngsten Präsidiumssitzung des Südwestdeutschen Fußballverbandes. Entschieden wurde zwar noch nichts, doch der Stand der Diskussionen tendiert dahin, dass es für die „privaten Turniere“ weiterhin Ausnahmegenehmigungen geben wird. „Solange im Fernsehen die Profis mit Bande und auf große Tore spielen, werden wir es schwer haben, Futsal im Aktivenbereich zu etablieren“, ist sich Renz sicher. Allerdings setzt er auch auf die Zeit. „Unsere Jugendlichen spielen nur Futsal. Für sie ist es ganz normal“, hofft der oberste Fußballer im Kreis, dass sich mit den jungen Spielern auch die neuen Regeln etablieren. „Viele Regeln aus dem Futsal werden ja schon jetzt auch bei vielen anderen Hallenturnieren angewandt, der größte Widerstand richtet sich meiner Meinung nach gegen den kleineren, sprungreduzierten Ball“, hat Renz beobachtet. Dass diese Abneigung gerade Fußballern zu eigen ist, die sich noch nicht wirklich mit dem anderen Spielgerät auseinandergesetzt haben, ist eine weitere Beobachtung von Renz. Vielen technisch eher limitierten Fußballern komme das Spiel mit dem Futsal-Ball doch eher entgegen, ist seine Meinung. „Wir sehen es doch immer wieder bei den Hallenturnieren, dass da Spieler dabei sind, die weiter stoppen als andere schießen.“ Natürlich sei es im Futsal keine Option, aus der Distanz zu schießen. „Da muss ein Torwart schon im Tiefschlaf sein, wenn er so einen Ball nicht hält“, ist sich Renz schon bewusst, dass beim Futsal ganz andere Schwerpunkte den Erfolg bringen.

Auf lange Sicht wird nach der Meinung des obersten Fußballfunktionärs im Kreis der Siegeszug des Fußballs nach Fifa-Hallenregeln kommen. Einerseits durch die nachrückenden Fußballer-Generationen, die es gar nicht erst anders gelernt haben. Andererseits aber auch, weil die Verbände auch durch andere Anreize versuchen, die Fußballer auf die Futsal-Schiene zu heben. So sind die Meisterschaften des Südwestdeutschen Fußballverbandes in diesem Jahr mit 1500 Euro für den Sieger dotiert. „Das ist schon einem Menge Geld für die Mannschaftskasse“, glaubt Renz, dass in Zukunft sicher auch einige höherklassige Mannschaften dazu übergehen, an den Kreismeisterschaften teilzunehmen und sich für die Verbandstitelkämpfe zu qualifizieren. In diesem Jahr sind die Bezirksligisten TuS Neuhausen und TSG Pfeddersheim II die höchstklassigen Teams.



Aufrufe: 012.1.2017, 11:30 Uhr
Carsten DietelAutor