Die 16 Teams, ihre Betreuer, Begleiter und Fans sorgten in der Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium für einen ordentlichen Auftrieb. Knapp 400 Menschen kamen zusammen, um Futsal zu feiern. Der Name leitet sich aus dem portugiesischen "futebol de salão" ab - dem Hallenfußball. "Wir sprechen von Hallenfußball nach internationalen Regeln", erläuterte Michael Kurtz. Er ist Vorsitzender des Jugend-Ausschusses im Verband Niederrhein.
Die Unterschiede zum traditionellen deutschen Hallenfußball: Es gibt keine Bande, sondern ein Seitenaus. Der Ball ist eine Nummer kleiner als ein gewöhnlicher Fußball, weniger stark aufgepumpt und "sprungreduziert". Während die Erwachsenen sonst über zweimal 20 Minuten gegeneinander spielen, reduziert sich das im Turniermodus auf einmal 15 Minuten. Fouls bekommt die Mannschaft als Minuspunkte auf ein Konto. Jeweils vier Fouls werden mit einem Strafstoß geahndet. Die Teams dürfen fliegend und unbegrenzt wechseln.
Irgendwo im Hintergrund ringen deutsche Hallenfußballanhänger mit Futsal-Fans um den künftigen Weg. Der DFB hat dem Drängen des Internationalen Verbandes nachgegeben und will das bisherige Regelwerk durch Futsal ersetzen. Was mancherorts Proteste hervorruft, spielte beim Turnier keine Rolle. Kunststück - hier waren schließlich die Futsal-Anhänger versammelt.
"Der Futsal-Ball verhält sich auf dem Hallenboden wie ein normaler Fußball auf dem Rasenplatz", erläutert Michael Kurtz. Dadurch, dass ein Spiel über Bande entfällt, müssen die vier Feldspieler und der Torwart ordentliche Spielzüge aufbauen. Und weil die beiden Schiedsrichter bei jedem ruhenden Ball - ob in den Armen des Torwarts oder an der Seitenauslinie - die Zeit herunterzählen und ruhende Bälle nach vier Sekunden dem Gegner zugesprochen werden, verlangt Futsal eine Mischung aus Geschick, Übersicht und Schnelligkeit.
Und in diesen Disziplinen konnte der SSV in diesem Jahr gut mithalten. Das deutete sich schon in der Vorrunde an, die in vier Gruppen aus jeweils vier Mannschaften ausgespielt wurde. Das Nebeneinander zweier für Futsal geeigneter Hallen zeichnete Langenfeld sowieso als Turnierstadt aus. Im Viertelfinale warfen die Berghausener dann den Vorjahressieger 1. FC Mönchengladbach aus dem Rennen, ehe sie im Halbfinale dem späteren Turnierzweiten aus Wermelskirchen mit 0:2 unterlagen. Pech: Benedikt Kremer, die Nummer 7, brachte den Gegner mit einem unglücklichen Eigentor auf die Siegerstraße. Torwart Florian Konnerth verhinderte auf der anderen Seite mit mehreren Glanzparaden eine weit höhere Niederlage. Für Wermelskirchen erzielte Sean Soares den 2:0-Endstand.
Da drei Mannschaften weiterkamen, war damit für den SSV trotzdem noch nichts verloren. Das Spiel um den dritten Platz wurde am Ende sogar zum eigentlichen Finale des Tages. Und nun dominierte das Langenfelder Oranje-Team gegen Hilden mehr als deutlich. Marcel Woitassek schaffte allein drei Tore. Beim VfB verdrehte sich ein Spieler das Gelenk so stark, dass am Ende des langen Turniertages die bis dahin beschäftigungslosen Sanitäter etwas zu tun bekamen. Fazit insgesamt: Mit seiner Spannung und der hohen Spieldynamik gab Futsal in Langenfeld eine beeindruckende Visitenkarte ab.