Futsal: Besser als gedacht

,,Vor dem Turnier hätte ich nicht gedacht, dass Futsal so viel Spaß macht", berichtet Nils Hannker vom VfR Voxtrup über seine ersten Erfahrungen mit dem kleinen, sprungreduzierten Ball und spiegelte damit die allgemeine Meinung der Aktiven über das Turnier wieder. Besonders die an den Basketball angelehnte Foulspiel-Regel, die ab dem fünften Foulspiel eines Teams einen Zehnmeter für die andere Mannschaft vorschreibt, fand viel Anklang. ,,Das sorgt für mehr Fairness und nicht jeder Zweikampf wird mit übermäßiger Aggressivität geführt", ist sich Haidar Nourreddine, Spielertrainer von Türkspor Melle, sicher. Mit seiner Aussage sollte er Recht behalten, denn mit Ausnahme des Viertelfinales zwischen VfB Schinkel und SC Bosna (Fouls: 6:8) war die Anzahl der Foulspiele deutlich geringer als gewöhnlich. Eine Zeitstrafe gab es im gesamten Turnierverlauf nicht.

Ein Beweis dafür, dass Futsal technisch versierten Spielern entgegenkommt, lieferte die Finalbegegnung zwischen den beiden Bezirksligisten SV Melle Türkspor und Spielverein 16. In einem engen Spiel glich Melle zweimal aus und zwang den SV 16 durch das 2:2 ins Sechsmeterschießen. Erst mit dem sechsten Schütze fiel die Entscheidung und Türkspor krönte sich durch das 7:6 zum ersten Osnabrücker Futsal-Cup-Sieger. Die beiden Finalisten sind für die Niedersachsenmeisterschaft qualifiziert, die am 31. Januar ebenfalls in Hellen stattfindet. Dritter wurde Voxtrup II vor Bosna.

Werbung für Futsal machte Daniel Rehers vom Spielverein 16: ,,Im professionellen Bereich lebt Futsal viel mehr von Laufwegen und einstudierten Sachen. Ich glaube, das kann sich hier durchsetzen, aber als eigene Sportart und nicht als Absägung des Hallenfußball." Rehers spricht dabei aus Erfahrung: 2005 begann er mit Futsal beim UFC Münster und spielte sogar im UEFA-Pokal.

Eine Entscheidung, ob Futsal in Osnabrück in Zukunft eine größere Rolle spielt, lieferte das Turnier jedoch noch nicht. Insbesondere für die Torhüter ist der Sport nämlich eine große Umstellung, denn aufgrund der kleinen Handballtore scheint der Gewaltschuss für die meisten Spieler die näherliegende Lösung zu sein, als das überlegte Ausspielen des Torhüters. ,,Entweder du stehst im Weg und wirst abgeschossen oder der Ball geht halt rein", erläuterte Voxtrup-Towart Dominique Licher, der sich aber trotzdem überzeugt vom Futsal zeigte. Ein positives Fazit zog auch Turnierleiter Udo Rietmann: ,,Der Anfang war noch leicht chaotisch, aber im Turnierverlauf klappte es immer besser, sodass wir mit dem Start sehr zufrieden sind."