"Fußballverrücktes" Bad Laer auf dem Weg nach oben

Schon drei Mal kassierte das junge Team von Manfred Plagemann fünf oder mehr Gegentore. 29 sind es aktuell. Das konnte auch die starke Offensive (38 Treffer) nicht immer auffangen. Vor allem zu Saisonbeginn kam der letztjährige Bezirksliga-Absteiger so gar nicht in die Gänge. Viele englische Wochen hintereinander standen auf dem Programm, sodass entsprechend weniger trainiert werden konnte. Das hat sich dann auf die Spiele ausgewirkt. Trainer Plagemann zeigt sich hier selbstkritisch: „Wir wollten auch viele Spiele verlegen, das werde ich in dem Ausmaß nicht mehr machen.“ Einige Akteure fielen gerade in dieser Zeit aus, was die Situation erschwerte. Hinzu kam für die Blau-Weißen nach Ansicht des 53-Jährigen das Pech, dass die Gegner ihre wenigen Chancen sehr konsequent ausnutzten und gefühlt jeder Schuss im Tor landete. So kamen unter anderem auch die kuriosen Ergebnisse gegen Dissen (3:6) und Riemsloh (4:6) zustande.

Die Folge des Negativlaufs war eine Systemumstellung, die derzeit ihre Früchte trägt: Zwölf Punkte aus den vergangenen vier Begegnungen bei nur vier Gegentoren. Mit 20 Punkten und Tabellenplatz sieben ist der Anschluss an die obere Tabellenregion geschafft. „Die Mannschaft hat sich gefunden, der Teamgeist ist absolut spitze“, beschreibt Plagemann die Kadersituation. Gut läuft auch die Integration der vielen jungen Spieler, die aus der A-Jugend gekommen sind. Spieler wie Max Schulte, Maximilian Deppe oder Steffen Gode haben bislang fast alle Spiele absolviert. Doch auch sie müssen sich zunächst an den Herrenbereich gewöhnen, in dem es gerade körperlich deutlich härter zugeht. Auch Yannik Seete oder Nicolas Rinklake haben ihre Zeit gebraucht, um nun zu echten Führungsspielern geworden zu sein.

Dass auch andere Mannschaften in der Kreisliga Süd verstärkt auf den eigenen Nachwuchs setzen findet Plagemann „toll und spannend“. Bis zum Winter möchte Plagemann mit seiner jungen Truppe weiterhin Anschluss an die vorderen Plätze halten. Er ist sich sicher, dass die Mannschaften, die vor dem SV platziert sind, noch Punkte liegen lassen werden. „Es sind immer wieder Überraschungen möglich, jeder kann jeden schlagen“, so Plagemann. Wenn dann ein Aufsteiger gesucht wird, will Plagemann mit seiner Mannschaft zur Stelle sein: „Auf die kommenden Jahre gesehen, wollen wir natürlich raus aus der Kreisliga.“ Im „fußballverrückten Volk“ von Bad Laer hört man solche Worte mit Sicherheit gerne.