2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
F: Tobias Dinkelborg
F: Tobias Dinkelborg

Fußballvereine klagen über Platzmangel

Beim TSV Urdenbach trainieren vier Mannschaften gleichzeitig auf engstem Raum - und das ist kein Einzelfall

Über hohen Mitgliederzahlen können sich die Fußballclubs nicht beschweren. Der Boom, vor allem bei den Jugendmannschaften, ist ungebrochen. Doch auch im Seniorenbereich sind die Südvereine in Landes-, Bezirks- und in den Kreisligen gut vertreten.

Die Freude über das große Interesse der Kicker wird allerdings getrübt. Zu Trainingszeiten tummeln sich die Aktiven geradezu in Massen auf den Anlagen. Trainings- und Spielpläne müssen akribisch aufeinander abgestimmt sein, damit ein Kollaps vermeiden werden kann.

Beim TSV Urdenbach zeigte der notorische Platzmangel zu Beginn der Saison 2014/15 eine deutliche Konsequenz. Das Reserveteam wechselte komplett zum benachbarten SV Hilden-Nord, weil sie in Urdenbach oft auf den ungeliebten Aschenplatz hätten ausweichen müssen.

Die Asche ist nicht allein ein ungeliebter Untergrund, sondern auch keine optimale Vorbereitung für Meisterschaftsspiele auf einem Kunstrasenplatz. Trainer Frank Lippold von Urdenbachs Kreisliga-A-Team bestätigt das "Gedränge" auf der Anlage an der Kammerathsfeldstraße. Neben den zwei Seniorenmannschaften müssen sich die Jungen und Mädchen von 31 Jugendmannschaften den Naturrasen sowie einen Kunstrasenplatz und den Aschenplatz teilen. "Der Kunstrasenplatz ist natürlich hoch frequentiert", so Lippold. Insbesondere bei winterlichen Wetterbedingungen kann der Naturrasen nicht immer genutzt werden. "Es trainieren nicht selten vier Mannschaften auf einem Platz gleichzeitig", erklärt der Vorsitzende Friedhelm Gutowski.

Zur Lösung hat sich der TSV bei Nachbarvereinen um Trainingszeiten bemüht. Die SG Benrath-Hassels muss aktuell jedoch passen, weil die wachsende Zahl im eigenen Nachwuchsbereich keinen Spielraum mehr lässt. Der Leichtathletik-rasen bei der TSG Benrath gehört zum Ausweichquartier wie beim Hellerhofer SV der dortige Hockeyplatz. Gutowski: "Wir sind dringend um Lösungen bemüht." Ein Aufnahmestopp soll beim TSV als Düsseldorfs Verein mit der größten Jugendabteilung vermieden werden.

"Unser Jugendbereich ist in Kürze von drei auf fünfzehn Mannschaften angewachsen", bekundet Seniorencoach René Merken von der SG Benrath-Hassels. "Unsere C- und D-Jugend muss oft auf Asche trainieren." Aus dem großen Kader der beiden Herrenteams würden die Hasselaner gern eine dritte Mannschaft formen, was derzeit aber die Platzkapazität übersteigt. Schließlich fordern auch die Alten Herren und der FC Kosova auf der Anlage ihr Recht.

Beim VfL Benrath gestaltet sich die Lage nicht günstiger. "Nachholspiele zu Trainingszeiten werfen unsere knappen Planungen zusätzlich über den Haufen", klagt Walter Drewes vom VfL-Kompetenzteam. Dann muss ein Training kurzfristig sogar abgesagt werden.

Aufrufe: 06.2.2015, 16:08 Uhr
RP / Helmut SenfAutor