Fußballgolf: Ein Trendsport auf dem Vormarsch

Riol. Nur noch wenige Meter sind es bis zum alles entscheidenden Ziel: dem runden Loch. Der Ball hat den Tunnel durchquert, liegt nun in aussichtsreicher Position bereit. Die Anspannung ist groß, der Wettbewerb treibt jeden zu Höchstleistungen an. Jetzt sind ein genaues Auge und viel Ballgefühl gefordert. Dann der Schuss. Versenkt!

Eineinhalb bis zwei Stunden ist man auf der fast 30 000 Quadratmeter großen Anlage (Par-Vorgabe 72) in Riol am See unterwegs - Spaß ist garantiert. Anfangs gibt es eine kurze Einweisung von Paul Linz, dann durchläuft man die insgesamt 18 herausfordernden Bahnen. Die Scorecard, mit den entsprechenden Spielregeln, hilft dabei. Das Ziel: Den Parcours mit 72 oder weniger Schüssen zu meistern.

Im Duell mit dem Anlagenbesitzer und früheren Zweitligatorjäger ist der Ansporn natürlich noch größer. Doch Linz betont, dass Fußballer nicht zwingend im Vorteil sind. Insbesondere die Situation kurz vor dem Einlochen fällt diesen oftmals schwer. So kann es auch mal sein, dass die junge FuPa-Reporterin den ehemaligen Stürmer in der Schusszahl unterbietet - auf einer einzigen Bahn wohlgemerkt.

"Das Schöne an diesem Sport ist, dass ihn jeder ausüben kann. Da kann der Enkel auch mal den Großvater zu einer Partie herausfordern", sagt Linz. Der Spaß soll im Vordergrund stehen, dennoch sieht er als Trainer durchaus einen positiven Nebeneffekt für aktive Fußballspieler: "Insbesondere was die Schusstechnik und das Ballgefühl anbelangen, bringt der Sport Fußballer durchaus weiter."

Wie kam der derzeit vereinslose Trainer überhaupt zum Fußballgolf? "In meiner Zeit bei der Eintracht habe ich die Spieler immer wieder dabei beobachtet, wie sie versuchten, mit dem Ball die Eckfahne oder den Torpfosten zu treffen. Damals entdeckte ich auch das Golfen für mich", blickt er zurück. Aus dem Geschicklichkeitsspiel und seiner Leidenschaft für den Golf entstand dann die Idee, einen Fußballgolf-Platz zu eröffnen.

Für die Zukunft haben Lüders und Linz Großes vor: "Wir wollen Turniere veranstalten, egal ob für Firmen oder regionale Fußballmannschaften. Auch Kindergeburtstage richten wir aus. Die Bedingungen dafür sind hier in der Freizeitanlage in Riol ideal", sagt Lüders, der mit Linz auch schon die Bahnen von Alex Kober in Dirmstein testete.

An diesem Nachmittag im Duell mit dem TV knackt Linz den bisherigen Bahnrekord; er schafft den Parcours mit nur 67 Schüssen. Wie es für FuPa ausgegangen ist, verschweigen wir an dieser Stelle lieber. Spaß gemacht hat es aber allemal.