2024-04-25T14:35:39.956Z

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Erster Auftritt im Trikot der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft im Nahen Osten: In der Partie gegen Kamerun wurde Kristin Kögel (links) eingewechselt.          Foto: Martin Meier
Erster Auftritt im Trikot der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft im Nahen Osten: In der Partie gegen Kamerun wurde Kristin Kögel (links) eingewechselt. Foto: Martin Meier
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Fußballerin Kristin Kögel bei der Junioren-WM

„Das ist ein Riesenerlebnis“ schwärmt die Ludwigsfelderin

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Fußballerin Kristin Kögel ist bei der Junioren-WM. Obwohl sie bislang meist auf der Bank sitzt, schwärmt sie von Jordanien und ihrem Team.

Mit glänzenden Augen lässt die Ludwigsfelderin Kristin Kögel die ersten beiden Wochen bei der Fußball-Weltmeisterschaft der U-17-Juniorinnen in Jordanien Revue passieren. "Das ist ein Riesenerlebnis", schwärmt die 17-jährige Gymnasiastin vor dem Viertelfinale (Mittwoch, 18 Uhr MESZ/Eurosport) gegen Spanien - auch wenn sich die ehemalige Juniorenkickerin des TSV Neu-Ulm bislang in Sachen Einsatzzeiten mit Schmalkost zufrieden geben musste. Sie wurde nur im dritten Vorrundenspiel gegen Kamerun (2:0) für die letzten vier Spielminuten von der deutschen Nationaltrainerin Anouschka Bernhard als Linksaußen eingewechselt. Normalerweise wirbelt Kögel, die beim Gewinn der U-17-Europameisterschaft im Mai in Weißrussland noch bei allen fünf Partien in der Startformation gestanden hatte, auf der Position der Spielgestalterin.

Von der bislang geringen Einsatzzeit lässt sie sich nicht entmutigen, und sie gibt auch keineswegs den Stinkstiefel. "Natürlich ist man gewissermaßen enttäuscht, da sich jede Spielerin wünscht, auch zu spielen. Es ist für mich eine riesige Erfahrung und Ehre, bei der WM dabei zu sein. Ich werde für die Mannschaft da sein und alles dafür tun, dass wir gewinnen - sowohl auf der Bank wie auch auf dem Spielfeld", betont Kögel.

Von Lagerkoller ist bei ihr nichts zu spüren. Außerhalb des normalen Tagesablaufs mit Frühstück, Schulunterricht, Mittagessen, Training, Abendessen und der Mannschaftsbesprechung stehen noch Ausflüge auf dem Programm. So wurde die Zitadelle von Amman und eine Schule besucht, und es ging ans Tote Meer. "Dort zu schweben war schon etwas Besonderes. Zudem finde ich es sehr interessant, wie die Menschen in Jordanien leben und welche großen Unterschiede dieses Land zu Deutschland hat. Die Menschen sind sehr gastfreundlich", berichtet Kögel.

Sie hofft, nach dem souveränen Viertelfinaleinzug der DFB-Auswahl als Gruppenerster (2:1 gegen Venezuela, 1:1 gegen Kanada, 2:0 gegen Kamerun) am Mittwoch auf dem Platz ihren Beitrag leisten zu können gegen die Spanierinnen. Gegen sie hatte die DFB-Auswahl durch ein 3:2 nach Elfmeterschießen den EM-Titel gewonnen. "Man wünscht sich schon Spielzeit. Vielleicht klappt das ja in den verbleibenden Partien", sagt Kögel, die sich mit der deutschen Top-Torjägerin Giulia Gwinn (drei Treffer, SC Freiburg) ein Doppelzimmer teilt. "Mit dem Überstehen der Gruppenphase wird unser Selbstbewusstsein immer größer. Das lange Zusammensein schweißt uns aneinander. Ich möchte eigentlich nicht ohne Medaille nach Hause fliegen", sagt Kögel. Dazu fehlen nun noch zwei Siege.

Mit dem Wechsel ins Internat des Deutschen Olympischen Sportbundes in Bad Cannstatt im September und zum Frauen-Zweitbundesligisten VfL Sindelfingen hat Kögel den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung getan: "Das war schon eine sehr große Umstellung. Bis jetzt fühle ich mich sehr wohl. Man muss sich selbst organisieren. Durch den Umzug ins Sportinternat fällt es mir nun leichter, Sport und Schule unter einen Hut zu bringen."

Aufrufe: 012.10.2016, 08:10 Uhr
SWP / DETLEF GRONINGERAutor