2024-04-25T08:06:26.759Z

Allgemeines
F: André Nückel
F: André Nückel

"Fußball sollte Idioten keinen Freiraum gewähren"

Der FuPa-Wintercheck mit dem SV Grieth

Der SV Grieth steht auf dem neunten Rang in der Kreisliga B. Für Keeper Christoph Lümmen zu wenig. Er ist nicht zufrieden mit der Hinrunde seiner Mannschaft, erzählt uns das ausgegebene Ziel des Trainers für die Rückrunde und gibt uns einen, sehr lesenswerten, Hinblick in seine Gedanken zum Thema "Gewalt auf den Amateurfußball-Plätzen".

Wie zufrieden seid Ihr mit der abgelaufenen Hinrunde?

Lümmen: Die Hinrunde ist für uns relativ ernüchternd verlaufen. Auf einer Skala von 1-10 würde ich sie mit einer 6 bewerten.

Entspricht der erreichte Tabellenplatz tatsächlich Euren Leistungen oder wäre Deiner Meinung nach ein besseres / schlechteres Abschneiden gerechtfertigt?

Lümmen: Aktuell stehen wir auf dem neunten Rang, was, meines Erachtens nach, nicht vollends unseren Leistungen entspricht. In zwei Spielen haben wir klar dominiert, aber aufgrund unseres großen Mankos, der Chancenverwertung, nicht gewinnen können. Wäre diese besser gewesen, hätten wir manche Spiele nicht aus der Hand gegeben oder gar verloren. Auch wenn es Spiele gab, wo wir glücklich noch Punkte gerettet haben, so stehen wir schlechter da, als wir gespielt haben.

Gibt es einen Spieler oder eine generelle Entwicklung, den/die Du gezielt loben würdest?

Lümmen: Alle Spieler sind relativ konstant in ihren Leistungen, wollte ich aber einen Spieler hervorheben, dann wäre das Swen Jägers, der im Laufe der Saison immer stärker geworden ist und so zu einem wichtigen Faktor für unser Spiel wurde.

Wenn Euer Team vom Verletzungspech verfolgt ist, woran liegt es? Falsche Maßnahmen im Training? Überbelastung?

Lümmen: Neben kleineren Verletzungen hatten wir eine gravierende, nämlich den Kreuzbandriss von Robin Lemmen. Alle Blessuren sind im Spiel passiert und haben daher nichts mit dem Training zu tun.


Ab wann geht die Vorbereitung los? Gibt es ein besonderes Highlight?

Lümmen: Wir sind seit dem 17. Januar im Training und die Highlights sind die Spiele gegen unseren Lokalrivalen Wissel und die Reserve des SV Hönnepel-Niedermörmter.


Wie lauten die Ziele für die Rückrunde?

Lümmen: Der Trainer hat 30 Punkte als Ziel für die Rückrunde ausgegeben. Einen davon haben wir bereits in der Partie gegen Auwel-Holt II geholt. Für mich persönlich wäre es wichtig, in der Tabelle zu klettern und weiterhin schönen Fußball zu spielen. Wenn wir am Ende der Saison auf Platz 4-6 rangieren, bin ich mit der Saison zufrieden.

Wie bewertest du die jüngsten Gewalt-Vorfälle auf den Amateurfußball-Plätzen?

Lümmen: Zunächst bin ich sehr froh, dass wir, bis dato, von jeglicher Gewalt verschont geblieben sind. Zwar gab es die üblichen Pöbeleien, aber das war alles harmlos und dem Spielverlauf geschuldet, sodass man sich nach Abpfiff die Hand geben konnte. Allgemein verstehe ich den Grund für die anwachsende Gewalt im Amateurfußball nicht. Klar gibt es besondere Spiele, wie Derbys oder Partien gegen Hassgegner, aber diese „Zwistigkeiten“ sollten nicht zu Gewalt führen. Welchen Mehrwert hat eine Schlägerei auf dem Feld? Genau, keinen. Harte Fouls, nachtreten und böse Worte gehören in der Kreisliga dazu, aber niemand mach das mit dem Gedanken, den anderen zum Sportinvaliden zu machen, sondern meist in der Hitze des Gefechtes. Nach dem Spiel trinkt man dann gemeinsam ein Bier und verträgt sich wieder. Das ist Kreisliga. Die Proleten, die meinen ihre Ansprüche mit Fäusten geltend machen wollen, gehören für mich in den Kampfsport und sollten dort ihr Glück versuchen. Der Fußball sollte solchen Idioten keinen Freiraum gewähren. Mehrjährige Sperren sind, für mich, ein probates Mittel um dem ganzen entgegen zu wirken. Gerade diese Gewalt zieht Kinder weg vom Sportplatz und hin zu Konsolen und einem interaktiven Leben. Diese Kinder sind es, die unseren geliebten Sport und die lokalen Vereine später am Leben halten und diese vielleicht zu „glorreichen“ Zeiten führen. Gewalt und Amateurfußball sind zwei Dinge, die niemals d’accord sein werden.
Aufrufe: 024.1.2017, 07:00 Uhr
Leon KochAutor