2024-04-23T13:35:06.289Z

Interview
Hallo Kerstin! Als Trainerin der Fußball-Frauen des TSV Gersthofen verfolgst Du mit Sicherheit die Spiele der Frauen-Weltmeisterschaft in Kanada? Weidenbacher: Natürlich. Ich schaue mir alles an, was nicht zu spät kommt. Um drei Uhr morgens sitze ich nicht mehr vor dem Fernseher. Wie hast Du das 4:1 der deutschen Mannschaft gegen Schweden gesehen? Weidenbacher: Dieses Spiel habe ich mir viel spann
Hallo Kerstin! Als Trainerin der Fußball-Frauen des TSV Gersthofen verfolgst Du mit Sicherheit die Spiele der Frauen-Weltmeisterschaft in Kanada? Weidenbacher: Natürlich. Ich schaue mir alles an, was nicht zu spät kommt. Um drei Uhr morgens sitze ich nicht mehr vor dem Fernseher. Wie hast Du das 4:1 der deutschen Mannschaft gegen Schweden gesehen? Weidenbacher: Dieses Spiel habe ich mir viel spann

»Fußball muss nach Gras riechen«

Kerstin Weidenbacher, Trainerin der Frauen des TSV Gersthofen, spricht über die Weltmeisterschaft und den Unterschied zwischen Natur- und Kunstrasen

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Hallo Kerstin! Als Trainerin der Frauen des TSV Gersthofen verfolgst Du mit Sicherheit die Spiele der Frauen-Weltmeisterschaft in Kanada?

Weidenbacher: Natürlich. Ich schaue mir alles an, was nicht zu spät kommt. Um drei Uhr morgens sitze ich nicht mehr vor dem Fernseher.

Wie hast Du das 4:1 der deutschen Mannschaft gegen Schweden gesehen?

Weidenbacher: Dieses Spiel habe ich mir viel spannender erwartet. Deutschland war ganz gut, aber die Schwedinnen haben mich echt enttäuscht.

Was ist Deiner Meinung nach generell der Unterschied zwischen Frauen- und Männerfußball?

Weidenbacher: Die Männer spielen schneller, härter und gehen mehr in die Zweikämpfe. Bei den Frauen steht mehr Technik und Taktik im Vordergrund.

Wie ist das eigentlich beim Feiern? Was geht da bei den Frauen ab? Was gibt es da zu trinken?

Weidenbacher: Das kommt auf die Mädels drauf an. Die trinken schon auch mal ein Bier, aber natürlich auch die sogenannten Damengetränke wie ,Hugo‘ oder so. Bei uns in der Kabine gibt es das komplette Programm. Wir hatten letzte Saison nicht allzu viel Grund zum Singen und zum Feiern, weil wir schon lange nichts mehr gewonnen haben. Ich erinnere mich aber noch daran, dass wir nach größeren Erfolgen nach den Feierlichkeiten in der Kabine dann immer noch weiter um die Häuser gezogen sind.

Viele Diskussionen gibt es bei der Weltmeisterschaft in Kanada, weil ausschließlich auf Kunstrasen gespielt wird. Ihr habt ja in Gersthofen auch einen. Wie ist Deine Meinung dazu?

Weidenbacher: Ein Kunstrasen ist grundsätzlich nicht schlecht. Aber der Ball läuft anders, wird viel schneller. Ich persönlich mag echten Rasen viel lieber, auch wenn da der Ball mal verspringt. Das ist für mich mehr Fußball. Und Fußball muss für mich nach Gras und Erde riechen, und nicht nach Gummi.

Wie sieht es mit der Verletzungsgefahr auf Kunstrasen aus? Da wurde ja in Kanada auch ziemlich gejammert.

Weidenbacher: Ja, beim Grätschen kann man sich schon böse Aufschürfungen holen. Das sieht dann aus, wie eine Brandwunde.

Da kann man als Frau dann keinen Rock mehr tragen, oder?

Weidenbacher: Stimmt. Das sieht nicht gut aus. Da grätscht man dann nur einmal. Man muss sich umstellen und schauen, dass man schneller am Ball ist wie die Gegenspielerin.

Deutschland spielt im Viertelfinale gegen Frankreich. Wie schätzt Du die Lage ein?

Weidenbacher: Das wird eine harte Nuss. Ich habe das 3:0 der Französinnen gegen Korea gesehen. Die sind extrem schnell.

Wagst Du einen Tipp?

Weidenbacher: Ich hoffe natürlich, dass Deutschland gewinnt. Deshalb tippe ich auf einen 2:1-Sieg.

Aufrufe: 026.6.2015, 14:05 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor