Fußball-Gott ist kein FVI-Fan

Riesen-Enttäuschung beim bayerischen Regionalligisten FV Illertissen: Der Außenseiter lag im Viertelfinalspiel des bayerischen Verbandspokals gegen den Drittligisten SpVgg Unterhaching bis zur 83. Minute mit 2:0 in Front, musste aber in der Schlussphase noch zwei Gegentore einstecken. Nach Elfmeterschießen setzten sich dann die Unterhachinger mit 7:6 durch und sind im Halbfinale dabei. Die bittere Konsequenz für die über weite Strecken des Spiels stärkeren Illertaler: In diesem Jahr wird es nichts mit der Teilnahme am DFB-Pokal.

"Der Fußball-Gott war heute nicht auf unserer Seite", bedauerte nach den 90 Minuten und dem anschließenden Elfmeterschießen Illertissens Trainer Holger Bachthaler, der ab Juni den Fußball-Lehrer-Schein machen darf. Bis zur 83. Minute habe seine Mannschaft ein richtig gutes Spiel hingelegt.

Aber der 2:0-Vorsprung erwies sich gegen eine Mannschaft, die bis zur Schlussphase so ziemlich alles schuldig geblieben war, als trügerisch. Als Dominik Widemann nach einem Blackout der Illertisser Defensive der Anschlusstreffer gelungen war, stimmte beim Regionalligisten so gut wie nichts mehr. "Wir hatten uns zur Pause vorgenommen, das Tempo hochzuhalten, was uns in der Schlussphase zugute gekommen ist", sagte ein gut gelaunter Haching-Trainer Claus Schromm. Drei Minuten vor dem regulären Ende traf mit glänzendem Schuss Pascal Köpke, Sohn des ehemaligen National-Torhüters Andreas Köpke, zum 2:2. Danach waren die Oberbayern dem dritten Tor näher als die Hausherren. Beim anschließenden Elfmeter-Schießen - eine Verlängerung ist beim bayerischen Verbandspokal nicht vorgesehen- trafen die Illertisser zweimal nur den Pfosten und so setzten sich letzten Endes reichlich unverdient die Gäste durch.

Über zwei Drittel der Spielzeit hatte der FVI die bessere Mannschaft gestellt, die spielerisch dem Favoriten etwas voraus war und vor allem um einiges mehr Tormöglichkeiten hatte. Das war insofern gar nicht so schwer, weil die Gäste bis auf die Schlussphase keine ernsthaften Möglichkeiten hatten herausspielen können.

So vergab Andreas Hindelang zweimal (19., 38.). Gleich nach Wiederanpfiff traf Moritz Nebel (47.) nach der vierten Ecke zum 1:0, und Hindelang nutzte einen haarsträubenden Abspielfehler sechs Minuten später zum 2:0. Trotz weiterer Chancen sollte aber dieser Vorsprung nicht reichen.