2024-05-02T16:12:49.858Z

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FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski (links) und der heimische Kreisvorsitzende Marco Michel (rechts) überreichten Schiedsrichter Andreas Angenedt (Bildmitte) gestern symbolisch den Scheck über 4000 Euro der Westfalen Sport-Stiftung. Foto: geo
FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski (links) und der heimische Kreisvorsitzende Marco Michel (rechts) überreichten Schiedsrichter Andreas Angenedt (Bildmitte) gestern symbolisch den Scheck über 4000 Euro der Westfalen Sport-Stiftung. Foto: geo

"Fußball-Familie" unterstützt Andreas Angenendt

Gundolf Walaschewski überreicht stellvertretend für Westfalen Sport-Stiftung Scheck an Andreas Angenendt

Es passierte vor anderthalb Jahren. Ein unglücklicher Zusammenprall, wie er in jedem Fußballspiel passieren kann. Eine Drehung, ein Knacken von Knochen auf Knochen und dann ein ziemlich dickes Knie. Schiedsrichter Andreas Angenendt rappelte sich damals im Eschenbacher Wald wieder auf, missachtete das anschwellende Kniegelenk und brachte die letzten fünf Minuten der Kreisliga-Partie der Grün-Weißen gegen die „Zwote“ der Dielfener „Adlerträger“ pflichtbewusst über die Bühne.

Die Diagnose für den Hesselbacher war dann aber doch nicht so gut: Innenbandriss und Meniskusschaden. Hört sich schlimmer an, als es eigentlich ist. Das weiß jeder, der ein paar Jahre dem runden Leder nachgejagt hat. Die eigentliche Odyssee des heute 53-Jährigen vom SV Oberes Banfetal begann dann aber mit und nach der Operation: nach eigenem Bekunden Angenendts wurde ihm eine von drei Schrauben viel zu tief ins Kniegelenk gebohrt - ein irreversibler Schaden entstand. Die Folge war unter anderem eine Pseudoarthrose (Falschgelenkbildung bei nicht wieder zusammengewachsenem Knochen) sowie weitere vier Operationen, Monate voller Schmerzen und nach wie vor eine Berufsunfähigkeit.

Viel Unterstützung fand der gelernte Maurer, der bei einer örtlichen Fensterbau-Firma angestellt ist, bei Ehefrau Petra und Sohnemann Joel - aber auch in der großen Fußballer-Familie. Denn das durch kein Verschulden entstandene Leid hatte mit der Zeit hellhörig werden lassen. Mehrere Vereine, angefangen von den Eschenbacher Grün-Weißen, organisierten Spenden für den Schiedsrichter des SV Oberes Banfetal, der früher selbst aktiv gekickt hatte (FuPa Südwestfalen berichtete).

Auch der Fußballkreis Siegen-Wittgenstein überlegte sich, wie man dem Schiedrichterkameraden helfen könne. „Als der Kreisvorsitzende Marco Michel mich auf das Schicksal ansprach und um finanzielle Unterstützung bat, war für den Stiftungsvorstand klar, dass wir helfen müssen, erläuterte Gundolf Walaschewski heute bei einer Pressekonferenz im Gasthof Schüler in Kaan-Marienborn.

Walaschewski, selbst einst hervorragender Schiedsrichter und Lehrwart im Fußballkreis, ist mittlerweile Präsident des FLVW und Vorsitzender der Westfalen Sport-Stiftung. Und deshalb brachte Walaschewski, der selbst beim Fußball einen Kreuzbandriss erlitten hatte, einen Scheck über 4000 Euro aus Kamen-Kaiserau mit ins Siegerland, um Andreas Angenendt ein wenig zu helfen.

Der wird zwar voraussichtlich sein Leben lang mit den Knieproblemen leben müssen, will aber bald eine Umschulung machen, um wenigstens wieder ins Berufsleben einsteigen zu können. „Ich bedanke mich sehr für diese Spende, denn die vielen Medikamente, Reha-Maßnahmen und Fahrten haben sehr viel Geld und Geduld gekostet“, freute sich Andreas Angenendt über die Unterstützung der Fußball-Familie.

Aufrufe: 016.2.2017, 21:00 Uhr
Jost-Rainer GeorgAutor