2024-05-08T14:46:11.570Z

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Fotos (3): BV
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Fußball als Hoffnung am Kap der guten Hoffnung

Selbst bekannte Fußballprofis lieben es hier +++ Hier heißt: In Somerset West, Südafrika

Promis wie Franz Beckenbauer besitzen hier Weingüter und Anwesen. Aber diese Stadt, die rund 40 Kilometer von Kapstadt entfernt liegt, zeichnet sich nicht nur durch guten Wein und schönen Aussichten aus. Sport ist eine wichtige Nebensache in diesem Land. Neben Rugby und Cricket, welches die beiden dominierenden Sportarten sind, wird auch Fußball gespielt.

Benedikt Vogt, selbst aktiver Kicker beim SC Germania Reusrath, aus dem Rheinland ist momentan für ein Praktikum in diesem wunderschönen Land um zusammen mit den Kindern und Jugendlichen den Fußball weiter zu entwickeln. Die Young Bafana Soccer Academy, so heißt das soziale Projekt, kümmert sich dabei vorwiegend um Kinder und Jugendlichen aus ärmlichen Verhältnissen, den Townships. Diese Townships sind Wohngegenden für die weniger priviligierte Bevölkerung. Hier findet man überwiegend einfach gehaltene Wellblechhütten vor. Die Armut erkennt man schon bei Eintritt in diesen Townships. Chaotische Verhältnisse und unaufgeräumte Straßen und Gassen sind das vorherrschende Bild.



Hier beginnt die Arbeit der Young Bafana Soccer Academy. Die Kinder und Jugendlichen im Alter von sechs bis 16 Jahren werden mit einem Bus aus den Townships abgeholt und zum Training gebracht. Der Fußballplatz liegt auf dem Gelände einer in der Nähe liegenden Schule. Eine wichtige Kooperation für die Soccer Academy, denn hier bekommen die Jugendlichen zudem einmal in der Woche Mathenachhilfe. Generell ist dieses Unternehmen nicht ohne äußere Hilfe umsetzbar, da die Akademie eine Non-Profit und nicht staatliche Einrichtung ist.

Täglich von 15-19 Uhr wird auf dem Platz trainiert. Dabei wird professionell mit mehreren Coaches gearbeitet um auch individuell trainieren zu können. Zudem gibt es für die Kinder und Jugendlichen aus den Townships eine Nahrungsergänzung, damit sie sich gesund und ausgewogen ernähren.

Verständigungsprobleme, so Benedikt, gibt es manchmal nur mit den Minis. Da diese meist die „schwarze“ Sprache Xhosa sprechen und nur wenig Englisch verstehen. Eine der elf Amtssprachen in Südafrika. Aber „im Fußball kann man sich immer irgendwie verständigen“, sagt Benedikt.

Ein weiteres Problem ist die Haltung beziehungsweise Einstellung der Kinder und Jugendlichen. Ein einfaches „Danke“ muss meistens gefordert werden, was leider kulturell bedingt ist. Die Kinder sind zudem sehr zurückhaltend und wiedersprechen den „Älteren“ nie. Kritik wird hier leider immer persönlich genommen, weshalb man relativ sensibel mit den Kindern umgehen muss.

Die jüngsten spielen Barfuß auf dem Platz, die älteren haben dank Spenden gebrauchte Fußballschuhe, mit denen sie kicken können. Doch nicht alle Kinder bei „Young Bafana“ kommen aus ärmlichen Verhältnissen. Ein Team besteht rein aus Privatschülern, die für den Fußballunterricht bezahlen. Neben Sponsoren ist dies die einzige Einnahmequelle für die Akademie.

Ein Stolz der Akademie ist die U16, das „Performance Team“. Diese Mannschaft nimmt unter dem Namen des Partnervereins Avendale Athletico am geregelten Spielbetrieb teil. Zuletzt gab es ein Testspiel gegen Ajax Cape Town, den Verein zu dem alle aufschauen. Man verlor knapp mit 1:2.



Das Niveau der meisten Kicker ist erstaunlich gut. Die größte Hoffnung wird aber in die Jüngsten der Akademie gesetzt, da hier die Entwicklung erst beginnt. „Da sind zwei, drei Spieler dabei, die richtig viel Potential haben“ meint Benedikt. Das oberste Ziel ist aber nicht, aus allen Kindern Profifußballer zu formen, sondern das Leben der Kinder und Jugendlichen durch geregelte Einheiten und eine Ausbildung zu verbessern, um ihnen eine Chance zu geben, etwas aus ihrem Leben zu machen.

Fußball ist hierbei ein sehr wichtiger Faktor. Als vor fünf Jahren die Weltmeisterschaft in Südafrika zu Gast gewesen ist, hat das der Fußballszene Schwung gegeben. Trotzdem ist Fußball weiterhin der Sport der „Schwarzen“ und Cricket bleibt der der „Weißen“.

Weg vom Fußball, herrscht in diesem Land leider eine große Kluft zwischen Arm und Reich. Hier wohnen die „Reichen“ abgezäunt von der ärmeren Bevölkerung, und trotzdem wohnt man dicht beieinander. Auch die Kriminalität ist hier immer ein Thema, jedoch hat sich die Situation in den vergangenen Jahren verbessert und Städte wie Johannesburg sind viel gefährlicher einzuschätzen als die Gegend um Kapstadt.

Zurück zum Fußball, gibt diese Plattform den Kindern und Jugendlichen aus den ärmlichen Verhältnissen sehr viel. Sie können sich sowohl persönlich als auch fußballerisch weiterentwickeln und die Gemeinschaft hilft, sich auch auf der sozialen Ebene zu verbessern.

Doch wie schon erwähnt, ist das Projekt der Young Bafana Soccer Academy eine staatliche und nicht profitorientierte Einrichtung, die nur durch die Hilfe von außen funktioniert und bestehen kann. Durch Spenden und Sponsoren bleibt die Akademie in Betrieb. Wichtig sind auch Trikotspenden oder andere materielle Spenden, um weiterhin professionell arbeiten und den nächsten Schritt gehen zu können.

Wenn es Vereine bzw. Spieler gibt, die alte Fußballschuhe oder Trikotsätze oder Ähnliches im Schuppen stehen haben und diese für ein gutes soziales Projekt zur Verfügung stellen möchten, so sollen sich diese bitte an Bernd Steinhage, den Gründer der Akademie, wenden. Die aktuellsten News und Infos gibt es natürlich auch im Social Media Bereich, besonders auf Facebook. Ein Blick lohnt sich, einfach „Young Bafana Soccer Academy“ eingeben und schon erhält man einen Einblick in dieses tolle soziale Projekt. Man ist für jede Hilfe sehr dankbar und man kann sich sicher sein, dass die Spenden ankommen und für einen wirklich guten Zweck genutzt werden.

Kontakt: Bernd Steinhage

www.youngbafana.com
bernd@youngbafana.com
Telefon: 074 268328

Aufrufe: 022.4.2015, 14:05 Uhr
FuPa / BVAutor