2024-04-24T13:20:38.835Z

FuPa Portrait
Voll austrainiert ist er ohnehin, und bald auch wieder voll einsatzfähig auf dem Fußballplatz: Jahn-Verteidiger Thomas Paulus  Foto: Getty Images
Voll austrainiert ist er ohnehin, und bald auch wieder voll einsatzfähig auf dem Fußballplatz: Jahn-Verteidiger Thomas Paulus Foto: Getty Images

Fußball als Beruf - für Paulus ein Traum

Der Oberpfälzer ist nach Wanderjahren in die Heimat zurückgekehrt +++ Beim SSV Jahn will er nun noch einmal voll angreifen

Sieben Jahre beim 1. FC Nürnberg, acht Jahre beim FC Erzgebirge Aue: Thomas Paulus ist im sonst so schnelllebigen Profi-Fußball-Geschäft bislang mit nur zwei Vereinen ausgekommen. Beim SSV Jahn Regensburg werden es nun wohl nicht mehr ganz so viele Jahre werden. ,,Das dürfte vom Alter her wirklich schwer werden", ", sagt der 33 Jahre alte Innenverteidiger mit einem Lachen.

Paulus ist bislang der absolute Top-Einkauf des Oberpfälzer Regionalligisten in dieser Sommerpause. Den Oberpfälzer, der in Töging im Landkreis Neumarkt aufwuchs, nach seinen Wanderjahren im Profi-Fußball in die Heimat zurückzuholen, war ein echter Coup. Mehr als 200 Spiele hat Paulus für seine beiden Ex-Vereine absolviert. Die meisten davon in der 2.Bundesliga, einige aber auch im Oberhaus. Mit dem 1. FC Nürnberg gewann er 2007 sogar den DFB-Pokal. Zwar sagt der Defensivmann auch selbst, dass er nun langsam aber sicher auf die Zielgerade seiner Karriere einbiegt, müde oder gar wie ein Auslaufmodell wirkt er aber nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil kommt Paulus im Trainingslager des SSV Jahn in Bad Gögging rank und schlank wie ein Jungspund daher.

Dass er kein Gramm Fett zu viel auf den Rippen hat, sei für ihn Ehrensache, erzählt Paulus. Er habe sein Hobby zum Beruf machen können, das sei ein Traum, deswegen lebe er auch entsprechend: ,,Als Fußball-Profi kannst du dich nicht nur alleine auf die zwei Stunden Training am Tag konzentrieren. Du musst mehr machen, auch darüber hinaus." Krafträume hat der sympathische junge Mann zuletzt aber fast schon etwas zu oft von innen gesehen. Wegen einer Muskelverhärtung war er über weite Teile der laufenden Vorbereitung zum Zuschauen verdammt, wenn seine Kollegen mit dem Ball auf dem Platz arbeiteten. ,,Jetzt bin ich aber fast soweit, dass ich voll einsteigen kann", erzählt er. Anfang kommender Woche, so ist sein Plan, will er sich wieder voll ins Getümmel stürzen. ,,Die Trainer haben das super dosiert und mich zuletzt optimal herangeführt, jetzt freue ich mich aber einfach nur darauf, wieder Fußball zu spielen", erzählt er.

Zwei Jahre läuft sein Vertrag beim Jahn. Die Aufgabe hier habe ihn gereizt, sagt er: unter anderem die Aussicht, oben mitzuspielen. Nach dem Abstieg mit Aue sei er schließlich richtig hungrig darauf, wieder Erfolg zu haben, erzählt er. Und dazu kam noch, dass er nach den sieben Jahren in Aue nun wieder ganz nah bei seiner Familie lebt. Angst, dass er den großen Vorschusslorbeeren auf dem Platz nicht gerecht werden könnte, hat Paulus übrigens nicht. ,,Es gibt im Fußball letztlich sowieso keine großen Namen. Der Trainer stellt die auf, die gut drauf sind, fertig. Und mit dem Druck sich der Konkurrenz zu stellen, musste ich im Fußball auch schon als 20-Jähriger zurechtkommen. Das ist in unserem Sport einfach so."

Aufrufe: 03.7.2015, 05:00 Uhr
Jürgen ScharfAutor